Sonntag, März 29, 2009

Wie und warum Sportler pleite gehen

Paul Hsieh verweist auf dem Blog Noodle Food auf einen interessanten Artikel in der Zeitschrift Sports Illustrated, die sich mit den finanziellen Problemen von ehemaligen Profisportlern aus der NFL und NBA beschäftigt. Diese ereilt häufig in den ersten Jahren nach ihrem Rückzug aus dem Sport ein finanzieller Bankrott. Der Artikel bemerkt, dass diese Sportler Lotteriegewinnern ähnlich seien, die plötzlich zu großen Reichtum gekommen seien, der aber nicht ihren Fähigkeiten entspreche. Mit der Verflüchtigung ihres Vermögens kommen Fähigkeiten und Vermögen dann wieder in ein ausgewogenes Verhältnis. Paul Hsieh zitiert dann aus Ayn Rands Atlas Shrugged, wo die Autorin in Francisco D’Anconias Money Speech auf den Zusammenhang zwischen Geld und Geist verweist:

Geld kann dem Dummkopf keine Intelligenz kaufen, dem Feigling keine Bewunderung, dem Nichtskönner keinen Respekt. Wer versucht, Intelligenz zu kaufen, um sich Menschen, die über ihm stehen, dienstbar zu machen, endet schließlich als Opfer derjenigen, die unter ihm stehen. Die Intelligenten lassen ihn im Stich, aber die Schwindler und Betrüger scharen sich um ihn, von einem Gesetz angezogen, das er nicht entdeckt hat: dem Gesetz, dass man seinem Geld gewachsen sein muss. (…) Nur wer ihn nicht braucht, kann mit geerbtem Reichtum umgehen – der, der selber ein Vermögen erwerben würde, ganz gleich, woher er kommt. Wenn ein Erbe seinem Geld ebenbürtig ist, dient es ihm. Wenn nicht, zerstört es ihn.
(Ayn Rand: „Wer ist John Galt?“ S. 439)

Mittwoch, März 25, 2009

Ayn Rand in der "Süddeutschen"

Das Antibürokratieteam berichtet über einen Ayn-Rand-Artikel in der Süddeutschen Zeitung (17. 03. 2009). Der Autor ist Alexander Kissler und er liefert recht freundlichen Text über die amerikanische Erfolgsautorin ab (die Bemerkung, dass sie Liebhaber "gerne nackt im Pelzmantel" empfing, möchte ich einmal überlesen), wenn ihm allerdings auch ein grober Patzer passiert, denn er verwechselt Anthem und Atlas Shrugged, was man als Hinweis interpretieren könnte, dass er beide Romane nicht gelesen hat. Hier ein Zitat aus dem Text, der im Internet auf der Site der Süddeutschen Zeitung nicht zur Verfügung steht, aber an dieser Stelle nachgelesen werden kann:

Man sieht hier das fidele Herz eines optimistischen Kapitalismus schlagen, den es so nie gab und der trotz seines antiutopistischen Anspruchs selbst utopisch ist. Man steht staunend und zungenschnalzend und ein wenig beklommen vor den Explosionen der Leidenschaft, die eine kühle, aber nicht menschenfeindliche Philosophie freisetzt. Und man ahnt, dass ein verantworteter Kapitalismus ein Kompliment an den Menschen wäre: Alles wird ihm zugetraut.


In der Süddeutschen findet sich allerdings auch ein weniger freundlicher Artikel unter dem Titel "Es lebe der Kapitalismus" von N. Hoffmann (vom 16.03.2009), der es sich nicht nehmen läßt, Noam Chomsky zu zitieren:

Die in Europa wenig gelesene Autorin, von Noam Chomsky als "eine der bösartigsten Figuren der modernen Geistesgeschichte" bezeichnet, hat in Amerika immer eine solide Anhängerschaft gehabt.

Samstag, März 21, 2009

Rosa Luxemburg und die Freiheit der Andersdenkenden

Rosa Luxemburgs Satz: "Die Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden" wird so häufig zitiert wie missverstanden. Nichts lag dieser Frau ferner als die Akzeptanz von Individualrechten. Arnulf Baring beschreibt dies in einer Besprechung des Buches Honeckers Erben - Die Wahrheit über Die Linke von Hubertus Knabe:

Rosa Luxemburg habe den berühmten Satz "Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden" zu Lebzeiten nicht veröffentlicht. Erst 1922, drei Jahre nach ihrem Tode, sei er publiziert worden und zwar in einem Artikel, in dem sie 1917 die Notwendigkeit einer Diktatur nachdrücklich begründet hatte. Wenn das Proletariat die Macht ergreife, schrieb sie im Blick auf den bolschewistischen Putsch, müsse es "sozialistische Maßnahmen in energischster, unnachgiebigster, rücksichtslosester Weise in Angriff nehmen, also Diktatur ausüben". Die Diktatur müsse eine der Klasse sein, nicht die einer Partei oder Clique. Rosa Luxemburg zufolge sollte das gesamte Proletariat, nicht eine kleine Gruppe von Berufsrevolutionären diktatorisch handeln. Nicht im Traume fiel ihr ein, allen Menschen stünden dieselben Freiheits- und Menschenrechte zu.

Mittwoch, März 18, 2009

Der Papst in Afrika

Der Papst besucht Afrika und Notker Wolf, Leiter des Benediktinerordens, erklärt uns, was er nicht im Gepäck haben wird: die Aufklärung. Wolf wird ja regelmäßig die "Nachplapperei neoliberaler Glaubenssätze" nachgesagt, aber diese Glaubenssätze stecken in einem religiösen Fundament, was ihn daran hindert, zu erkennen, dass gerade das Aufbrechen des Glaubens durch die Aufklärung die Lösung für die Probleme Afrikas wäre, und, dies sei hinzugefügt, auch für unsere. Notker Wolf in DIE WELT:

Der afrikanische Glaube ist sehr ursprünglich und selbstverständlich, er ist nicht gebrochen durch die Aufklärung, man muss nicht alles rechtfertigen. Dem Papst wird das gefallen, der Glaube gehört dort so zum Leben dazu wie früher bei uns. Und auf den Weltjugendtagen hat er sich ja auch immer anstecken lassen.

Montag, März 16, 2009

Eine Geschichte des politischen Denkens

Ein vorsichtiges Lob verteilt Volker Gerhardt über Henning Ottmanns Geschichte des politischen Denkens, wovon jetzt die Bände sechs und sieben vorgelegt wurden (Das Zeitalter der Revolutionen und Die politischen Strömungen des 19. Jahrhunderts) Insgesamt soll das Gesamtwerk aus neun Bänden bestehen. Der Autor scheint, wenn man dem Rezensenten folgt, aus einer konservativen Perspektive zu schreiben, was dem eher liberal gesinnten Gerhardt so gewisse Kopfschmerzen bereitet...

Mittwoch, März 11, 2009

Frühjahrsausgabe 2009 von "The Objective Standard" erschienen

Auf der Website des Magazins The Objective Standard wird die Frühjahrsausgabe 2009 angekündigt. Frei verfügbar für alle Leser ist ein Interview mit Yaron Brook (Ayn Rand’s Atlas Shrugged and the World Today) und ein Aufsatz von Richard M. Salsman (Altruism: The Moral Root of the Financial Crisis).

Montag, März 09, 2009

Die Klimahysterie herausfordern

Derzeit findet in New York die International Conference on Climate Change statt (Marriott Marquis Hotel). Unter den Teilnehmern befindet sich auch Yaron Brook vom Ayn Rand Institute (ursprünglich war auch die Teilnahme von Keith Lockitch geplant). Auf dem Blog des Ayn Rand Centers weist Keith Lockitch daraufhin, wie bedeutsam es ist, die dem Ökologismus zugrunde liegende Philosophie in Frage zu stellen. Tatsächlich gewinnt der Ökologismus entscheidende Überzeugungskraft durch seine angeblich höhere Moral. Und wie lautet diese Moral: "Selbstsucht ist die Wurzel allen Übels; Selbstaufopferung ist die Essenz der Tugend." Der Ökologismus wird erst aufhören, überzeugend für die Menschen zu klingen, wenn sie einsehen, dass sie ein moralisches Recht haben, einen "Fussabdruck" auf der Natur zu hinterlassen.

Zum Thema siehe auch: Grünes Denken kostet einen hohen Preis von Michael Miersch

Freitag, März 06, 2009

Deutschland, Land der Impfgegner

Ron Pisaturo schreibt im Capitalism Magazine über Amerika und Barack Obama:


Amerika braucht eine Renaissance der Vernunft. In einer rationalen Gesellschaft würden die Menschen nicht für einen solchen Demagogen stimmen.


Solch eine notwendige Wiedergeburt der Vernunft würde sich aber nicht nur in einer rationalen Stimmabgabe am Wahltag ausdrücken, sondern würde die Menschen in ihrer Totalität prägen und somit auch Alltagsentscheidungen wieder auf eine rationale Grundlage stellen. Und dies bedeutet beispielsweise auch, dass man seinen Kindern notwendige Impfungen nicht vorenthält. DIE WELT berichtet über den Ausbruch von Masern in Deutschland:

Masern in Deutschland – das hat eine soziale Komponente. Die Epidemie verbreitet sich in den besten Kreisen der Gesellschaft. Masern sind in Deutschland inzwischen so etwas wie eine Modekrankheit unter Intellektuellen. Aber eine gefährliche. Davon befallen sind vor allem Jugendliche aus Akademikerhaushalten mit biologisch-energetischem Überzeugungshintergrund. Dort lässt man die Kinder offenbar lieber das Risiko eingehen, lebenslange Schäden durch Masern zu erleiden, als die Nachteile einer „unnatürlichen“ Impfung zu erdulden. Die Schulmedizin hält das für unverantwortlich. Bei jeder 1000. Infektion tritt nach Wochen eine Enzephalitis auf. Diese Hirnentzündung verläuft bei jedem Dritten tödlich, jeder Fünfte erleidet bleibende Schäden.

Mittwoch, Februar 25, 2009

Auf der Suche nach den Superhelden

David Swindle macht im FrontPageMagazine.com Lust auf einen Kinobesuch im März. Seine Empfehlung gilt Watchmen – Die Wächter, der am 6. März in unsere Kinos kommt. Der Film basiert auf den Comics von Alan Moore (Autor) und Dave Gibbons (Illustrator) und am Schluss seines Artikels erwähnt Swindle einen Charakter aus dem Buch, den man sich auch im Film wünscht: „The book’s most unforgettable character was an uncompromising, Objectivism-inspired Libertarian.“ Allerdings hat Swindle Watchmen noch nicht gesehen und der größte Teil seines Artikels beschäftigt sich mit anderen Filmen, die Superhelden präsentieren. Neben den bekannten Dark Knight und The Incredible Hulk schreibt Swindle auch über Iron Man (zu Iron Man siehe auch meinen Eintrag hier), der, wie Swindle schreibt, in dem Protagonisten Tony Stark einen „konservativen Charakter“ darstellt. Stark, gespielt von Robert Downey jr., ist Unternehmer und Erfinder. Der Gegenstand seiner Verstandesbemühungen sind allerdings Waffen, die er für das amerikanische Militär entwickelt, was ihn zu einem eher untypischen Filmhelden macht. Als Terroristen ihn entführen, um ihn zu zwingen, Waffen für sie zu entwickeln, baut Stark heimlich seinen ersten Iron-Man-Anzug, der ihn die schließlich die Flucht ermöglicht. Seine erste Reaktion nach dieser traumatischen Erfahrung ist Pazifismus, den er aber bald überwindet, weil er zu der Erkenntnis kommt, dass nicht die Waffen schuld sind, sondern die bösartigen Menschen, die sie benutzen. Er entschließt sich nun, bessere Waffen –in der Form eines fortschrittlichen Iron-Man-Anzuges- zu entwickeln, um diese Menschen zu vernichten.

Anmerkung: Booklooker.de bietet wieder den Sammelband "Nutzen und Moral" mit einem Aufsatz von Ayn Rand an.

Dienstag, Februar 24, 2009

Verkaufszahlen von "Atlas Shrugged" steigen in der Krise

In Deutschland steigen die Verkaufszahlen von Karl Marx "Das Kapital" an. Ob die Amerikaner auch eine gesteigerte Lust auf diese Schwarte verspüren, ist mir nicht bekannt, aber erfreulicherweise steigen dort die Verkaufszahlen von "Atlas Shrugged" in der Krise stark an: In der ersten sieben Wochen des Jahres 2009 wurden dreimal so viel Exemplare von Ayn Rands Roman verkauft wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das läge an den "unheimlichen Ähnlichkeiten" zwischen dem Handlungsablauf des Romans und den Ereignissen dieser Tage, meint Yaron Brook vom Ayn Rand Institute. "Ayn Rand verstand und identifizierte die tieferen Ursachen der Krise, der wir ausgesetzt sind, und sie lieferte in 'Atlas Shrugged' eine prinzipielle und praktische Lösung in Übereinstimmung mit den amerikanischen Werten", fügt Brook hinzu.

Sonntag, Februar 22, 2009

Religion: das Verbrechen an der Vernunft

Eine kleine Anzeige in DIE WELT machte auf auf folgendes Buch von Peter Rohregger aufmerksam: Dumme Herde, böse Hirte: Religion - das Verbrechen an der Vernunft. Folgende Website enthält weitere Informationen zu diesem Buch: hier Unter Downloads können kostenlos Auszüge aus dem Buch heruntergeladen werden.

Mittwoch, Februar 18, 2009

Dennis Prager und die Frage nach Gott

Das Blog One Reality setzt sich in einer Serie von Einträgen mit dem Artikel "If there is no God" von Dennis Prager auseinander: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7. Im bislang letzter Teil (Teil 6) der Serie fällt mir folgender Satz auf:

Nein, den westlichen Intellektuellen mangelt es nicht an Glauben, sondern an Überzeugungen. Der Westen muss nicht nur Fakten identifizieren, sondern muss den Mut haben, sie als wahr zu deklarieren.

Mittwoch, Februar 11, 2009

Charles Darwin, ein Mensch des Westens

Charles Darwin war nicht einfach nur ein "Mensch", sondern in seiner Denkweise ein westlicher Mensch, was er nicht nur bei seinen Forschungen bewies, sondern auch in seinem Privatleben. Matthias Glaubrecht -Autor des Buches "Es ist, als ob man einen Mord gesteht"- schildert Darwins Vorgehensweise hinsichtlich einer möglichen Eheschließung:

Und ähnlich methodisch wie bei naturwissenschaftlichen Fakten versucht er sich in dieser Zeit auch über seine privaten Sehnsüchte Klarheit zu verschaffen. Er legt eine Liste an, in die er das Für und Wider einer Ehe abwägt. Sachlich notiert er unter "Heiraten" die Vorteile, wie etwa Kinder, ein behagliches Heim mit Musik, Kaminfeuer und weiblichem Geplauder. Dem stellt er offenkundige Nachteile gegenüber: Ausgaben und Sorgen wegen der Kinder, Verantwortung - und Einbuße an Arbeitszeit. Dann fällt er eine Entscheidung: "Mein Gott, es ist unerträglich, daran zu denken, ein ganzes Leben nur wie eine geschlechtslose Arbeitsbiene zu verbringen."

Dienstag, Februar 10, 2009

Eine neue Stimme für die Vernunft

Das Ayn Rand Center for Individual Rights hat heute ein neues Blog eröffnet (Meldung), das an jedem Wochentag Kommentare zu aktuellen Ereignissen aus der Perspektive des Objektivismus veröffentlichen möchte. Name des Blogs: Voices for Reason.

Montag, Februar 09, 2009

Erinnerungen an Hugo Junkers

Mir ist nicht bekannt, ob Ayn Rand den deutschen Unternehmer Hugo Junkers (1859 -1935) kannte, aber er entsprach dem Typus des Erfinder-Unternehmers, den Rand in Atlas Shrugged feierte, sehr deutlich. Er war ein Produzent, der 1933 auf brutale Plünderer traf:

Den Aufrüstungsplänen der Nazis stand der für zivile Luftfahrt engagierte Junkers im Wege. Sie zwangen ihn 1933 zur Abtretung der Werke und Patente, erteilten ihm ein Stadt- und Hausverbot für Dessau und seine Firmen, die sie unter seinem Namen für Rüstungszwecke weiterführten.

Freitag, Februar 06, 2009

Ein Buch der Lieblingsbücher

Jokers.de möchte gegen Ende 2009 das Buch "Jokers Bibliothek der Lieblingsbücher" produzieren und bestehen soll dieses Buch aus Antworten der Leser auf die Frage, welches ihr Lieblingsbuch sei. Jeder Teilnehmer an der Umfrage erhält auch gratis dieses Buch und außerdem gibt es jeden Monat weitere Preise zu gewinnen.

Donnerstag, Februar 05, 2009

"USA erklärt" durch Ayn Rand

Das Blog USA erklärt widmet sich in einem längeren Beitrag Ayn Rand und vor allem ihrem Roman Atlas Shrugged und man muss konstatieren, dass der Autor recht gut recherchiert hat und mit seiner Darstellung überwiegend richtig liegt. Nur eine Korrektur scheint mir notwendig zu sein: Dass Alan Greenspan Rands Grabrede gehalten hat, ist mir nicht bekannt. Tatsächlich soll es Leonard Peikoff gewesen sein, was auch nachvollziehbarer ist, denn schließlich bestimmte ihn Rand zu seinem Erben. Dass Rand "gegen den Vietnam-Krieg" war, ist korrekt, nur wäre die Begründung in diesem Fall noch etwas interessanter gewesen.

Mittwoch, Februar 04, 2009

Sein wahres Gesicht

Der amerikanische Historiker Richard J. Evans hat sich für Süddeutsche Zeitung Magazin auf der Suche nach dem wahren Claus von Stauffenberg gemacht, und was er an die Oberfläche bringt, wirft düstere Schatten auf einen vermeintlichen Helden:

Stauffenbergs Moralverständnis war ein vielschichtiges Konglomerat aus katholischer Lehre, einem aristokratischen Ehrenkodex, dem Ethos des Alten Griechenland und deutscher romantischer Dichtung.

Mehr als alles andere prägte ihn in dieser Hinsicht wohl der Einfluss des Dichters Stefan George, dessen Ehrgeiz es war, ein »Geheimes Deutschland« wiederzubeleben, das den Materialismus der Weimarer Republik hinwegfegen und das Leben in Deutschland zu seiner wahren Spiritualität zurückführen sollte. Vom Gedankengut Georges inspiriert, ersehnte Stauffenberg ein idealisiertes mittelalterliches Reich, durch das Europa – unter der Führung Deutschlands – ein neues Maß an Kultur und Zivilisation erlangen würde.
Selbst gegen Ende der Dreißigerjahre war Stauffenberg merklich stärker dem Nationalsozialismus zugetan als viele ältere Offiziere. Verwandte beschrieben ihn als das einzige »braune« Mitglied der Familie. Obwohl er später jegliche Begeisterung für den Nationalsozialismus verlieren sollte, hatte er für die parlamentarische Demokratie zeitlebens nur Verachtung übrig. Allein schon aus diesem Grund ist Stauffenberg als Vorbild für künftige Generationen schlecht geeignet.

Dienstag, Februar 03, 2009

Ein Schurke in Amerika - mit einem Lächeln

The New Clarion zitiert William Shakespeare (Hamlet), um auf Barack Obama anzuspielen:

O Schurke! lächelnder, verdammter Schurke!

Schreibtafel her! Ich muß mir's niederschreiben,

Daß einer lächeln kann, und immer lächeln,

Und doch ein Schurke sein, zum wenigsten

Weiß ich gewiß, in Dänmark kann's so sein.


"Ich bin sicher, dass es auch in Amerika so sein kann", fügt Myrhaf an.

Donnerstag, Januar 29, 2009

Postmodernismus kontra Vernunft

Michael Warby bespricht in der Zeitschrift Quadrant Stephen Hicks Buch Explaining Postmodernism: Skepticism and Socialism from Rousseau to Foucault und kommt zu einem durchaus positivem Urteil: „Ich fand das Buch sowohl klar als auch aufschlussreich.“ Der Postmodernismus, den Hicks behandelt, geht zurück auf Philosophen, die zwischen 1926 und 1931 geboren wurden und die alle samt der Linken zuzurechnen sind: Michel Foucault, Jean-Francois Lyotard, Jacques Derrida und Richard Rorty. Ihre philosophische Doktrin besteht aus Anti-Realismus in der Metaphysik, sozialem Subjektivismus in der Epistemologie, kollektivem Egalitarismus in der Ethik und Sozialismus in Politik und Wirtschaft. Hicks zentrale These steht am Anfang des Inhaltsverzeichnisses: „Das Versagen der Epistemologie machte den Postmodernismus möglich, und das Versagen des Sozialismus machte den Postmodernismus notwendig.“ Die Fakten, d. h. das Versagen des sowjetischen Modells, waren in den 50er Jahren für die genannten Philosophen so unbequem, dass sie zunehmend postmodernistisch wurden.

Längere Auszüge aus dem Buch gibt es hier

Mittwoch, Januar 28, 2009

Kapitalismus und Moral

In seinem Aufsatz "Capitalism and the Moral High Ground" (The Objective Standard, Winter 2008/2009) zitiert Craig Biddle Karl Marx (Zur Judenfrage):

The right of man to property is the right to enjoy his possessions and dispose of the same arbitrarily, without regard for other men, independently from society, the right of selfishness.


Im Original lautet das Zitat:

Das Menschenrecht des Privateigentums ist also das Recht, willkürlich (à son gré), ohne Beziehung auf andre Menschen, unabhängig von der Gesellschaft, sein Vermögen zu genießen und über dasselbe zu disponieren, das Recht des Eigennutzes.


Was der Antikapitalist Marx an dieser Stelle feststellt, sollten auch Anhänger des Kapitalismus unmissverständlich aussprechen: Der Kapitalismus ermöglicht es, dass Menschen auf eine eigennützige Art handeln können. Und sie sollten hinzufügen: "Das ist auch gut so!"

Dienstag, Januar 27, 2009

Psychologie - aus objektivistischer Sicht

The New Clarion macht auf einige Websites aufmerksam, die sich mit dem Thema Psychologie beschäftigen - aus objektivistischer Sicht: Dr. Michael Hurd, Dr. Ellen Kenner und Fire Fly Sun. Auf der zuletzt genannten Website befindet sich auch ein sehr interessanter Aufsatz von Edwin A. Locke: An Objectivist Perpective on Recurrent Problems in the History of Psychology. Über künstliche Intelligenz schreibt Locke: "Jede 'Intelligenz', die sie zeigen, ist vollständig das Resultat der Intelligenz der Programmierer, nicht der Maschinen. Maschinen sind nicht bewußt."

Freitag, Januar 23, 2009

Neues von Ayn Rand

Le monde diplomatique entdeckt Ayn Rand: Ayn Rand’s Promethean myth - leider nicht in der deutschen Ausgabe. Scott Holleran (22. Januar) berichtet auf seinem Blog von einer Neuausgabe von We the Living, dem ersten Roman von Ayn Rand, im größeren Trade Paperback Format durch den Penguin Verlag. Das Buch hat ein neues Cover und eine aktualisierte Einführung von Leonard Peikoff.

Donnerstag, Januar 22, 2009

Operation Walküre

Heute startet in Deutschland der Spielfilm "Operation Walküre" über das Attentat auf Hitler und den Putsch-Versuch gegen die Nazi-Regierung - mit Hollywoodstar Tom Cruise in der Hauptrolle. Als ich vor einiger Zeit versuchte, eine Diskussion zu Claus von Stauffenberg -dem Attentäter aus der "Wolfsschanze"- in einem objektivistischen Diskussionsforum anzustiften, blieb mein Beitrag völlig ohne Resonanz und somit besteht zumindest die Hoffnung, dass die Ereignisse um Oberst Stauffenberg durch den Film einer breiteren Öffentlichkeit -auch in den USA- bekannt gemacht werden, denn ich vermute, dass einfach mangelnde Kenntnisse über die Ereignisse um die "Operation Walküre" die Diskussion nicht in Schwung kommen ließ. Eines sollte man allerdings von "Operation Walküre" nicht erwarten: "Nichts bekommt der Zuschauer mitgeteilt über die geistige Welt, aus der er (Oberst Stauffenberg, Anmerk.) kommt." Und eine Betrachtung dieser "geistigen Welt", die Stauffenberg prägte, wäre durchaus interessant gewesen, denn obwohl der Aristokrat und Berufsoffizier Abstand zu den Nazis hielt, war er doch ihr Diener, bis schließlich die schreckliche Realität zu sehr von dem Mythos des "geheimen Deutschlands" abwich und ihn schließlich zu einem unerbittlichen Gegner Hitlers werden ließ. Übrigens bekam Oberst Stauffenberg den Rang eines Obersten erst am 1. Jul 1944 verliehen, was nicht gerade dafür spricht, dass ihn das Regime als ungeeignet ansah, ihm an herausragender Stelle zu dienen, wenn diese Einschätzung zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr den Tatsachen entsprach.

Und wie sollte man Stauffenberg bewerten? Eckhard Fuhrs Meinung in DIE WELT erscheint mir nachvollziehbar:

Die Deutschen sollten ihren Stauffenberg in Ehren halten, sich aber ansonsten unter denen nach Helden umschauen, die nicht erst tätig werden, wenn es zu spät ist. Es gab zum Beispiel Männer und Frauen in Deutschland, die nicht erst Nein zum Vernichtungskrieg, sondern schon zum Ermächtigungsgesetz gesagt haben. Wer kennt noch ihre Namen?

Freitag, Januar 16, 2009

Das "Wunder" vom Hudson River

"Wir danken Gott und den Piloten", sagte eine Frau dem Nachrichtensender Fox News nach ihrer Rettung aus dem Flugzeug, das auf dem Hudson River notlanden mußte. (Quelle: FAZ) Der Dank an den Piloten ist gerechtfertigt. Der Dank an Gott ist überflüssig, ja sogar ein wenig herabsetzend für den, der diesen Dank aufgrund seiner Leistung verdient hat. Sein Name: Chesley Sullenberger. Beruf: Flugzeugführer.

Donnerstag, Januar 15, 2009

Interview mit einem Atheisten

Cicero Online sprach mit Jon Worth, der eine Werbeaktion auf den Doppeldeckerbussen in London organisiert hat. Auf 200 Bussen kann dort lesen: "There's probably no god. Now stop worrying and enjoy your life." ("Es gibt wahrscheinlich keinen Gott.") Bei seinen Antworten fällt auf, dass er in einem Beispiel Hilfsbereitschaft als gut bezeichnet. Wie schön wäre es gewesen, wenn es gesagt hätte: "Es ist gut, egoistisch zu sein."

Worin liegt das positive Potenzial des Atheismus?
Man muss nicht an Gott glauben, um ein ethischer Mensch zu sein. Das Credo hier ist: Ich lebe für dieses Leben jetzt, ich muss hier gut aufpassen, was ich mache und nicht alles auf ein Leben danach verlagern.

Wer garantiert den Konsens über das Gute?
Da halte ich es mit dem Humanismus: Der Mensch kann erkennen, was gut und was schlecht ist: Es ist beispielsweise gut, hilfsbereit zu sein. Das, was gut ist, ist universell und für jeden Menschen einzusehen, auch ohne Gott.

Dienstag, Januar 06, 2009

Neues Buch von Andrew Bernstein im Juli

Im Juli 2009 wird voraussichtlich Andrew Bernsteins Ayn Rand for Beginners verfügbar sein. Wie sich dieses Buch nun von seinem gerade erschienenem Werk Objectivism in One Lesson unterscheidet, ist mir nicht bekannt, aber zumindest scheint sein es mit einigen Illustrationen versehen zu werden, die in seinem letzten Buch nicht enthalten sind. Schöpfer der Illustrationen ist Owen Brozman.

Montag, Januar 05, 2009

Neues vom "AS"-Film

Monsters and Critics berichtet über die neuesten Projekte der Schauspielerin Angelina Jolie. Der Hinweis auf "Atlas Shrugged" macht zwar Hoffnung, aber er ist doch so wenig konkret, dass eine gehörige Portion Skepsis zurückbleibt:

Ihre nächsten Projekte sind das Historien-Drama 'The Mercenary: Love and Honor' über das Leben Katharina der Großen sowie die Verfilmung von Ayn Rands Bestseller 'Atlas Shrugged'.

Samstag, Januar 03, 2009

2009: Darwin-Jahr

Danke an DIE WELT (und speziell Ulli Kulke) für die Erwähnung von Charles Darwin an herausragender Stelle:

Kreationisten, nehmt euch in Acht: Das nächste Jahr gehört Charles Darwin, und zwar doppelt: Im Februar feiern wir seinen 200. Geburtstag, und im November wird sein berühmtestes Buch, "Die Entstehung der Arten", 150 Jahre alt. Da bleibt kaum Raum für jene, die die biblische Schöpfungsgeschichte allzu wörtlich nehmen, den Biologieunterricht verbieten wollen und meinen, die Welt sei nur ein paar Tausend Jahre alt. Machen wir uns trotzdem auf heiße gesellschaftspolitische Debatten gefasst: Darwins Erkenntnis, dass der Fitteste überlebt, ist die eine - kaum bestreitbare - Sache. Das daraus von manchen abgeleitete Recht des Stärkeren eine ganz andere.


Empfehlenswert ist auch eine Artikelserie, der derzeit in der WELT veröffentlicht wird. Teil 1 lautet "Wer war Darwin?":

Seit Darwin müssen wir nicht länger glauben, dass ein allmächtiger Gott das Leben auf der Welt erschaffen hat. Nachdem bis dahin eine naturwissenschaftliche Erklärung für die Entstehung und Vielfalt des Lebens in Abrede gestellt worden war (einen "Newton des Grashalms" könne es nicht geben, meinte etwa Immanuel Kant), wurde Darwin genau dies: der Newton der Biologie. Wie Newton durch seine Gravitationstheorie hat Darwin mit seiner Abstammungstheorie die Natursicht revolutioniert.


Teil 2: Charles Robert Darwin gegen Gott?:

Nach allem, was wir mit naturwissenschaftlichen Methoden herausfinden können, müssen wir heute konstatieren, dass sich das Leben auf der Erde autonom und ohne göttliches Zutun entwickelt hat. Das ist die simple Botschaft und das Vermächtnis Charles Darwins. Deshalb ist die auf ihn zurückgehende Evolutionstheorie das am tiefsten greifende und machtvollste Gedankengebäude, das in den letzten 200 Jahren erdacht wurde.

Freitag, Januar 02, 2009

Die Bücher des Jahres 2008

Welche Bücher fanden die Leser des Blogs (und weiterer von mir betreuter Blogs) 2008 am interessantesten? Hier gibt es die 10 Spitzenreiter:

1. The Capitalist Manifesto 2. Heart of a Pagan 3. Ayn Rand Answers 4. Amerikanische Verhältnisse 5. Der Herr ist kein Hirte 6. Schöner Denken 7. Eine kurze Geschichte der ökonomischen Unvernunft 8. Der Geschichtsfälscher 9. The Anti-Chomsky Reader 10. Öko-Imperialismus

Im Vergleich zu 2007 hat sich nur wenig in der Liste getan, denn nur zwei Titel sind herausgefallen: Romancing Opiates von Theodore Dalrymple und Hurra, wir kapitulieren! von Henryk M. Broder. Dementsprechend sind nur auch nur zwei Titel neu aufgerückt: Öko-Imperialismus und Heart of a Pagan.