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Sonntag, Juli 20, 2008

Über Kompromisse

Dass Objektivisten Kompromisse generell ablehnten, wird immer wieder gern kolportiert, allerdings sagt die Häufigkeit dieser Behauptung noch nichts über ihren Wahrheitsgehalt aus. „Rand verurteilt den Kompromiss nicht per se“, schreibt die Philosophin Tara Smith in ihrem Buch Ayn Rand’s Normative Ethics (S. 189). Die Validität eines Kompromisses hängt von der Art der Konzession ab, die jemand macht, und abgelehnt wurden von Ayn Rand nur Kompromisse einer ganz bestimmten Art: „Es kann keinen Kompromiss geben (…) zwischen gegensätzlichen Prinzipien.“ („Capitalism: The Unknown Ideal“, S. 206). Und was sind Prinzipien? Ein Prinzip ist „eine allgemeine Wahrheit, von der andere Wahrheiten abhängen“, schreibt Leonard Peikoff. Ein abzulehnender Kompromiss besteht somit aus einer Aufgabe von Prinzipien, und nicht aus einer Aufgabe von Bequemlichkeit.

Donnerstag, Februar 07, 2008

Weniger Mitte. Bitte!

Im Juni 1964 veröffentlichte Ayn Rand in der Zeitschrift "The Objectivist Newsletter" den Aufsatz The Cult of Moral Grayness, den sie mit folgenden Worten begann: "Eines der aussagekräfigsten Symptome des moralischen Bankrotts der heutigen Kultur stellte eine gewisse modische Attitüde in Bezug auf moralische Angelegenheiten dar, die am besten wie folgt zusammengefasst wird: 'Es gibt kein Schwarz und Weiß, es gibt nur Grau." Wolfram Weimers Aufsatz Weniger Mitte. Bitte! in der Zeitschrift Cicero erinnert an diesen Kult der Gräue, der in Deutschland allerdings "Mitte" genannt wird:

Werte, Mut, Originalität wirken in der geschmeidigen Mittigkeit wie Antiquitäten einer Zeit, die noch Unternehmer kannte und nicht bloß Manager. Dabei hatte Henry Miller so recht, dass die Wahrheit zumeist am Rand liegt und nicht – wie alle Mittelmäßigen glauben – in der Mitte. Einsteins Erkenntnisse liegen alle an und jenseits der Grenzen. Wäre Kolumbus der Meinungsmitte gefolgt, hätte er Amerika nie entdeckt. Kopernikus und Galilei holten sogar die ganze Welt aus der Mitte. Erfinder, Genies, Innovatoren, Helden der Geschichte sind nie Zöglinge der Mitte.