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Montag, November 10, 2008

Alan Greenspan kontra Objektivismus

Harry Binswanger verabschiedet sich von Alan Greenspan, der sich selbst schon lange vom Objektivismus verabschiedet hat:

Dr. Greenspan, ich kannte Ayn Rand, und Sie sind kein Objektivist.


Zu Greenspan siehe auch: Linn and Ari Armstrong

Sonntag, Oktober 26, 2008

Alan Greenspan: Ex-Objektivist

Für Alan Greenspan ist der Objektivismus wie ein Lieblingsmantel aus längst vergangenen Tagen, der irgendwo im Kleiderschrank hängt und an den man sich zwar gern erinnert, aber eigentlich doch schon vergessen hat, wie er denn aussah. Greenspans Lieblingsmäntel von heute sehen anders aus: Greenspan has no free market philosophy.

Weitere Artikel:
Alan Greenspan vs. Ayn Rand
Alan Greenspan, Coward and Traitor

Sonntag, Januar 27, 2008

Greenspans tiefer Fall

Alan Greenspan gehörte 15 Jahre zum engeren Kreis um Ayn Rand. Ein ehemaliger Kommilitone von der New York University (NYU), Robert Kavesh, berichtete von den Veränderungen, die er an seinem Freund Mitte der fünfziger Jahre bemerkte: „Er begeisterte sich wirklich für den Objektivismus. Er sprach ständig vom „Überprüfen der Prämissen“ und solchen Dingen. Wenn man Kinder hat, ist es schwer, philosophisch zu werden. Man denkt praktischer.“ Nach Ayn Rands Tod wurde Greenspan 1987 von Präsident Reagan für den Posten des Präsidenten der Notenbank nominiert und schließlich auch durch den Senat bestätigt. 1974 war Ayn Rand nebst Ehemann bei der Vereidigung von Greenspan als Vorsitzender des Wirtschaftsbeirates der Regierung Ford noch zugegen gewesen, und ihre Teilnahme an der Zeremonie kann sicherlich als Billigung dieser politischen Funktion angesehen werden. Über Greenspans Aufstieg zum einflussreichen Chef der Fed konnte Rand keine Meinung mehr abgeben, andere Objektivisten, bekannte und weniger bekannte, allerdings schon, wobei die skeptischen Nachfragen, ob Greenspan nicht seine Meinung geändert habe, immer mehr durch offene Ablehnung seiner Rolle bei der Regulierung der Wirtschaft ersetzt wurden. Bert Ely etwa formuliert ein richtiges Verdammungsurteil über Greenspan: „Ayn Rand würde sich im Grabe umdrehen, wenn sie wüsste, was aus Greenspan geworden ist. Zentralbankwesen ist zentrale Planwirtschaft. Und da haben wir den großen Objektivisten, an der Spitze dieser Organisation. Alan Greenspan hat sich wirklich für die Politik prostituiert. Auch der Wirtschaftsberater und Objektivist Richard Salsman wirft Greenspan Verrat von Prinzipien vor: „Greenspans Geschichte handelt von der schrittweisen Preisgabe von Prinzipien. Alle denken, er hat sich verkauft. Einige Leute denken, dass er tut, was er als Teil eines ziemlich lächerlichen Regimes tun kann, um unserer Sache damit Zeit zu gewinnen. Ich denke, er hat einen sehr ausgeprägten politischen Instinkt entwickelt. Irgendwo auf seinem Weg muss er sich entschieden haben, dass es ihm wichtiger ist, berühmt zu sein, als Recht zu haben. Er wollte offenbar lieber einflussreich sein.“

Dienstag, Oktober 09, 2007

Der triumphialistische Alan Greenspan

Dieter Wermuth hat sich durch Alan Greenspans Buch Mein Leben für die Wirtschaft (engl.: The Age of Turbulence) "durchgearbeitet", und kommt zu einem gemischten Urteil (Man beachte seinen emotionalen Widerwillen gegenüber Greenspans Äußerungen hinsichtlich der praktischen Überlegenheit einer kapitalistischen Wirtschaft. Interessant wäre zu erfahren, ob Greenspan auch die moralische Überlegenheit des Kapitalismus herausstellt):

Die Lektüre ist überwiegend spannend und der Ausdruck “durch arbeiten” von daher eigentlich falsch. Sie ist auch keineswegs so trocken wie man das bei jemandem erwarten würde, dessen Spitzname einmal, wie er selbst berichtet, “undertaker” war, also Bestattungsunternehmer, weil er schon als ganz junger Mann immer in dunklen Anzügen auftrat, und der den Ruf hatte, immer dann nervös zu werden, wenn er sich zu klar ausdrückte. (...)
Auf den Geist geht mir allerdings Greenspans Triumphalismus, sein ständig wiederholtes Glaubensbekenntnis, dass kein Wirtschaftssystem bessere Resultate zustande bringt als eine möglichst freie, mit klaren Eigentumsrechten und einem belastbaren Rechtssystem kombinierte Marktwirtschaft. Er mag ja recht haben, aber er braucht das einem bitte nicht immer wieder neu aufs Brot zu schmieren. (...)
Ein vollkommen hoffnungsloser Fall ist Russland (Korruption, Dutch Disease, kein anständiges Rechtssystem, zu viele Rohstoffe). Glücklicherweise kommt Japan bei Greenspans Stammtischweisheiten nicht viel besser weg: “[Japan] legt Wert auf Konformität: Es ist eine sehr zivilisierte Gesellschaft, die eine starke Abneigung gegen kreative Zerstörung hat.” Man sieht, Schumpeter ist einer der Helden Greenspans; die anderen sind Adam Smith, John Locke und Ayn Rand (noch nie gehört?).

Sonntag, Mai 21, 2006

Ayn Rand und "das Kollektiv"

Nun ist es sicherlich sehr erfreulich, wenn in einem Buch auf Deutsch ein ganzes Kapitel der Philosophin und Schriftstellerin Ayn Rand gewidmet ist, wie dies in Justin Martins "Alan Greenspan - Eine Biographie" der Fall ist. Das Problem ist allerdings, dass sich Martin in seinem Kapitel "Ayn Rand und das Kollektiv" vorwiegend auf die beiden Bücher "My Years with Ayn Rand" von Nathaniel Branden und Barbara Brandens "The Passion of Ayn Rand" stützt. Er verschlimmert die Tendenz beider Bücher noch dadurch, dass er sich einseitig auf die besonders negativen Äußerungen der beiden Brandens gegenüber Rand und anderen Personen konzentriert und diese für sein Buch ausschlachtet. So schreibt er etwa über Rands musikalischen Vorlieben: "Rand hatte einen ausgesprochen idiosynkratischen Musikgeschmack. Sie liebte die Komponisten Rachmaninoff und Lehar und begeisterte sich besonders für das Volkslied 'My Irish Milly-O'. Beethoven, Wagner und Elvis Presley konnte sie nicht ausstehen." Über Beethoven hat Rand sich durchaus auch öffentlich geäußert, nämlich 1981 im Ford Hall Forum. Dort sagte sie: "Er ist ein großartiger Komponist, aber ich kann ihn nicht ausstehen. Beethoven ist großartig, weil er seine Botschaft so klar macht durch das Mittel der Musik; aber seine Botschaft ist ein übelwollendes Universum: der heroische Kampf des Menschen gegen das Schicksal, und die Niederlage des Menschen." Hier wird sehr deutlich, dass Rand Beethoven aus philosophischen Gründen ablehnte, an seinen technischen Fähigkeiten als Komponist aber keineswegs zweifelte. Und was die Behauptung angeht, dass Rand "selbst in ihren besten Zeiten nicht sonderlich umgänglich" gewesen sein soll, wie Martin schreibt, kann Beethoven durchaus als Maßstab herangezogen werden: "Im Vergleich zu Beethovens sozialem Verhalten war Rand eine Schmusekatze." Dieses Zitat stammt aus dem Buch "The Passion of Ayn Rand Critics" von James V. Valliant, der durch seine Veröffentlichung erheblich an dem Ruf der Bücher der Brandens gekratzt hat, die Martin als Quelle für sein Buch so ausgiebig heranzieht. Hier die Eröffnungspassagen aus dem Kapitel "Ayn Rand und das Kollektiv" von Justin Martin:

"Es hat etwas durchaus Ironisches, dass Greenspan während seiner Ehe mit Joan Mitchell die Objektivisten eher verachtete, und dann, kaum hatten die beiden ihre Ehe gelöst, eine vollkommene Kehrtwendung machte. Nun ließ er diese philosophische Richtung an sich heran. Er begann, Ayn Rand zu bewundern, die Frau hinter dieser Philosophie. Für die nächsten fünfzehn Jahre - von Greenspans Endzwanzigern bis er Anfang vierzig war - spielte der Objektivismus eine große Rolle in seinem Leben. Unzählige Stunden verbrachte er in der Gesellschaft von Ayn Rand und ihrem Kreis. Die viel diskutierte Autorin sollte großen Einfluss auf Greenspan ausüben, in ihrer Bedeutung für sein Leben lag sie irgendwo zwischen Arthur Burns und Greenspans Mutter.
Ayn Rand war eine Frau, an der man nicht vorbeikam. Brilliant, charismatisch, bilderstürmerisch - sie war logisch bis zur Unerbittlichkeit, konnte aber auch verblüffende Temperamentsausbrüche an den Tag legen. Mit großen Werken, die wie Der ewige Quell (The Fountainhead) und Wer ist John Galt? (Atlas Shrugged) zu Klassikern wurden, schuf sich die Schriftstellerin und Philosophin einen weiten Raum für ihre ehrgeizigen Ideen. Sie hatte sich eine der größten Fragen der Geschichte zum Thema gemacht - ob die Autorität letztendlich bei der Gesellschaft oder beim Individuum liegt."