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Sonntag, Januar 17, 2010

Chapeau, Alexander Dibelius!

Alexander Dibelius, der Deutschlandchef von Goldman Sachs ist, hat den Mut gefunden, eine Wahrheit auszusprechen, die unseren Politikern so gar nicht gefällt: In einer Rede an der Privatuniversität WHU sagte er, dass private Banken "keine Verpflichtung" hätten, dass Gemeinwohl zu fördern (Im Original: "Banks, particulary private and listed institutions, do not have an obligation to promote the public good"). Es sei unrealistisch und unberechtigt zu erwarten, dass Banken eine selbstlose Beziehung zu ihren Kunden hätten, besonders auch bezogen auf die Kreditvergabe. Dass diese Aussagen von der linken Seite des politischen Spektrums Kritik bekommen würde, hätte man erwarten können, aber auch aus den Fraktionen von CDU/CSU und FDP kam "harsche Kritik", wie der DIE WELT berichtet. Vielleicht sollte man diese Politiker an die Nazi-Parole "Gemeinnutz geht vor Eigennutz" erinnern, um sie zum Nachdenken darüber zu bewegen, ob in einer freien Gesellschaft nicht doch das Recht jedes Individuums, und jeder Organisation, gelten sollte, nach seinem Glück zu streben, inklusive der Möglichkeit, zu scheitern.

Donnerstag, Oktober 23, 2008

Bankwesen und Moralität

In einem Aufsatz wird die berechtigte Frage gestellt: "Wie können die Banken 900 Dollar verleihen, wenn nur 100 Dollar eingezahlt wurden?" Paul McKeever sieht dort in der Tat ein Problem, ein moralisches Problem. Die Unmoralität bestünde darin, Dollars zu schaffen aus dem Nichts heraus, ohne sie vorher verdient oder geliehen zu haben: "Das Thema ist nicht Betrug. Das Thema ist Diebstahl. Letzen Endes ist das System der Giralgeldschöpfung ein System für die massive, unmoralische Umverteilung von Reichtum: von denen, die Dollars verdienen zu denen, die sie nur drucken." Er schlägt daher ein 100-%-Reserve-System vor. Bei einem solchen System dürften die Banken tatsächlich nur 100 Dollar ausleihen, wenn sie 100 Dollar verdient oder sich 100 Dollar geliehen hätten. Auf Nachfrage bestätigt Paul McKeever im Diskussionsteil noch einmal seine Auffassung, dass ein "fractional reserve banking" illegal sein sollte

Donnerstag, September 04, 2008

Sie verdienen jeden Penny

Joseph Kellard aus New York betreibt das Blog The American Individualist und schreibt hin und wieder auch Leserbriefe. Dieser hier wurde auf der Website von The Boston Globe veröffentlicht:

CEOs verdienen viel mehr Geld als der "durchschnittliche" Arbeiter, weil sie außergewöhnlich sind. Sie sind -kurz gesagt- die Gehirne hinter einem Unternehmen, d. h., die Atlasse, von denen der gesamte Ablauf eines Unternehmens grundsätzlich abhängig ist.

Freitag, Juli 25, 2008

Präsident sieht Wall Street im "Kater"

NEW YORK, 23. Juli (RIA Novosti). US-Präsident George W. Bush hat den jetzigen Zustand des Finanzsektors seines Landes als einen "Kater" bezeichnet.

"Wall Street war im Alkoholrausch, jetzt ist dort ein Kater eingetreten", zitiert ein ABC-Tochtersender den US-Präsidenten. "Es geht nun darum, wie viel Zeit die Wall Street brauchen wird, um wieder nüchtern zu werden."

Dazu Blogger Myrhaf: "Wenn die Wall Street im Alkoholrausch war, dann deshalb, weil die Regierung Bush ihr Drinks 'aufs Haus' spendiert hat - lange nach Gschäftsschluss. Wenn Bush die Wall Street kritisiert, ist dies so, als wenn ein Drogendealer auf eine Gruppe von Abhängigen deutet und sagt: 'Seht auf diese Junkies. Abscheulich. Warum sind sie nicht clean?'"

Freitag, April 18, 2008

Ayn Rand und die heutige Wirtschaftsethik

Wer noch nach einer anregenden Lektüre für das Wochenende sucht, dem könnte dies gefallen: Ayn Rand und die heutige Wirtschaftsethik von Stephen Hicks, in einer Übersetzung von Anja Hartleb-Parson. Ein kurzer Auszug als Appetithappen:

Die Verteidiger des Objektivismus in der Wirtschaft behaupten drei Dinge:

- dass Selbstinteresse der Wertstandard ist,

- dass das Ziel der Wirtschaft im Profit liegt,

- dass die Aufgabe der Regierung darin liegt, individuelle Rechte auf Leben, Freiheit und Eigentum zu schützen.

Aber ihre Kritiker behaupten das Gegenteil. Wenn sie über Ethik schreiben, sagen sie, dass Selbstinteresse gefährlich für andere ist und dass Individuen selbstlos anderen dienen sollen. Wenn sie über Wirtschaft schreiben, sagen sie, dass Profit gefährlich und zerstörerisch ist und dass die Wirtschaft sich als Diener der ganzen Gesellschaft betrachten soll. Wenn sie in über Politik schreiben, sagen sie, dass Laissez-faire-Politik Individuen die Freiheit gibt, anderen Schaden zuzufügen und dass die Aufgabe der Regierung darin besteht, das Vermögen der Gesellschaft im kollektiven Interesse umzuverteilen.
Die Ethik des Anti-Selbstinteresses ist die Hauptquelle der Opposition gegenüber der Wirtschaft und einer freien Gesellschaft.


Anmerkung: Bei Booklooker gibt es den Sammelband Nutzen und Moral mit einem Aufsatz von Ayn Rand