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Mittwoch, Februar 11, 2009

Charles Darwin, ein Mensch des Westens

Charles Darwin war nicht einfach nur ein "Mensch", sondern in seiner Denkweise ein westlicher Mensch, was er nicht nur bei seinen Forschungen bewies, sondern auch in seinem Privatleben. Matthias Glaubrecht -Autor des Buches "Es ist, als ob man einen Mord gesteht"- schildert Darwins Vorgehensweise hinsichtlich einer möglichen Eheschließung:

Und ähnlich methodisch wie bei naturwissenschaftlichen Fakten versucht er sich in dieser Zeit auch über seine privaten Sehnsüchte Klarheit zu verschaffen. Er legt eine Liste an, in die er das Für und Wider einer Ehe abwägt. Sachlich notiert er unter "Heiraten" die Vorteile, wie etwa Kinder, ein behagliches Heim mit Musik, Kaminfeuer und weiblichem Geplauder. Dem stellt er offenkundige Nachteile gegenüber: Ausgaben und Sorgen wegen der Kinder, Verantwortung - und Einbuße an Arbeitszeit. Dann fällt er eine Entscheidung: "Mein Gott, es ist unerträglich, daran zu denken, ein ganzes Leben nur wie eine geschlechtslose Arbeitsbiene zu verbringen."

Samstag, Januar 03, 2009

2009: Darwin-Jahr

Danke an DIE WELT (und speziell Ulli Kulke) für die Erwähnung von Charles Darwin an herausragender Stelle:

Kreationisten, nehmt euch in Acht: Das nächste Jahr gehört Charles Darwin, und zwar doppelt: Im Februar feiern wir seinen 200. Geburtstag, und im November wird sein berühmtestes Buch, "Die Entstehung der Arten", 150 Jahre alt. Da bleibt kaum Raum für jene, die die biblische Schöpfungsgeschichte allzu wörtlich nehmen, den Biologieunterricht verbieten wollen und meinen, die Welt sei nur ein paar Tausend Jahre alt. Machen wir uns trotzdem auf heiße gesellschaftspolitische Debatten gefasst: Darwins Erkenntnis, dass der Fitteste überlebt, ist die eine - kaum bestreitbare - Sache. Das daraus von manchen abgeleitete Recht des Stärkeren eine ganz andere.


Empfehlenswert ist auch eine Artikelserie, der derzeit in der WELT veröffentlicht wird. Teil 1 lautet "Wer war Darwin?":

Seit Darwin müssen wir nicht länger glauben, dass ein allmächtiger Gott das Leben auf der Welt erschaffen hat. Nachdem bis dahin eine naturwissenschaftliche Erklärung für die Entstehung und Vielfalt des Lebens in Abrede gestellt worden war (einen "Newton des Grashalms" könne es nicht geben, meinte etwa Immanuel Kant), wurde Darwin genau dies: der Newton der Biologie. Wie Newton durch seine Gravitationstheorie hat Darwin mit seiner Abstammungstheorie die Natursicht revolutioniert.


Teil 2: Charles Robert Darwin gegen Gott?:

Nach allem, was wir mit naturwissenschaftlichen Methoden herausfinden können, müssen wir heute konstatieren, dass sich das Leben auf der Erde autonom und ohne göttliches Zutun entwickelt hat. Das ist die simple Botschaft und das Vermächtnis Charles Darwins. Deshalb ist die auf ihn zurückgehende Evolutionstheorie das am tiefsten greifende und machtvollste Gedankengebäude, das in den letzten 200 Jahren erdacht wurde.

Samstag, November 22, 2008

Die Entwicklung der Vernunftkultur in Europa

Heute bespricht Olaf B. Rader in Die literarische Welt das Buch „Das Mittelalter“ von Johannes Fried:


Fried arbeitet heraus, dass nicht Könige und Kaiser Europa groß gemacht
haben, sondern der aus zentralen Texten erwachsene kategorische Denkstil, der zu
einem durchgängigen Gebrauch der Vernunft geführt habe. Europa, kein Ergebnis
von Schlachtengenies, sondern geboren aus dem Geist, aus der Art des Denkens und
der einzigartigen Strategien zur Problemlösung.


Dass diese „Entfaltung einer Vernunftkultur“ mit dem Ende des Mittelalters nicht zu einem Abschluss gekommen war, erfährt der Leser im Wissensschaftsteil, wo das Buch „Das große Buch der Evolution“ von Ernst Peter Fischer vorgestellt wird:

Darwin brauchte 20 Jahre dazu, seine Idee von der natürlichen Auslese
niederzuschreiben. Zu sehr war vor 150 Jahren noch der Gedanke vom allmächtigen
Schöpfer in den Köpfen verankert. „Es ist, als ob man einen Mord gesteht“, so
beschrieb Darwin sein Gefühl, dass ihn bei der Formulierung der
Evolutionstheorie beschlich. Heute muss niemand, der die Evolutionstheorie
akzeptiert, sich vor Anfeindungen fürchten.


Damit dies so bleibt, muss die Vernunftkultur verteidigt und sogar erweitert werden. Und dann kann es auch eine offene Debatte um solche Phänomene wie die „globale Erwärmung“ geben, wo einschüchternde Vokabeln wie „Klimaleugner“ verschwunden sind.

Montag, Juni 16, 2008

Darwin und die Entdeckung der Evolution

Im letzten Heft der Zeitschrift The Objective Standard gibt es einen Aufsatz von Dr. Keith Lockitch, in dem der Autor sich unmissverständlich zur Evolutionstheorie von Charles Darwin bekennt, dessen 200. Geburtstag wir nächstes Jahr feiern können. Den Kritikern, die behaupten, Darwin sei nur ein Theoretiker gewesen, erwidert Lockitch, dass dies nicht nur falsch sei, sondern auch ungerecht:

Zu erklären, dass die Evolution „nur eine Theorie“ sei, impliziert, dass Darwin „nur ein Theoretiker“ war , dass er irgendeine Art von Sesselwissenschaftler war … Darwin so zu sehen –nicht besser als jene, die in arbiträrer Spekulation schwelgen- ist so ungerecht, als würde man Michelangelo als nicht besser ansehen als die modernen Trinker, die Farbe auf einer Leinwand verschütten und dies Kunst nennen.


Ayn Rand äußerte, dass sie weder eine Gegnerin noch eine Unterstützerin der Evolution sei, da sie das Thema nicht studiert habe.

Montag, Juni 09, 2008

Expelled

Movie Maze über den Dokumentarfilm Expelled, den der Wissenschaftsjournalist Ronald Bailey einen "Propagandafilm" nennt (hier eine Presseerklärung des Ayn Rand Institute zu Expelled):

Nathan Frankowski liefert mit Expelled sein Regie-Debüt ab und schickt den in Amerika bekannten Quizshowmoderator Ben Stein in seinem Dokumentarfilm auf eine kontroverse Reise, auf der er Wissenschaftler und Gelehrte zur Problematik der Evolutionstheorie befragt.


Ronald Bailey schreibt über diesen Film u. a.:
Der ungeheuerlichste Teil des Films ist der Versuch, die Evolution mit dem Kommunismus und dem Nazismus zu verbinden. Die Behauptung, dass der Kommunismus durch Darwin motiviert war, ist einfach albern. Die offizielle sowjetische biologische Doktrin war Lysenkoismus, und die russischen Darwinisten wurden denunziert als "trotzkistische Agenten des internationalen Faschismus" und für ihre wissenschaftlichen Sünden in den Gulag geworfen.


Der Wissenschaftsjournalist Arndt Reuning über den Film:

Ach, an sich ist der Film sehr professionell gemacht, ein wenig im Stil von Michael Moore. Teilweise werden die Interviewpartner mit einer Handkamera aufgenommen, die sich bewegt, die ein bisschen wackelt. Man sieht, der Film appelliert sehr stark an Emotionen. Er bringt nicht so sehr viele Argumente. Der Film "Expelled" vereinfacht sehr stark, er versucht zum Beispiel die Gleichung aufzustellen: Evolutionstheorie ist gleichbedeutend mit Atheismus. Die atheistischen, die sogenannten darwinistischen Wissenschaftler bedrohen die akademische Freiheit. Ben Stein konstruiert da zum Beispiel auch einen Zusammenhang zwischen Charles Darwin und Adolf Hitler. Die Evolutionstheorie als notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für die Naziherrschaft. Das versucht der Film zu belegen wieder auch mit historischem Filmmaterial aus der Zeit des Dritten Reichs und mit gekürzten Zitaten aus den Werken von Charles Darwin. Das Fazit der New York Times zu diesem Film "Expelled": "Ein gewissenloses Stück Propaganda, das gläubige und ungläubige Menschen gleichermaßen beleidigt."