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Freitag, März 12, 2010

Gewalt und Zwang

Amit Ghate schreibt auf Pajamas Media über den Unterschied von Gewalt und Zwang, der auf der Linken gerne gemacht wird: Offene Gewalt wird abgelehnt, gleichzeitig wird Zwang in einer Vielzahl von Varianten befürwortet. Es sei Zeit, schreibt Ghate, die Vorstellung zurückzuweisen, dass nur "Gewalt" verwerflich sei: "Richten wir unseren Blick stattdessen auf die Abschaffung der Initiierung von Zwang, in all ihren Manifestionen." Wie notwendig diese Empfehlung von Ghate ist -nicht nur im Hinblick auf die Linke-, beweist der Philosoph Volker Gerhardt, der in einer Replik auf einen Beitrag von Peter Sloterdijk schreibt:

Wir atmen auf. Sloterdijk verlangt nicht mehr, die Steuern abzuschaffen und den Staat im Ganzen auf die Wohltätigkeit der mutmaßlichen Leistungsträger zu gründen. Er scheint zu ahnen, dass auch ein freiheitlicher Staat nicht ohne Zwang auskommen kann.


Ein liberaler Staat, der seinen Namen wirklich zu Recht trägt, dürfte Zwang nur als Vergeltung gegen die Initiatoren von Zwang einsetzen, und sich niemals auf die Ebene begeben, wo er selbst zum Initiator von Zwang wird. Es ist allerdings zu befürchten, dass Gerhardt für einen derartig begrenzten Staat nichts übrig hätte.

Mittwoch, Oktober 15, 2008

Ein Agnostiker auf der Suche nach dem Ursprung der Rechte

Ein interessanter Typ, dieser David Horowitz: Ehemaliger Marxist ("Ich war ein Marxist, der kein Dope geraucht hat."), heute konservativer Intellektueller, aber jemand, der die "theozentrische" Weltsicht vieler Konservativer nicht teilt, denn er sieht sich als Agnostiker. Was mir in seinem jüngsten Artikel auffällt, ist seine Interpretation von Rechten. Die Gründerväter der USA leiteten diese von "unserem Schöpfer" ab. Horowitz gibt dann seinem Kontrahenten, Kevin Mattson, zu verstehen, dass er "ganz Ohr" sei, wenn dieser ihm eine Begründung für "unveräußerliche Rechte" anbieten könne, die sich nicht auf einen Schöpfer beruft. Ich weiß nicht, ob Mattson dazu in der Lage ist, aber Horowitz könnte auch einfach bei Ayn Rand ("Man's Rights") nachlesen.

Donnerstag, August 07, 2008

Die Geburt des Wohlstandes ...durch Vernunft und Rechte

William Bernstein, ein Neurologe aus Oregon, hat ein interessantes Buch geschrieben (Die Geburt des Wohlstandes):

Die wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen 200 Jahre offenbart die Bewegungsgesetze des Wachstums. Für Bernstein fand 1820 die ökonomische Geburt der modernen Welt statt. Damit verschwand das Leben, das einsam, arm, elend, rau, roh und kurz war. Doch warum kam es ausgerechnet damals zu einer plötzlichen Explosion des weltweiten Wirtschaftswachstums? William Bernstein sieht die Quellen des Wachstums in Eigentum, Vernunft, Kapital und technischem Fortschritt. Die Motoren des Wohlstands bestehen in sicheren Eigentumsrechten, wissenschaftlichem Rationalismus, starken Kapitalmärkten und modernen Transport- und Kommunikationsmitteln. Diese seien mittlerweile im westlichen Lebensstil so sehr verwurzelt, dass sie selbst die schlimmsten Umwälzungen und Kriege des vergangenen Jahrhunderts überstanden hätten.


Paul Hsieh verweist darauf, dass die von Bernstein genannten Faktoren auf zwei reduziert werden können: Vernunft und Rechte. Da William Bernstein kein Befürworter eines Laissez-faire-Kapitalismus ist, sollte man zur Ergänzung seines Buches nicht auf das Werk seines Namensvetters Andrew Bernstein verzichten.

Montag, August 27, 2007

Rechte aufgeben?

Es sehr spannende Diskussion entwickelte sich 2005 auf objectivismonline.net über die Frage, ob es einen sportlichen Zweikampf bis zum Tod von einem der Kontrahenten legalerweise geben kann, wenn die beiden Beteiligten diesem Verfahren vertraglich zustimmen. Bei der Meinungsbildung muss unterschieden werden RECHTEN und WERTEN. Menschen können jeden Wert aufgeben, einschließlich ihres eigenen Lebens, sie können aber nicht Rechte aufgeben. Capitalism forever hat es sehr gut formuliert: “Man hat das Recht auf Leben, Eigentum und das Streben nach Glück. DAS IST ALLES! Man kann nicht über sie verfügen wie man über seine Zahnbürste, sein Bankkonto oder sein Leben verfügt. Sie sind eine objektive Tatsache der Natur, wie 2 + 2 = 4. Man ist individuell, deshalb hat man Rechte. Wie man nicht erklären kann, dass 2 + 2 = 5 sind, kann man nicht erklären, dass man aufhört, Rechte zu haben. Man hat keine Souveränität über die Realität.”

Freitag, Juni 22, 2007

Die Rechte des Menschen

Helga Meves benutzt für einen Artikel über den "Neoliberalismus" auf Telepolis auch ein längeres Zitat von Ayn Rand:

Neu ist im Neoliberalismus über die Schuldifferenzen
untereinander hinweg, dass sich der Mensch aus Gründen der Bewahrung seiner
Freiheit der marktbestimmten gesellschaftlichen Evolution anvertrauen muss. Die
nicht nur durch ihre radikalen und originellen Positionen schillernde und mit
ihren teils verfilmten Romanen in den Vereinigten Staaten sehr wirkungsmächtige
Ayn Rand (Kapitalismus und Freiheit [9]) spricht in ihrem Essay "Man's Right"
aus, was danach von den liberalen Bürger- und Menschenrechten [10] bleibt:

"Das ist die Konstellation bei einer der aktuell
entscheidendsten Fragen: politische Rechte stehen gegen ökonomische Rechte. Die
Frage ist Entweder-Oder. Das eine Recht zerstört das andere. Aber es gibt in
Wirklichkeit gar keine "ökonomischen" Rechte, "gemeinschaftlichen" Rechte und
"öffentlichkeitsrelevanten" Rechte. Der Ausdruck "individuelle" Rechte ist
überflüssig: es gibt keine andere Art von Rechten als individuelle und niemand
sonst kann diese Rechte besitzen. Diejenigen, die den Laissez-fair-Kapitalismus
verteidigen, sind die alleinigen Verteidiger der Menschenrechte."
Das Zitat von Rand stammt aus ihrem Buch The Virtue of Selfishness. Die Autorin versucht in ihren einleitenden Bemerkungen den Eindruck zu erwecken, als sei es Rand, und nicht ihre kollektivistischen Opponenten, die Rechte beschneiden will. Für Rand konnte es keine "ökonomischen Rechte" geben, weil diese darauf beruhen, andere in die Pflicht zu nehmen und somit die politischen Rechte konterkariert werden. Es kann kein Recht geben, andere zu versklaven: "Der Mensch, der produziert, während andere über sein Produkt verfügen können, ist ein Sklave", schreibt Rand in Man's Right. Das "Recht auf eine Wohnung" bedeutet für die Kollektivisten nicht, dass jeder Mensch das Recht hat, ein Haus zu bauen und sich ein solches zu kaufen -dieses Recht hat er in der Tat-, sondern eine andere Person, in der Regel vermittels "der Gesellschaft" oder "des Staates", die Pflicht hat, mich mit einer ansprechenden Behausung zu versorgen. Eine derartige Verpflichtung existiert nicht. Gegenüber seinen Nachbarn hat jeder Mensch nur eine negative Verpflichtung: sich der Verletzung ihrer Rechte zu enthalten. Oder wie es Paul Blair, der ehemalige Chefredakteur der objektivistischen Zeitschrift The Intellectual Activist einem kollektivistischen Kritiker entgegen schleuderte: "Sie behaupten, dass ich mich nicht um die Bedürftigen kümmere. Ob ich mich kümmere oder nicht, ist irrelevant. Ich habe das Recht, mich nicht zu kümmern. Sie haben nicht das Recht, mich zu zwingen, dass ich mich kümmere."