Sonntag, März 29, 2009

Wie und warum Sportler pleite gehen

Paul Hsieh verweist auf dem Blog Noodle Food auf einen interessanten Artikel in der Zeitschrift Sports Illustrated, die sich mit den finanziellen Problemen von ehemaligen Profisportlern aus der NFL und NBA beschäftigt. Diese ereilt häufig in den ersten Jahren nach ihrem Rückzug aus dem Sport ein finanzieller Bankrott. Der Artikel bemerkt, dass diese Sportler Lotteriegewinnern ähnlich seien, die plötzlich zu großen Reichtum gekommen seien, der aber nicht ihren Fähigkeiten entspreche. Mit der Verflüchtigung ihres Vermögens kommen Fähigkeiten und Vermögen dann wieder in ein ausgewogenes Verhältnis. Paul Hsieh zitiert dann aus Ayn Rands Atlas Shrugged, wo die Autorin in Francisco D’Anconias Money Speech auf den Zusammenhang zwischen Geld und Geist verweist:

Geld kann dem Dummkopf keine Intelligenz kaufen, dem Feigling keine Bewunderung, dem Nichtskönner keinen Respekt. Wer versucht, Intelligenz zu kaufen, um sich Menschen, die über ihm stehen, dienstbar zu machen, endet schließlich als Opfer derjenigen, die unter ihm stehen. Die Intelligenten lassen ihn im Stich, aber die Schwindler und Betrüger scharen sich um ihn, von einem Gesetz angezogen, das er nicht entdeckt hat: dem Gesetz, dass man seinem Geld gewachsen sein muss. (…) Nur wer ihn nicht braucht, kann mit geerbtem Reichtum umgehen – der, der selber ein Vermögen erwerben würde, ganz gleich, woher er kommt. Wenn ein Erbe seinem Geld ebenbürtig ist, dient es ihm. Wenn nicht, zerstört es ihn.
(Ayn Rand: „Wer ist John Galt?“ S. 439)

Mittwoch, März 25, 2009

Ayn Rand in der "Süddeutschen"

Das Antibürokratieteam berichtet über einen Ayn-Rand-Artikel in der Süddeutschen Zeitung (17. 03. 2009). Der Autor ist Alexander Kissler und er liefert recht freundlichen Text über die amerikanische Erfolgsautorin ab (die Bemerkung, dass sie Liebhaber "gerne nackt im Pelzmantel" empfing, möchte ich einmal überlesen), wenn ihm allerdings auch ein grober Patzer passiert, denn er verwechselt Anthem und Atlas Shrugged, was man als Hinweis interpretieren könnte, dass er beide Romane nicht gelesen hat. Hier ein Zitat aus dem Text, der im Internet auf der Site der Süddeutschen Zeitung nicht zur Verfügung steht, aber an dieser Stelle nachgelesen werden kann:

Man sieht hier das fidele Herz eines optimistischen Kapitalismus schlagen, den es so nie gab und der trotz seines antiutopistischen Anspruchs selbst utopisch ist. Man steht staunend und zungenschnalzend und ein wenig beklommen vor den Explosionen der Leidenschaft, die eine kühle, aber nicht menschenfeindliche Philosophie freisetzt. Und man ahnt, dass ein verantworteter Kapitalismus ein Kompliment an den Menschen wäre: Alles wird ihm zugetraut.


In der Süddeutschen findet sich allerdings auch ein weniger freundlicher Artikel unter dem Titel "Es lebe der Kapitalismus" von N. Hoffmann (vom 16.03.2009), der es sich nicht nehmen läßt, Noam Chomsky zu zitieren:

Die in Europa wenig gelesene Autorin, von Noam Chomsky als "eine der bösartigsten Figuren der modernen Geistesgeschichte" bezeichnet, hat in Amerika immer eine solide Anhängerschaft gehabt.

Samstag, März 21, 2009

Rosa Luxemburg und die Freiheit der Andersdenkenden

Rosa Luxemburgs Satz: "Die Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden" wird so häufig zitiert wie missverstanden. Nichts lag dieser Frau ferner als die Akzeptanz von Individualrechten. Arnulf Baring beschreibt dies in einer Besprechung des Buches Honeckers Erben - Die Wahrheit über Die Linke von Hubertus Knabe:

Rosa Luxemburg habe den berühmten Satz "Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden" zu Lebzeiten nicht veröffentlicht. Erst 1922, drei Jahre nach ihrem Tode, sei er publiziert worden und zwar in einem Artikel, in dem sie 1917 die Notwendigkeit einer Diktatur nachdrücklich begründet hatte. Wenn das Proletariat die Macht ergreife, schrieb sie im Blick auf den bolschewistischen Putsch, müsse es "sozialistische Maßnahmen in energischster, unnachgiebigster, rücksichtslosester Weise in Angriff nehmen, also Diktatur ausüben". Die Diktatur müsse eine der Klasse sein, nicht die einer Partei oder Clique. Rosa Luxemburg zufolge sollte das gesamte Proletariat, nicht eine kleine Gruppe von Berufsrevolutionären diktatorisch handeln. Nicht im Traume fiel ihr ein, allen Menschen stünden dieselben Freiheits- und Menschenrechte zu.

Mittwoch, März 18, 2009

Der Papst in Afrika

Der Papst besucht Afrika und Notker Wolf, Leiter des Benediktinerordens, erklärt uns, was er nicht im Gepäck haben wird: die Aufklärung. Wolf wird ja regelmäßig die "Nachplapperei neoliberaler Glaubenssätze" nachgesagt, aber diese Glaubenssätze stecken in einem religiösen Fundament, was ihn daran hindert, zu erkennen, dass gerade das Aufbrechen des Glaubens durch die Aufklärung die Lösung für die Probleme Afrikas wäre, und, dies sei hinzugefügt, auch für unsere. Notker Wolf in DIE WELT:

Der afrikanische Glaube ist sehr ursprünglich und selbstverständlich, er ist nicht gebrochen durch die Aufklärung, man muss nicht alles rechtfertigen. Dem Papst wird das gefallen, der Glaube gehört dort so zum Leben dazu wie früher bei uns. Und auf den Weltjugendtagen hat er sich ja auch immer anstecken lassen.

Montag, März 16, 2009

Eine Geschichte des politischen Denkens

Ein vorsichtiges Lob verteilt Volker Gerhardt über Henning Ottmanns Geschichte des politischen Denkens, wovon jetzt die Bände sechs und sieben vorgelegt wurden (Das Zeitalter der Revolutionen und Die politischen Strömungen des 19. Jahrhunderts) Insgesamt soll das Gesamtwerk aus neun Bänden bestehen. Der Autor scheint, wenn man dem Rezensenten folgt, aus einer konservativen Perspektive zu schreiben, was dem eher liberal gesinnten Gerhardt so gewisse Kopfschmerzen bereitet...

Mittwoch, März 11, 2009

Frühjahrsausgabe 2009 von "The Objective Standard" erschienen

Auf der Website des Magazins The Objective Standard wird die Frühjahrsausgabe 2009 angekündigt. Frei verfügbar für alle Leser ist ein Interview mit Yaron Brook (Ayn Rand’s Atlas Shrugged and the World Today) und ein Aufsatz von Richard M. Salsman (Altruism: The Moral Root of the Financial Crisis).

Montag, März 09, 2009

Die Klimahysterie herausfordern

Derzeit findet in New York die International Conference on Climate Change statt (Marriott Marquis Hotel). Unter den Teilnehmern befindet sich auch Yaron Brook vom Ayn Rand Institute (ursprünglich war auch die Teilnahme von Keith Lockitch geplant). Auf dem Blog des Ayn Rand Centers weist Keith Lockitch daraufhin, wie bedeutsam es ist, die dem Ökologismus zugrunde liegende Philosophie in Frage zu stellen. Tatsächlich gewinnt der Ökologismus entscheidende Überzeugungskraft durch seine angeblich höhere Moral. Und wie lautet diese Moral: "Selbstsucht ist die Wurzel allen Übels; Selbstaufopferung ist die Essenz der Tugend." Der Ökologismus wird erst aufhören, überzeugend für die Menschen zu klingen, wenn sie einsehen, dass sie ein moralisches Recht haben, einen "Fussabdruck" auf der Natur zu hinterlassen.

Zum Thema siehe auch: Grünes Denken kostet einen hohen Preis von Michael Miersch

Freitag, März 06, 2009

Deutschland, Land der Impfgegner

Ron Pisaturo schreibt im Capitalism Magazine über Amerika und Barack Obama:


Amerika braucht eine Renaissance der Vernunft. In einer rationalen Gesellschaft würden die Menschen nicht für einen solchen Demagogen stimmen.


Solch eine notwendige Wiedergeburt der Vernunft würde sich aber nicht nur in einer rationalen Stimmabgabe am Wahltag ausdrücken, sondern würde die Menschen in ihrer Totalität prägen und somit auch Alltagsentscheidungen wieder auf eine rationale Grundlage stellen. Und dies bedeutet beispielsweise auch, dass man seinen Kindern notwendige Impfungen nicht vorenthält. DIE WELT berichtet über den Ausbruch von Masern in Deutschland:

Masern in Deutschland – das hat eine soziale Komponente. Die Epidemie verbreitet sich in den besten Kreisen der Gesellschaft. Masern sind in Deutschland inzwischen so etwas wie eine Modekrankheit unter Intellektuellen. Aber eine gefährliche. Davon befallen sind vor allem Jugendliche aus Akademikerhaushalten mit biologisch-energetischem Überzeugungshintergrund. Dort lässt man die Kinder offenbar lieber das Risiko eingehen, lebenslange Schäden durch Masern zu erleiden, als die Nachteile einer „unnatürlichen“ Impfung zu erdulden. Die Schulmedizin hält das für unverantwortlich. Bei jeder 1000. Infektion tritt nach Wochen eine Enzephalitis auf. Diese Hirnentzündung verläuft bei jedem Dritten tödlich, jeder Fünfte erleidet bleibende Schäden.