Griechenland wird nicht Fussballeuropameister 2008, denn die Mannschaft des deutschen Trainers Rehhagel ist bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Rehhagel sah dieses für alle griechischen Fussballfans enttäuschende Abschneiden -schließlich waren die Griechen 2004 noch als Sieger des Turniers die große Überraschung- allerdings mit einer gewissen Gelassenheit: Einmal, im Jahr 2004, hat es ein Wunder gegeben. Ein Wunder geschieht aber nur alle 30 Jahre, nicht alle 14 Tage. Sonst wäre es kein Wunder. Rehhagel verwischt in dieser Antwort den Unterschied zwischen sehr seltenen Ereignissen und Wundern. Wenn eine Frau Zwillinge bekommt, ist dies ein sehr seltenes Ereignis, aber kein Wunder. Brächte eine Frau einen Elefanten zur Welt, wäre dies in der Tat ein Wunder. Wir leben allerdings in einer berechenbaren Welt der Identität und Kausalität, wo es derartige Wunder schlicht und ergreifend nicht gibt. Und somit kann auch Griechenland in vier Jahren wieder Europameister im Fussball werden - mit oder ohne Otto Rehhagel, aber sicherlich ohne irgendein Wunder. |
Dienstag, Juni 17, 2008
Wunderliches von Otto Rehhagel
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Labels: Fussball, Metaphysik
Montag, April 28, 2008
Das Metaphysische und das Menschengemachte
Ihren Aufsatz The Metaphysical Versus The Man-Made beginnt (The Ayn Rand Letter März 1973) Ayn Rand mit einem Zitat des deutsch-amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr, mit dem sie -nicht verwunderlich- nach ihrem eigenen Urteil in allen fundamentalen Fragen nicht übereinstimmt: Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Obwohl Ayn Rand die Form eines Gebets, die Niebuhr gewählt hat, ablehnt, so sei diese Aussage doch "zutiefst wahr". Und außerdem: "Die Aussage ist wunderschön in ihrer eloquenten Einfachheit." |
Posted by Wolfgang at 28.4.08 0 comments
Labels: Metaphysik
Mittwoch, Januar 16, 2008
Philosophischer Unsinn
Ergosum macht mich auf seinem Blog auf das Buch The Slightest Philosophy von Quee Nelson aufmerksam. In der Tat ist die moderne Philosophie in keinem gesunden Zustand, wenn die Philosophin in ihrem besagten Buch ihre Verteidigung der objektiven Realität unter den Begriff "naiver Realismus" stellt, weil es, offensichtlich, in bestimmten philosophischen Kreisen "naiv" ist, an die objektive Realität, und ihre direkte Wahrnehmung, zu glauben. Hier gibt es einen Auszug aus dem Buch. John Enright schreibt, dass es für ein Philosophiebuch wirklich einfach zu lesen sei, und dass es außerdem witzig sei. |
Posted by Wolfgang at 16.1.08 2 comments
Labels: Epistemologie, Metaphysik, Sachbücher
Donnerstag, August 30, 2007
Der Radikalismus des Objektivismus
Ron Merrill war ein Veteran des Objektivismus. 1997 hielt er eine lesenswerte Rede, die auch eine gute Einführung in den Objektivismus bietet. Merrill starb 1998. Interessant ist seine Bemerkung über den "Primat der Existenz", die der Objektivismus vertritt: "Der Primat der Existenz ist das Prinzip, dass die Realität objektiv ist, dass die Welt, die wir wahrnehmen, wirklich existiert, und zwar unabhängig von unserer Wahrnehmung derselben." Philosophen beschreiben diese Idee häufig abfällig als eine Metaphysik des "gesunden Menschenverstandes". Merrill bestreitet allerdings, dass diese Position wirklich von vielen Menschen geglaubt wird. Befindet man sich in einer Gruppe von Menschen und macht ein kontroverse Stellungnahme, lautet die Reaktion "Wer sagt das? " und nicht "Was für Beweise hast du?". Dort wo sich Merrill den aktuellen politischen Herausforderungen -von 1997- einer freien Gesellschaft zuwendet, fällt allerdings auf, dass er nur den "Ökologismus" und "Feminismus" nennt, nicht aber den Islamo-Faschismus. |
Posted by Wolfgang at 30.8.07 0 comments
Labels: Metaphysik, Objektivismus
Donnerstag, Januar 05, 2006
Ayn Rands Metaphysik
Auf der Ebene der Metaphysik, dem ersten philosophischen Zweig des Wissens, beginnt der Objektivismus mit Axiomen, mit fundamentalen Wahrheiten, die nicht von anderen Wahrheiten abgeleitet werden können, sondern durch direkte Wahrnehmung erkannt werden können und die keiner weiteren Erklärungen oder Beweises bedürfen. Die drei grundlegenden philosophischen Axiome des Objektivismus sind Existenz, Bewusstsein und Identität. Edward W. Younkins schreibt in einem Beitrag über Ayn Rands Metaphysik und Epistemologie auf RebirthofReason.com zum Primat der Existenz: "Die Welt existiert unabhängig vom menschlichen Geist und ist da, um von ihm entdeckt zu werden. Um bewusst zu sein, müssen wir von irgendeiner Sache bewusst sein. Es kann kein Bewusstsein geben, wenn nichts existiert. Bewusstsein, die Fähigkeit der Wahrnehmung dessen, was existiert, ist das Vermögen Objekte zu entdecken, nicht sie zu schaffen. Rand erklärt, dass das metaphysisch Gegebene (d. h. jede Tatsache, die der Existenz inhärent ist unabhängig vom menschlichen Handeln") absolut ist und einfach da ist. Das metaphysisch Gebenene muss akzeptiert und kann nicht verändert werden. Das Menschengemachte schließt jedes Objekt ein, jede Institution, jedes Verfahren, jede Verhaltensregel, die von Menschen gemacht wurde. Menschengemachte Fakten sind Produkte einer Wahl und können überprüft und beurteilt werden, und dann akzeptiert oder verworfen oder geändert werden, wenn nötig." |
Posted by Wolfgang at 5.1.06 0 comments
Labels: Metaphysik