Montag, August 04, 2008

Blogger am Montag

Ein Blick auf einige interessante Blogs: Yaron Brook lehnt das Verbot von Transfetten ab. Myrhaf hält Barack Obama für einen Sozialmetaphysiker ("Obama möchte geliebt werden - mehr als alles andere."). Riturpana Basu erinnert an den Gegensatz von Glaube und Wissenschaft. Als erschreckendes Beispiel für diesen Gegensatz präsentiert er das traurige Schicksal von Ava Worthington, die nur 15 Monate alt wurde, weil ihre religiösen Eltern das kranke Kind nicht zum Arzt brachten, sondern nur beteten. Und was ist mit dem religiösen Wissenschaftler oder den religiösen Eltern, die ihr Kind zum Arzt bringen? "Diese Personen sind inkonsistent", schreibt der Autor.

6 comments:

Martin hat gesagt…

Das Verbot von gehärteten Fetten war finde ich längst überfällig.
Den meisten Leuten ist doch ohnehin egal was im Essen drinnen ist, von daher.

Wolfgang hat gesagt…

"Längst überfällig"? Okay, wenn ich für einen Nanny-State bin, dann sollte das natürlich nicht fehlen.

Martin hat gesagt…

Genauso könnte man sagen "jeder sollte die Freiheit haben, sein Brot mit Sägemehl backen zu dürfen". Transfette sind ungefähr derselbe Dreck.

Studie aus ca. 2004:
http://www.westonaprice.org/knowyourfats/skinny_de.html

[...]
Bedenken Sie folgendes: Vor 1920 waren Herzkrankheiten in den USA selten, und zwar dermaßen selten, dass ein junger Internist namens Paul Dudley White bei der Präsentation eines deutschen Elektrokardiographen vor seinen Kollegen an der Harvard Universität von diesen den Ratschlag erhielt, sich um einen ergiebigeren Zweig der Medizin zu kümmern. Diese neue Maschine wäre dazu geeignet gewesen, die Anwesenheit arterienblockierender Partikel zu detektieren, wodurch man frühzeitig eine Herzkranz-Erkrankung diagnostizieren konnte. Aber in jenen Tagen waren verstopfte Arterien eine medizinische Seltenheit, und Dr. White musste lange nach Patienten suchen, die von seiner neuen Technik hätten profitieren können.

In den darauf folgenden Jahrzehnten stieg die Häufigkeit der Herzkranzgefäß-Erkrankungen allerdings derart rasant an, dass sie Mitte der 1950er Jahre bereits zur häufigsten Todesursache in den USA avanciert waren. Heute sind Herzkrankheiten für mindestens 40 % aller Todesfälle in den USA verantwortlich.

Wenn Herzkrankheiten – wie man uns ständig erzählt – auf dem Konsum von gesättigten Fetten beruhen würden, dann müsste man für dieselbe Zeitspanne in den USA eine entsprechende Erhöhung des Konsums gesättigter Fette feststellen können. Tatsächlich fand aber das Gegenteil statt: In den Jahrzehnten von 1910 bis 1970 sank der Anteil der gesättigten Fette in der Nahrung der Amerikaner von 83 % auf 62 % und der Butterkonsum von ungefähr neun Kilogramm auf etwa vier Kilogramm pro Kopf und Jahr.

In den vergangenen 80 Jahren stieg die Einnahme von Cholesterin aus der Nahrung nur um etwa 1 % an. Im gleichen Zeitraum stieg dagegen der Verzehr von pflanzlichen Fetten in Form von Margarine, Backfetten und industriell präparierten Ölen um 400 % und der Konsum an Zucker und vorgefertigten Nahrungsmitteln um 60
[...]
Viele Untersuchungen an natürlich lebenden Volksgruppen lieferten Informationen, welche die Diät-Diktokraten schwer in Verlegenheit bringen. So zeigte zum Beispiel eine vergleichende Studie zwischen im Jemen lebenden Juden, deren Nahrung ausschließlich tierische Fette enthielt, und in Israel lebenden jemenitischen Juden, die ihren Fettbedarf aus Margarine und pflanzlichen Ölen beziehen, dass erstere kaum Herzkrankheiten und Diabetes hatten, aber letztere viel unter solchen Krankheiten leiden. Dieselbe Studie stellte auch fest, dass die im Jemen Lebenden keinen Zucker in der Nahrung hatten, aber die in Israel Lebenden 25 – 30 % ihrer Kohlehydrate mit Zucker decken.
[...]

Wolfgang hat gesagt…

Bei Wikipedia heißt es: "Nach wissenschaftlichen Untersuchungen geht von Nahrungsmitteln mit höheren Anteilen von Transfettsäuren eine erhöhte Gesundheitsgefahr aus." Dies mag so sein, nur bedeutet dies noch lange nicht, dass der Staat darauf mit Verboten reagieren muss. Was Menschen essen oder nicht essen, ist ihre Sache. Wenn man Transfette verbiete, müßte man Zigaretten und Alkohol selbstverständlich sofort auch verbieten. Vielleicht auch Zucker (Mars, Snickers u. dgl.). Dies nenne ich einen Nanny-State.

Martin hat gesagt…

Nur sehe ich Alkohol, Zigaretten oder Zucker als Genußmittel an, die von Menschen besser wahrgenommen werden. Hier kann sich der Mensch auch BEWUSST entscheiden, ob er diese konsumiert oder nicht.
Frage mal einen Menschen auf der Straße, ob er schon von Transfetten gehört hat. Vermutlich wirst du ein "Häääh?" hören weil sie tatsächlich kaum ein Schwein kennt und sie auch nicht beachtet werden.

Wolfgang hat gesagt…

Jetzt ist Punkt also nicht mehr, ob etwas gesund ist oder nicht, sondern der, ob Menschen sich einer Gefahr bewusst sind oder nicht. Dies ist offenbar die Light-Version des Nanny-Staates. Der Bürger müßte demnach ein Papier (für die Regierung) unterschreiben, dass er Transfette auch ganz genau kennt und sie trotzdem essen will. Dann wäre es wieder erlaubt. Aber grundsätzlich noch einmal: Ein freier Mensch braucht keine Erlaubnis von der Regierung dafür, wann er was essen möchte.