Samstag, Mai 21, 2011

Atlas Shrugged Special

Lindsay Perigo hat "Atlas Shrugged: Part 1" noch nicht gesehen, aber er liefert all denen, die den Film gesehen haben oder noch sehen wollen, eine Menge an Hintergrundinformationen zu Ayn Rands Roman.

Samstag, April 30, 2011

Der Satz, der fehlte

Ayn Rand schrieb das Drehbuch zu dem Film "The Fountainhead". Ein Satz aus dem Drehbuch aus der Rede von Howard Roark vor Gericht wurde allerdings ohne ihr Wissen nicht in den Film übernommen: "I came here to say that I am the man who does not exist for others." (Essays on Ayn Rand's The Fountainhead, S. 115). In der deutschen Ausgabe ("Der Ursprung") steht dieser Satz auf Seite 757:

Ich bin hierher gekommen, um zu sagen, dass ich ein Mensch bin, der nicht für andere lebt.


Noch am 27. November 1948 hatte sie an John Chamberlain geschrieben, dass zum ersten Mal in der Geschichte Hollywoods ein Drehbuch "Wort für Wort" umgesetzt worden sei. (Letters of Ayn Rand, S. 415).

Freitag, April 29, 2011

Die Radikalität von Ayn Rands "Atlas Shrugged"

Wenn Sie den neuen Film 'Atlas Shrugged' gesehen haben, ohne das Buch zu kennen, könnten Sie sich die Frage stellen, was der Roman selbst zu bieten hat." Onkar Ghate vom Ayn Rand Institute möchte den Kinogänger, der Ayn Rands Roman noch nicht gelesen hat, animieren, dies zu tun, denn kein Film könne die "unvergleichlich reiche Erfahrung" des Romans ersetzen. Der Roman stellt eine Sichtweise in Frage, die heute so selbstverständlich geworden ist, dass es Mut erfordert, eine alternative Position einzunehmen, die sagt, dass der moralische Mensch in der Tat vollkommen selbstsüchtig sei: "'Atlas' ist die Geschichte einer Rebellion von Menschen wie Rearden gegen einen moralischen Kodex, der den Egoismus verdammt und der die Aufopferung der Reichen im Geiste für die Armen im Geiste fordert."

Dienstag, April 26, 2011

18 Jahr bis zum Film "Atlas Shrugged"

"Atlas Shrugged" läuft derzeit in den amerikanischen Kinos und diese erfreuliche Tatsache hat auch etwas damit zu tun, dass Leonard Peikoff die Filmrechte im Jahr 1992 an John Aglialoro verkauft hat, ohne sich irgendwelche Mitspracherechte bei der Umsetzung des Filmes einräumen zu lassen. In einem objektivistischen Diskussionsforum wird die Frage aufgeworfen, warum Peikoff dies überhaupt gemacht hat, denn Ayn Rand hatte sich zu ihren Lebzeiten sehr weitgehende Mitspracherechte garantieren lassen und Peikoff hatte als Erbe der Rechte zunächst eine ähnliche Linie gefahren. Die Meinungsänderung bei Dr. Peikoff wird auch etwas mit der Person John Aglialoro zu tun haben, wie auch in einer Antwort von Peikoffs Assistenten im Jahr 2009 an ein Forumsmitglied deutlich wird:

Das Estate of Ayn Rand hat die Filmrechte an Atlas Shrugged vor vielen Jahren an eine Person verkauft, die Dr. Peikoff seinerzeit für einen Objektivisten hielt. Dr. Peikoff hat jedoch diese Ansicht verworfen ...


Abgesehen von der Person des Erwerbers könnte es auch eine Rolle gespielt haben, dass Peikoff -im Gegensatz zu Ayn Rand - sich die kreative Kontrolle eines solchen Projektes nicht zugetraut hat, da er als Philosoph keine besonderen Kenntnisse der Filmbranche besaß.

Sonntag, April 10, 2011

Ayn Rand ganz groß

So groß war Ayn Rand wohl noch nie in der deutschen Presse vertreten: DIE WELT am Sonntag läßt Olaf Gersemann eine ganze Seite über die Autorin und Schriftstellerin schreiben und zusätzlich gibt es auch noch einen längeren Auszug aus Atlas Shrugged (Ich werde den Motor der Welt anhalten) - "mit freundlicher Genehmigung des Ayn Rand Institute im kalifornischen Irvine und des Münchener Verlags Kai M. John, der das Buch im Sommer in einer neu übesetzen deutschsprachigen Fassung herausbringen will." Der Film soll nach Aussage von Produzent Kaslow auch in Deutschland in die Kinos kommen, allerdings ist der Zeitpunkt noch unbestimmt. Bei so vielen erfreulichen rund um Ayn Rand könnte man Olaf Gersemann einige Stereotypen verzeihen, die Menschen, die Ayn Rand näher kannten, so gar nicht bestätigen können: "Ayn Rand war wohl kein angenehmer Mensch." Zu ihrem Schüler Harry Binswanger sagte Ayn Rand einst: "Wenn ich jemals sehr höflich ruhig und milde werden sollte, dann solltest du dir Sorgen machen, weil ich dann allen Respekt für dich verloren habe. Wenn ich zornig mit dir bin, dann, weil ich etwas Besseres von dir erwarte, und weil ich mich noch für dich interessiere, dich immer noch respektiere. Aber wenn das vorbei ist, wenn ich einfach gelangweilt und höflich bin, dann solltest du wissen, dass ich jedes Interesse an dir verloren habe."

Die abgedruckten Passagen beziehen sich auf die Seiten 705 bis 717 von "Wer ist John Galt?" von GEWIS

Übersetzungsbeispiel:

A man of self-respect doesn't turn into a milch cow for anybody. (Original, S. 670)

Ein Mann mit Selbstachtung verwandelt sich nicht in eine Milchkuh für andere. (GEWIS)

Ein Mann mit Selbstachtung lässt sich nicht als Milchkuh missbrauchen, von niemandem. (neu)

Montag, März 28, 2011

WIR am Sonntag

Ein neuer Service der Zeitschrift The Objective Standard im Internet jeweils sonntags: Week in Review (WIR). Interessante Artikel und Meinungen der Woche werden vorgestellt und kurz kommentiert. Interessant der Hinweis auf den Artikel "Why Not Cut Education Spending?".

Sonntag, März 27, 2011

Angst essen Seele auf

"Angst essen Zukunft auf" (Im Internet heißt der Aufsatz: "Angst essen Fortschritt auf"), meint Michael Miersch im Focus. Der Titel seines Aufsatzes ist eine Anspielung auf den Film "Angst essen Seele auf" von Rainer Werner Fassbinder. Miersch macht sich Sorgen um unsere Zukunft, weil -vor allem in Deutschland- "Fortschrittspessimisten und Bußprediger" die öffentliche Meinung nach dem Unfall in dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima bestimmen. Es sei das alte Lied von Rousseau:

Alles ist gut, was aus den Händen des Schöpfers kommt. Alles entartet unter den Händen des Menschen.


Miersch empfiehlt in Anlehnung an den britischen Biologen Matt Ridley einen rationalen Optimismus.

Sonntag, März 13, 2011

Die Bilder zum Roman: Atlas Shrugged Part One

Brian Doherty konnte – wie auch Andrew Bernstein- Atlas Shrugged Part One in Los Angeles vorab sehen und er geht davon aus, dass der Film, der den Inhalt des ersten Drittels des Romans abdeckt, den Fans von Ayn Rand gefallen wird, aber für diejenigen, die den Roman nicht kennen, wahrscheinlich nur eine „dünne emotionale Erfahrung“ darstellen dürfte. Der Film offenbart seiner Meinung nach zu wenig von der jeweiligen Philosophie, die die Helden und Schurken des Films motiviert. Technisch betrachtet hält Doherty Atlas Shrugged Part One für sehr professionell gemacht, besser als er es erwartet hätte nachdem er drei Tage bei den Dreharbeiten anwesend sein konnte.

Donnerstag, März 10, 2011

Andrew Bernstein mag "Atlas Shrugged" - The Movie

Ein Leser weist mich dankenswerterweise auf die Stellungsnahme von Andrew Bernstein auf Facebook hin, wo er seine Einschätzung über den Atlas-Shrugged-Film veröffentlicht hat. Er konnte den Film kürzlich vorab in New York sehen und gibt ihm auf einer Skala von 1-10 die Punktzahl "7". Im Großen und Ganzen gefiel ihm der Film sehr gut, auch wenn er eine Menge kleinerer Kritikpunkte hat. Auf alle Fälle möchte Bernstein den Film noch einmal sehen, wenn er im April in die Kinos kommt. Über Andrew Bernstein gibt es auch noch eine interessante Neuigkeit zu berichten: Er hat kürzlich den Vertrag für ein neues Buch unterzeichnet, das zeigen soll, wie man Ayn Rands Philosophie des Objektivismus auf solche Probleme wie Gesundheitsversorgung, islamischer Totalitarismus oder den Mythos der von Menschen gemachten globalen Erwärmung anwendet. Klingt auf alle Fälle interessant!

Donnerstag, Februar 03, 2011

Militärischer Drill als Erziehungsideal

Amy Chuas Buch "Die Mutter des Erfolgs: Wie ich meinen Kinder das Siegen beibrachte" hat in der deutschen Presse Aufsehen erregt. Dem STERN waren die Thesen der Amerikanerin mit chinesischen Wurzeln sogar eine Titelgeschichte ("Das dressierte Kind") wert. Aber auch der Focus ("Ich verbrenne deine Stofftiere") und DIE WELT ("Sehnsucht nach Strenge") überhörten den "Kampfgesang einer Tigermutter" -so das amerikanische Original- nicht. Worum geht es? Amy Chua gefällt die westliche Wohlfühlpädagogik nicht und präsentiert als Alternative den "chinesischen Weg", der aus intensivem militärischem Drill besteht -Psychoterror inklusive- und den sie ihren beiden Töchtern auch zugemutet hat, und auch sich selbst, denn warum betrachtet Mrs. Chua die Abfassung ihres Buch als "Therapie". Niemand, der seinen Kindern eine rationale Erziehung zukommen läßt, ist danach therapiereif. Wer sich die Lektüre ihres Buches ersparen möchte, kann auf einen Artikel im Wall Street Journal zurückgreifen, wo Mrs. Chua erläutert, warum chinesische Mütter den westlichen überlegen sein sollen. Lisa VanDamme, die Gründerin der VanDamme Academy kritisiert die Thesen von Amy Chua in einer Serie von Videos auf YouTube: "Ein Kind ist kein Erwachsener, aber es ist auch kein Hund."

Samstag, Dezember 18, 2010

"Atlas Shrugged" im April im Kino

Über 50 Jahre nach dem Erscheinen von Atlas Shrugged wird man nun auch demnächst bewegte Bilder zu diesem Erfolgsroman von Ayn Rand im Kino erleben können. Am 15. April, dem Hochzeitstag von Ayn Rand, gibt es Atlas Shrugged Part 1 auf der großen Leinwand und der Zeitpunkt könnte nicht besser gewählt werden, denn Atlas Shrugged hat durch die ökonomische Krise einen bemerkenswerten Aufstieg erfahren: von 125 000 Exemplaren im Jahr 2007 stieg die Verkaufszahl auf 450 000 im Jahr 2009. Dass der Film jetzt überhaupt in die Kinos kommt, verdanken wir auch einer „Intervention der guten Art“, nämlich von Joan Carter, der Ehefrau von John Aglialoro, des Inhabers der Filmrechte, die ihren Mann überzeugte, den Film auch außerhalb des traditionellen Systems der großen Studios zu verwirklichen: „Es wird dich den Rest deines Lebens verfolgen, wenn du Atlas Shrugged nicht machst.“ Ob der Film dem Roman wirklich gerecht werden kann, werden wir spätestens im nächsten April wissen, aber sicherlich wird es ein Film werden, der sich deutlich von der üblichen Darstellung des Unternehmers in der Masse der amerikanischen und europäischen Filme unterscheidet – nicht als Schurken, sondern als kreative und moralische Lichtgestalten. Dagny Taggart, Hank Rearden, Ellis Wyatt und Ken Danagger sind nur einige Namen, die für Menschen stehen, die sich an der Realität orientieren und nicht versuchen dieser Realität auszuweichen. Und damit werden sie zu Vorbildern, nicht nur für unsere Politiker, deren Geisteshaltung sich eher an den Schurken in Atlas Shrugged orientiert.

Donnerstag, Dezember 16, 2010

Der vergessene Philosoph aus China

Wer kennt schon Yang Zhu? Dieser chinesische Philosoph soll im 4. Jahrhundert vor unserer Zeit gelebt haben soll, Originalquellen Yangs existieren nicht mehr. Er sei im Westen sehr wenig bekannt und in China seit jeher ziemlich verrufen gewesen, schreibt BROnline über diesen Denker aus grauer Vorzeit, der doch in vielem modern und fortschrittlich wirkt:

Seine Lehren, die im weitesten Sinn dem Taoismus nahestehen, uns aber leider nur aus zweiter Hand überliefert sind, wurden vor allem von den Konfuzianern regelrecht verteufelt. Gegen deren staatstragende Doktrin, gegen ihre puritanische Moral, gegen ihren Beamten-Ehrgeiz und ihre Vorliebe für penibel strenge Rituale setzte nämlich Yang Zhu seine auf den ersten Blick ausgesprochen hedonistisch anmutende Philosophie von der "Pflege des Lebens".

Statt nach Ruhm, Ehre, Besitz oder Macht zu streben, sollten die Menschen vielmehr unbekümmert ihren Sinnen und Wünschen folgen und die - ohnehin wenigen - Augenblicke des irdischen Glücks genießen. Wenn man Heraklit zuweilen als den "chinesischsten" unter den antiken Weisen Griechenlands bezeichnet, so könnte man umgekehrt in Yang Zhu einen beinahe "hellenischen" Denker erblicken: Er lehrte einen leidenschaftlichen, für China völlig untypischen, am ehesten aber an Epikur erinnernden Individualismus, den die Nachfolger des Konfuzius als geradezu staatsgefährdenden "Egoismus" verdammten.


Yang Zhu könnte man als hemmungslosen Hedonisten abtun ("Lass deine Ohren hören, was sie begehren! Lass deine Augen sehen, was sie begehren! Lass deine Nase rie-chen, was sie begehrt! Lass deinen Mund reden, was er begehrt! Lass deinen Leib genießen, was er begehrt!“), aber ein rationaler Egoismus schimmert durchaus durch (Wikipedia):

Weisheit bestehe darin, zunächst einmal festzustellen, welche Wünsche der eigenen Natur abträglich und welche ihr zuträglich seien.

Dienstag, Dezember 14, 2010

Simon Le Bon und Ayn Rand

Simon Le Bon, Sänger der britischen Popgruppe Duran Duran, wurde von Ayn Rand beeinflusst - dies behauptet zumindest Barbara Branden in ihrem Buch The Passion of Ayn Rand. Amy Peikoff hatte kürzlich in Las Vegas die Gelegenheit mit Le Bon zu sprechen und der Sänger versicherte ihr, dass er mit den Ideen von Ayn Rand nicht übereinstimme und er fairerweise sagen müsse, dass Jim Morrisson mehr Einfluss auf ihn gehabt habe als Rand.

Sonntag, Dezember 12, 2010

Wer zittert vor Julian Assange?

Julian Assange als Titelbild des STERN: "Vor ihm zittern die Mächtigen". Zittern die Ahmadinedschads, die Kim Jong Ils und die Castros dieser Welt vor diesem Australier? Lindsay Perigo hält Assange für Abschaum: "Aber krimineller Abschaum? Darüber bin ich mir im Augenblick noch nicht sicher."

Samstag, Dezember 11, 2010

Der 6. Sinn

Ein weiteres Video (an dem Video hat der indische Objektivist Ergosum mitgewirkt) aus dem Video-Wettbewerb des Ayn Rand Institute. Dieses Video kommt bei den Besuchern der Website sehr gut an und es ist auch sehr professionell gemacht, allerdings erzählt es keine Geschichte wie etwa Lemonaid, sondern die Bilder und die Musik dienen lediglich der Untermalung des Textes, der gesprochen und auch eingeblendet wird. Gerade für Nicht-Objektivisten dürfte eine solche Darstellung weniger geeignet sein.

Freitag, Dezember 10, 2010

Lemonaid

Bis zum 22. Dezember kann man noch seine Stimme abgeben für den Atlas Shrugged Video Contest. In maximal drei Minuten sollen die Teilnehmer dieses Wettbewerbs aktuelle Ereignisse darstellen, die einen Bezug aufweisen zu den Ideen, die Ayn Rand in ihrem Roman Atlas Shrugged dargestellt hat. Ein gelungenes Video stammt von J. Charlotte Jarrett and Nathaniel Nauert - hier zu sehen. (siehe auch den Kommentar auf Building Atlantis)

Donnerstag, Dezember 09, 2010

Edwin Locke über ein oberflächliches Buch

Edwin Locke hat auf seine Website eine längere Rezension über Jennifer Burns Buch Goddess of the Market: Ayn Rand and the American Right veröffentlicht. Locke erkennt an, dass Burns Buch viele richtige Aussagen über Ayn Rands Leben macht, aber nichtsdestotrotz sei es "fundamentally flawed" und der allgemeine Tenor sei negativ. Konkret wirft er der Autorin Oberflächlichkeit und falsche Darstellungen von Rands Philosophie vor.

Freitag, November 12, 2010

Fragen und Antworten

An dieser Stelle möchte ich es nicht versäumen, auf eine neue Homepage zu verweisen: Objectivist Answers. Fragen kann auf dieser Site jeder, die Antworten werden allerdings von Objektivisten gegeben. Beispiel: Ist der Objektivismus nicht eine Sekte (Kult)?

Mittwoch, November 03, 2010

Gerechtigkeit für John P. McCaskey

Craig Biddle (Foto), der Herausgeber der objektivistischen Zeitschrift The Objective Standard, hat in einer persönlichen Erklärung (Justice for John P. Caskey) seine Meinung zum Konflikt zwischen Leonard Peikoff und John P. McCaskey zum Ausdruck gebracht. McCaskey hatte sich aus den zentralen Gremien des Ayn Rand Institute und der Anthem Foundation for Objectivist Scholarship zurückgezogen, nachdem Leonard Peikoff ultimativ seine Entfernung aus diesen Gremien verlangt hatte. Hintergrund dieses Vorfalls war die Kritik die McCaskey an dem Buch The Logical Leap von David Harriman mit einer Einführung von Leonard Peikoff geübt hatte. Die E-Mail von Peikoff, in der er McCaskey moralisch verurteilt, wurde mit seiner Zustimmung veröffentlicht, aber darüber hinaus gehende Informationen wurden von Peikoff auch auf Anfrage nicht zur Verfügung gestellt. Biddle stellt sich in dieser Auseinandersetzung deutlich auf die Seite von McCaskey, der von Peikoff verteilt worden sei, ohne dass dieser gute Gründe für diese Verurteilung geliefert habe. Die Behauptung, man könne Peikoffs Position nicht verurteilen, da keine vollständigen Informationen vorlägen, hält Biddle für falsch: „Wir haben nie vollständige Informationen über ein Ereignis oder eine Person, und wir brauchen auch keine vollständigen Informationen, um ein moralisches Urteil abzugeben.“ Die Tatsache, dass wir keine vollständigen Informationen hätten, bedeute, dass unsere Bewertungen kontextuell seien, das heißt basierend auf den zur einer bestimmten Zeit verfügbaren Informationen. Spätere Informationen könnten dazu führen, dass wir unsere Position revidieren müssten, aber bis dies der Fall sei, seien wir berechtigt, Beurteilungen auf der Grundlage der gegenwärtig verfügbaren und relevanten Informationen abzugeben. Und er fügt hinzu: „Und wenn unsere Werte auf dem Spiel stehen, sind wir moralisch verpflichtet, solche Bewertungen abzugeben.“ Und wenn Biddle von Werten spricht, dann bezieht er McCaskey in diese Werte mit ein, da dieser nach seinem Wissen ein Mann mit einem untadeligen Charakter sei, der große Verdienste um die objektivistische Bewegung habe. Dies bedeutet für Biddle allerdings nicht, dass er Leonard Peikoff pauschal verurteile. Er verurteile lediglich Peikoffs Akt der Ungerechtigkeit gegen McCaskey: „Eine Ungerechtigkeit dieser Art von einem Mann von Peikoffs moralischer Statur rechtfertigt keine pauschale Verurteilung des Mannes.“

Craig Biddle beantwortet einige Fragen zu seinem Artikel hier

Samstag, Oktober 23, 2010

Mr. Haden mag die Tea Party nicht

In der heutigen WELT stolpere ich über ein Interview mit dem amerikanischen Jazzbassisten Charlie Haden, der am Montag eines neues Album veröffentlicht: Sophisticated Ladies. Bei der Lektüre des Interviews schwankt meine Stimmung zwischen Bewunderung und Verärgerung. Bewunderung für seine Neigung zu Schönheit und Melodie in der Musik, Verärgerung über seine politischen Ansichten, die nichts weiter als haltlose Vorurteile sind. Ich weiß, dass ich mich auf dünnem Eis bewege, aber ich möchte vermuten, dass das Lebensgefühl des Mr. Haden sehr, sehr viel besser ist als seine bewussten philosophischen (und politischen) Ansichten. Und obwohl er mich und meinesgleichen so sehr verabscheut, überlege ich mir doch, vielleicht sein neues Album zu kaufen - bei so viel schöner, ruhiger Musik kann man leicht über die politischen Dummheiten dieses Musikers hinwegsehen.

Charlie Haden über Popmusik: Für mich trägt sie zur Entmenschlichung unserer Kultur bei. Es wird jeden Tag schlimmer. Pop-Musik ist für dumme Leute. Die Schönheit auf diesem Planeten korrespondiert mit der Schönheit in der Seele der Menschen. Es ist schlimm, dass es Menschen gibt, die keinen Gedanken daran verschwenden. Können Sie sich vorstellen, wie diese konservativen Tea-Party-Leute Musik hören? Sie sind wahrscheinlich taub und können keinen einzigen Ton halten, ich wette, wenn die "Happy Birthday" singen, möchte man sofort aus dem Haus rennen.

Dienstag, Oktober 19, 2010

Kapitalismus - der vergessene amerikanische Traum

Die Zeitschrift The Objective Standard hat die Sieger ihres Essaywettbewerbs veröffentlicht: 2 000 $ und eine Veröffentlichung in der Zeitschrift hat Deborah Sloan mit ihrem Siegeraufsatz Capitalism: The Forgotten American Dream gewonnen. Wer schon jetzt etwas von der Siegerin lesen möchte, sollte in den American Thinker sehen, denn dort stehen vier Aufsätze von einer "Deborah B. Sloan" zur Verfügung. Dabei sollte es sich um Gewinnerin des Wettbewerbs handeln...

Mittwoch, Oktober 06, 2010

Reden

Der niederländische Oppositionspolitiker Geert Wilders und der deutsche Bundespräsident Christian Wulff haben vor einigen Tagen Reden gehalten, die sich fundamental in ihrer jeweiligen Einschätzung des Islam unterscheiden. Zu wem welches Zitat gehört, dürfte leicht zu erraten sein:

Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland. Vor fast 200 Jahren hat es Johann Wolfgang von Goethe in seinem "West-östlichen Divan" zum Ausdruck gebracht: "Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen.


1848 begann Karl Marx sein Kommunistisches Manifest mit den berühmten Worten “Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus.” Heute geht ein anderes Gespenst in Europa um. Es ist das Gespenst des Islam. Diese Gefahr ist ebenfalls politisch. Der Islam ist nicht bloß eine Religion, wie viele zu glauben scheinen: Der Islam ist vor allem eine politische Ideologie.


Wilders zitiert in seiner Rede aus dem Buch Triumph of the West von J. M. Roberts. Auf Deutsch heißt das Buch Der Triumph des Abendlandes.

Obwohl wir unvorsichtigerweise vom Islam als einer ‚Religion‘ sprechen, transportiert dieses Wort viele Zwischentöne der besonderen Geschichte Westeuropas. Der Moslem ist vor allem eher ein Mitglied einer Gemeinschaft, der Jünger eines bestimmten Weges, ein Anhänger eines bestimmten Rechtssystems, als jemand, der bestimmte theologische Ansichten vertritt.

Samstag, September 18, 2010

Bücher


Gerd Koenen hat ein Buch über den Kommunismus geschrieben (Was war der Kommunismus). DIE WELT fasst zusammen:
Die Verachtung des Individuums wie der illusionäre Verzicht auf Geld, Zins und Kredit musste in de Niederlage enden. Die Sowjetunion produzierte Großcomputer und steuerte Weltraumraketen. Brauchbare Autos oder PCs als Massenware vermochte sie nicht herzustellen. Koenen sieht darin nicht nur eine technische, sondern auch eine politisch-ideologische bedingte Schranke: Automobil und Personal Computer – schon diese beiden Begriffe signalisieren eine individuelle Verwendung. Daran besaß der Kommunismus kein Interesse.

Stephen Hawking hat ein Buch über das Universum geschrieben (Der große Entwurf). Die Junge Freiheit fasst zusammen:
Gegen Hawking argumentieren nicht nur die Kreationisten und andere Urknallfans, sondern auch schlichte Logiker, und zwar gleich kompanieweise. Eine Sache ist entweder da, oder sie ist nicht da, sagen sie. Entweder die materielle Welt war immer schon da, oder sie war nicht immer da, sie hatte eine Ursache. Und diese Ursache kann sie dann nicht selbst gewesen sein, denn von nichts kommt bekanntlich nichts. Wer das nicht wahrhaben will, kann nicht ernst genommen werden

Sonntag, September 12, 2010

"Emotionalismus" und die Ground-Zero-Moschee

Der Ton von Gegnern und Befürwortern der Moschee wird immer schriller," schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. "Schrill" wird der Tonfall, wenn man sich aufregt. Die Emotionen auf beiden Seiten verdienen aber eine sorgfältige Prüfung auf ihren Bezug zur Realität. Edward Cline sieht in einem Beitrag für das CapitalismMagazine.com gerechtfertige Emotionen bei den Gegnern der Ground-Zero-Moschee:

Der Islam wurde nicht "missbraucht", nicht mehr als der Nazismus, der Kommunismus und der Shintoismus "missbraucht" wurden, um den Massenmord zu begehen. Der Islam - wie der Nationalsozialismus, der Kommunismus und der Shintoismus - ist eine Ideologie, die die Individualrechte, die Eigentumsrechte, die Freiheit der Meinungsäußerung und die Freiheit des Gewissens zu beseitigen sucht. "Islam" bedeutet "Unterwerfung". Der "Islam" ist nicht "radikal". Es ist ein totalitäres System der Theokratie durch und durch. Der Islam hat dem Westen, insbesondere den USA, den Krieg erklärt. Die Amerikaner begreifen jetzt gerade, dass sie neun Jahre lang von den Präsidenten Bush und Obama über den Tisch gezogen worden sind. Ihre "Emotionalität" und wachsende Abneigung gegen den Islam sind durchaus gerechtfertigt. Sie werden sich nicht der politisch korrekten Mantra "unterwerfen", dass der Islam nur eine weitere "Religion" ist.
Es gibt keine "religiösen Spannungen", die ein "brennendes Thema" sind, wie Anne Applebaum behauptet, noch ist die Spannung nur "wütend und ziellos." Vielmehr ist es die Spannung zwischen einer beginnenden Erkenntnis des theokratischen und totalitären Charakter des Islam und den Freiheiten, die die Amerikaner schwinden sehen unter dem weltlichen Autoritarismus der Obama-Administration. Sie sehen ihre Werte und Freiheiten angegriffen, verleumdet, ignoriert und zerstört. Sie sagen: Genug ist genug. Es ist eine späte Antwort, sicherlich, aber sie ist zielgerichtet und richtig.

Mittwoch, September 01, 2010

Geert Wilders ist anders

Lawrence Auster vergleicht den niederländischen Politiker Geert Wilders mit konservativen Anti-Jihadisten in Amerika und kommt zu dem Ergebnis, dass Wilders Lichtjahre von diesen Politikern entfernt sei, weil diese Politiker unfähig seien, zu erklären, dass "der Islam das Problem ist, dass der Islam aufgehalten werden muss, dass der Islam nicht zum Westen gehört."

Montag, August 30, 2010

Sarrazins Irrweg

Thilo Sarrazins Buch "Deutschland schafft sich ab" löst gerade einen riesigen Medienwirbel in Deutschland aus (teilweise auch im Ausland. Haaretz zitiert Sarrazin: "All Jews share a particular gene that makes them different from other peoples.") Ein Wirbel, in dem es schwerfällt, Beiträge zu finden, die diesem Buch wirklich gerecht werden. Frank Schirrmacher scheint dies gelungen zu sein:

Er hat recht in vielem. Aber seine Antwort ist so radikal, dass sie vor muslimischen Milieus nicht haltmachen wird. Sie betrifft alle, das sollten seine Anhänger wissen. Es ist ein Symptom, dass eine demographisch verwundete Gesellschaft ihren Ausweg in der Biologie sucht. Es ist ein fataler Irrweg. Sarrazins Intelligenzmodell kennt keine spontanen Ausbrüche an Begabung und Talent. Er kann nicht erklären, wieso viele große geistige Leistungen der letzten Jahrhunderte aus bildungsferneren Schichten stammten. Dabei wäre dies der Impuls, mit dem man auch die muslimischen Milieus aufwecken könnte. Bildung und das Vermögen, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, hat Menschen aus dem gesellschaftlichen Nichts zu den großen Bewegen gemacht, ganz gleich, wer ihre Eltern waren.


Zur Diskussion um den Schirrmacher-Artikel hier

Noch ein Artikel von Schirrmacher: Biologismus macht die Gesellschaft dümmer

Alan Posener in DIE WELT

Freitag, August 20, 2010

Über den Wert von Reisen

Hitler zum Beispiel besaß nicht nur Bücher über die Zucht von Schäferhunden, sondern liebte auch die Abenteuergeschichten von Karl May. Dieser habe ihn gelehrt, so Albert Speer später in seinen Spandauer Tagebüchern, „dass es nicht notwendig sei zu reisen, um die Welt zu kennen. (Quelle: FAZ)

Wie sagte doch Mark Twain:

Reisen ist für Vorurteile, Bigotterie und Engherzigkeit lebensgefährlich, und viele unserer Leute benötigen es aus diesem Grunde dringend.

Samstag, August 07, 2010

Winnetou ist Wirklichkeit

Eine Meldung aus dem Focus, die die enorme Bedeutung von Kunst, und vor allem von fiktiver Literatur, für Menschen deutlich macht. Sie gibt uns etwas, was Sachliteratur nicht vermag: sie konkretisiert Ideale, sie macht sie greifbar, was vor allem für Jugendliche und Kinder von Bedeutung ist, die mit der abstrakteren "nonfiction" noch nicht so viel anfangen können. Aber auch als Erwachsener verliert man nicht einfach die literarischen Helden seiner Kinderzeit:

Cuxhavens Oberbürgermeister Arno Stabbert machte "Winnetou"-Held Pierre Brice, 81, mit Landesvater David McAllister und Bundesumweltminister Norbert Röttgen (beide CDU) bekannt. Brice sei Ratgeber seiner Jugend gewesen - und Richtschnur für politisches Handeln.


»Obwohl es Winnetou niemals gab, wirkt die Persönlichkeit von Karl Mays Romanfigur noch heute auf uns. Obwohl Geronimo seine reale Lebensgeschichte erzählte, hat er eigentlich keine Wirkung auf uns. Geronimo ist Realität. Winnetou ist Wirklichkeit.«, schrieb einst DIE ZEIT (Jürgen Seul)

Freitag, August 06, 2010

Die etwas andere Fernsehserie

In der letzten Ausgabe der Zeitschrift The Objective Standard befindet sich ein Artikel von Sarah Biddle über die koreanische Fernsehserie Dae Jang Geum (Jewel in the Palace). Diese Serie, die aus 54 Folgen besteht, war in Korea ein riesiger Erfolg und lief in den USA im Original mit englischen Untertiteln. Informationen über die Serie gibt es auf einer deutschsprachigen Site hier. Sarah Biddles Urteil über die Geschichte der Dae Jung Geum, die im Korea des 15. Jahrhundert ihren Weg macht bis hin zur ersten Leibärztin des Königs: "Ein Genuss für Augen und Ohren, und für den Verstand."

Donnerstag, August 05, 2010

Ayn Rand in der FAZ

"Die Greta Garbo der Philosophie" nennt Ingeborg Harms in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Ayn Rand. Ein sehr ausführlicher Artikel, aber nicht fehlerfrei: der Egoismus war für Rand nicht der "Königsweg zum Gemeinwohl".