Wer noch nach einer anregenden Lektüre für das Wochenende sucht, dem könnte dies gefallen: Ayn Rand und die heutige Wirtschaftsethik von Stephen Hicks, in einer Übersetzung von Anja Hartleb-Parson. Ein kurzer Auszug als Appetithappen:
Die Verteidiger des Objektivismus in der Wirtschaft behaupten drei Dinge:
- dass Selbstinteresse der Wertstandard ist,
- dass das Ziel der Wirtschaft im Profit liegt,
- dass die Aufgabe der Regierung darin liegt, individuelle Rechte auf Leben, Freiheit und Eigentum zu schützen.
Aber ihre Kritiker behaupten das Gegenteil. Wenn sie über Ethik schreiben, sagen sie, dass Selbstinteresse gefährlich für andere ist und dass Individuen selbstlos anderen dienen sollen. Wenn sie über Wirtschaft schreiben, sagen sie, dass Profit gefährlich und zerstörerisch ist und dass die Wirtschaft sich als Diener der ganzen Gesellschaft betrachten soll. Wenn sie in über Politik schreiben, sagen sie, dass Laissez-faire-Politik Individuen die Freiheit gibt, anderen Schaden zuzufügen und dass die Aufgabe der Regierung darin besteht, das Vermögen der Gesellschaft im kollektiven Interesse umzuverteilen. Die Ethik des Anti-Selbstinteresses ist die Hauptquelle der Opposition gegenüber der Wirtschaft und einer freien Gesellschaft.
Anmerkung: Bei Booklooker gibt es den Sammelband Nutzen und Moral mit einem Aufsatz von Ayn Rand |
5 comments:
Schön, dass es solche Texte auch in Übersetzung gibt; auch wenn das Ganze stilistisch etwas holperig ist. Konjunktiv bei indirekter Rede, z.B. ...
Für eine Zeitschriften- oder Buchveröffentlichung wäre diese Übersetzung nicht tauglich. Ich hatte schon einige Korrekturen vorgenommen, obwohl man bei Zitaten eigentlich alles übernehmen müßte!
Für eine Zeitschriften- oder Buchveröffentlichung wäre diese Übersetzung nicht tauglich. Ich hatte schon einige Korrekturen vorgenommen, obwohl man bei Zitaten eigentlich alles übernehmen müßte!
merkt man als ayn-rand-jünger eigentlich in was für einer ideologischen totalität man sich befindet?
Nein, keine "Ayn-Rand-Jünger". Der Objektivismus lehnt jeden Mystizismus ab. Wenn sich Objektivisten wie "Jünger" benehmen, d. h. den Objektivismus wie eine Religion ansehen, haben s i e ein Problem. Ja, eine "ideologische Totalität" in dem Sinne, dass der Objektivismus eine komplette Philosophie ist. Nein, keine totalitäre Philosophie, die Anleitung zur Beherrschung anderer Menschen liefert.
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