Matt Ballin weist auf seinem Blog Minority of One (wird mittlerweile nicht mehr akualisiert) die Vorstellung zurück, dass die Politik ein primärer Faktor sei. Die Politik erwachse aus der Kultur und Philosophie, nicht die Kultur aus der Politik. Die Kultur sei immer der primäre Faktor: "Die Freiheit kann sich nicht erheben aus einem Sumpf von Irrationalität. Es gibt keine Abkürzung." Aber Ballin hält es auch für falsch, die gegenteilige Auffassung dogmatisch zu vertreten, dass die Politik die Kultur überhaupt nicht beeinflussen könne. Der Autor nimmt Bezug auf das Beispiel des vom Saddam-Regime befreiten Irak, wo durch die neue Meinungsfreiheit die Möglichkeit bestehe, andere ohne Angst vor Verfolgung zu überzeugen: "Bestenfalls könnte dies langfristig zu einer massiven Verbesserung der irakischen Kultur führen, wie es in Japan nach der Okkupation nach dem Ende des 2. Weltkrieges passiert ist." Solch ein Einfluss der Politik auf die Kultur sei aber nur möglich, wenn eine Nation zur "Freiheit gezwungen" werde durch eine freiere und mächtigere Nation als sie selbst sei. In einer relativ freien Nation wie den USA lasse sich dieses Prinzip aber nicht anwenden: "Die Voraussetzungen für einen rationalen Diskurs existieren hier bereits. Ferner gibt es keine externe Macht, die in der Lage ist, Verbesserungen unseres politischen Systems durchzusetzen. Diese müssen aus einer internen Veränderung resultieren - besonders durch eine Veränderung der philosophischen Ideen, die unsere Kultur dominieren." |
Dienstag, April 25, 2006
Kultur und Politik
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