Mittwoch, Juni 19, 2013

Amerikaner lesen “Atlas Shrugged”, auch 2012

Die Romane und Sachbücher von Ayn Rand haben sich auch im Jahr 2012 glänzend verkauft. Insgesamt waren es eine Million Exemplare, die abgesetzt werden konnten.  “Atlas Shrugged” allein verkaufte sich 359 000 Mal, der dritthöchste Wert aller Zeiten. Yaron Brook, der geschäftsführende Direktor des Ayn Rand Institute ist begeistert: “Das ist unglaublich. Es ist selten, dass ein Autor, der bereits über drei Jahrzehnte tot ist, heute noch derartige Verkäufe verzeichnet.” Wenn man sich die Verkaufszahlen in Zeitverlauf ansieht, muss man feststellen, dass Rands Werk immer populärer geworden ist. “Atlas Shrugged” war auch schon ein Bestseller zu Lebzeiten von Ayn Rand, aber der Roman verkauft sich in diesem Jahrzehnt mehr als je zuvor. “Ich bin absolut ermutigt durch diesen Aufwärtstrend bei der Verkäufen”, sagte Dr. Brook. “Es bedeutet, dass die Menschen sich mehr und mehr für die Ideen von Rand interessieren, und dies ist es, was unsere Kultur braucht, wenn wir erfolgreich die Trends in Richtung Kollektivismus und Etatismus umkehren wollen und uns auf Individualismus und Freiheit zubewegen wollen.”  

 

Quelle: Impact Juni 2013

Sonntag, April 21, 2013

Sozialismus: Fortschritt im Rückwärtsgang

Der Sozialismus, wie die alte Politik, aus der er hervorgegangen ist, vermengt die Regierung und die Gesellschaft. Darum schließt er jedes Mal, wenn wir nicht wollen, dass die Regierung etwas tut, dass wir wollen, dass es überhaupt nicht getan wird. Wir weisen die staatliche Bildung zurück, also wollen wir keine Bildung. Wir weisen eine Staatsreligion zurück, also wollen wir keine Religion. Wir weisen die staatliche Gleichmacherei zurück, also wollen wir keine Gleichheit; usw. Dies ist, als ob er uns anklagte, wir wollten nicht, dass Menschen essen, weil wir den staatlichen Weizenanbau ablehnen.

-- Frederic Bastiat, “Das Gesetz

 

Michael Hurd macht heute sein Blog mit einem Zitat von Frederic Bastiat auf und muss feststellen, dass die Menschen von heute sehr wenig gelernt haben seit den Zeiten eines Bastiat, der “Das Gesetz”, aus dem das vorgestellte Zitat stammt, kurz vor seinem Tod in Jahr 1850 schrieb.

Donnerstag, April 11, 2013

Ludwig von Mises: Gegen den Etatismus, nicht gegen den Staat

Nun läßt sich nicht behaupten, dass zwischen Ayn Rand und Ludwig von Mises philosophisch kein Blatt Papier paßte, aber ihr Staatsverständnis ähnelt sich: Vielleicht sagen nun manche, die diese Auffassung über die Aufgaben des Staates nicht teilen,”dieser Mann hasst den Staat”. Doch das entspricht keineswegs der Wahrheit. Wenn ich z.B. sage, dass Benzin eine für viele Zwecke sehr nützliche Flüssigkeit ist, dass ich aber trotzdem kein Benzin trinken möchte, weil ich der Meinung bin, dass das nicht der richtige Gebrauch für Benzin ist, dann bin ich kein Gegner des Benzins und ich hasse es nicht. Ich sage nur, dass Benzin für gewisse Zwecke sehr nützlich, aber für andere Zwecke nicht geeignet ist. Wenn ich sage, dass es die Pflicht des Staates ist, Mörder und andere Kriminelle zu inhaftieren, dass es aber nicht seine Aufgabe ist, Eisenbahnlinien zu betreiben oder Geld für nutzlose Dinge auszugeben, dann heißt das doch nicht, dass ich den Staat hasse, nur, weil ich der Auffassung bin, dass er gewisse Dinge tun und andere unterlassen sollte. Ludwig von Mises, Vom Wert der besseren Ideen: Sechs Vorlesungen über Politik und Wirtschaft

Sonntag, Februar 17, 2013

Ayn Rand: Gegen den Etatismus, nicht gegen den Staat

Don Watkins ist ein Mitarbeiter des Ayn Rand Institute und in einem Beitrag für das Blog LaissezFaire macht er deutlich, dass es völlig falsch ist, Ayn Rands Position als “anti-government” zu beschreiben. Die Schriftstellerin und Philosophin war nicht gegen den Staat, im Gegenteil: in ihrem Aufsatz “The Nature of Government” betont sie die Notwendigkeit eines Staates, aber eines Staates, der nur dann notwendig und gut ist, wenn er sich konsequent auf seine Aufgabe der Verteidigung der Rechte seiner Bürger konzentriert. Ein Staat, der diese Grenze überschreitet, ist etatistisch, eben genau jene Art von Staat, die Rands Kritiker wünschen, und von dem sie offenbar annehmen, dass er die einzige mögliche Form des Staates überhaupt ist. Weit gefehlt, meint Don Watkins: "Etatismus" mit "Anti-Staat" gleichzusetzen ist so, als würde man sagen, eine Person sei gegen Computer, weil sie dagegen ist, dass man diese benutzt, um sich in Bankkonten von Menschen einzuhacken.

Dienstag, Februar 05, 2013

Yaron Brook in Zürich

Yaron Brook, Präsident des Ayn Rand Institute, ist ein vielbeschäftigter Redner - überwiegend in den USA. Aber erfreulicherweise gibt es auch Institutionen in Europa, die ihn hin und wieder zu einem Vortrag einladen, wie jetzt das Liberale Institut in Zürich. Der Tagesanzeiger nutzte die Gelegenheit und führte ein Gespräch mit Brook, der als Jugendlicher in Israel noch Sozialist gewesen war. Allerdings änderte sich dies schlagartig, als ein Freund ihm Atlas Shrugged zu lesen gab: Yaron Brook wird zum Anhängern von Ayn Rands Philosophie - des Objektivismus. Und die Änderung war nachhaltig: "Seither sehe ich nichts, das mich an den Grundlagen ihrer Philosophie zweifeln lässt." Einen anderen Weg hat Alan Greenspan eingeschlagen, einer der Studenten von Ayn Rand, der später Chairman der amerikanischen Notenbank werden sollte, und über den Brook nicht sehr freundlich urteilt: "Als er Mitte der 1970er in die Politik ging, verkaufte er sich und wurde von der Macht korrumpiert." Brook vergleicht Greenspan mit Dr. Robert Stadler, einer Figur aus Atlas Shrugged. Stadler gehört zu den Schurken in Atlas Shrugged, obwohl er ein brillianter Kopf ist, aber er ist jemand, der seine Brillianz in den Dienst der politischen Macht stellt. Yaron Brook ist aber nicht nur ein eifriger Vortragsreisender, er hat gerade auch -zusammen mit Don Watkins- ein erfolgreiches Sachbuch veröffentlicht: Free Market Revolution. Dieses Buch wurde geschrieben aus der Perspektive von Ayn Rands Philosophie, konzentriert sich aber auf ein Element ihrer Philosophie - die moralische Verteidigung freier Märkte. Es ist keine halbherzige Verteidigung freier Märkte, den eine solche sei "schlimmer als überhaupt keine Verteidigung", wie die Autoren anmerken. Nein, nichts weniger als eine Revolution in der Art wie Menschen über freie Märkte denken, soll Free Market Revolution bewirken: "Wir müssen anerkennen, dass der Kapitalismus -vollständig, unreguliert, unkontrolliert, Laissez-faire-Kapitalismus- nicht einfach 'weniger schlecht' als irgendeine Alternative wäre: er ist das einzig moralische System in der Geschichte." Moralisch deshalb, weil er das Individuum in die Lage versetzt, dass meiste aus seinem Leben herauszuholen.

Introduction

Samstag, März 17, 2012

Unter Tränen lachen

Michael S. Berliner, der im Verwaltungsrat des Ayn Rand Institute sitzt, arbeitet zur Zeit an einem Buchprojekt mit, auf dessen Abschluss wir allerdings nicht unbedingt zu warten brauchen, denn es handelt sich in diesem Fall um eine Buchübersetzung aus der deutschen Sprache ins Englische. “Unter Tränen lachen”  heißt der Titel des Buches von Stefan Frey und dieser Autor beschäftigt sich in diesem Buch mit einem Operettenkomponisten, den Ayn Rand sehr schätzte: Emmerich Kalman.

Freitag, März 16, 2012

Laissez-faire!

Ein neues Blog hat das Ayn Rand Institute ins Netz gestellt: LaissezFaire: The Uncompromised Case for Capitalism. “Der Goldstandard des ökonomischen Denkens” soll das Blog werden, so Don Watkins, der zusammen mit Yaron Brook den Löwenanteil der journalistischen Arbeit leisten wird. Ayn Rands zeitlose philosophischen Prinzipien sollen auf die ökonomischen Probleme der heutigen Zeit angewendet werden, um zu zeigen, dass das Problem, dem wir uns ausgesetzt sehen, die staatliche Intervention ist. Und die Lösung des Problems, für die sich das Blog einsetzen, ist die Befreiung der Wirtschaft durch eine vollständige Trennung von Staat und Wirtschaft.   

Samstag, März 03, 2012

"Der Streik” ist “Atlas Shrugged”

Die Freunde von Ayn Rands Romanen im deutschsprachigen Raum können sich seit dem Februar über eine neue Übersetzung von “Atlas Shrugged” freuen. Dieses Mal haben sich drei Übersetzer (Claudia Amor, Alice Jakubeit und Leila Kais) für den Verlag Kai M. John an die Arbeit gemacht und im Vergleich zum Vorgänger “Wer ist John Galt?” scheint das Niveau der Übersetzung besser geworden zu sein. Ein Beispiel:

Original                       : Any Group, any gang, any nation, that attempts to negate man’s rights, is wrong, which means: is evil, which means: is anti-life.

Übersetzung Gewis: Jede Gruppe, jede Gesellschaft, jede Nation, die die Menschenrechte leugnet, hat unrecht, was bedeutet: ist böse, was bedeutet: ist lebensfeindlich.

Übersetzung 2012  :  Jede Gruppe, jede Clique, jede Nation, die versucht, die Rechte des Menschen zu leugnen, hat Unrecht, das heißt: ist böse, das heißt: ist gegen das Leben.

Auch der Eid der Streikenden erstrahlt im neuen Glanz:
Bei meinem Leben und bei meiner Liebe zum Leben, schwöre ich, dass ich niemals um eines anderen Menschen willen leben werde, noch von einem anderen verlangen werde, um meinetwillen zu leben.

Der Roman wird unter dem Titel “Der Streik” verkauft –”The Strike” war lange Zeit auch der Arbeitstitel von Rand- und kostet 39,90 €. Ein deutlich preisgünstigeres Ebook ist ebenfalls erhältlich!

Sonntag, Oktober 23, 2011

Was wir Steve Jobs schulden

"Was schulden wir Steve Jobs und produktiven Genies wie ihm?", fragen Yaron Brook und Don Watkins vom Ayn Rand Center. Zunächst einmal Dankbarkeit, was zumindest Steve Jobs auch nicht verweigert wurde, aber die beiden objektivistischen Autoren machen deutlich, dass wir Menschen wie Jobs mehr als Dankbarkeit schulden: "Wir schulden ihnen die Anerkennung, dass ihre Leistungen zutiefst moralisch sind." Moralisch deshalb, weil es die produktiven Genies sind, die unsere moderne Welt geschaffen haben, eine Welt, in der unsere Lebenserwartung drei Mal so lang ist wie die unserer Vorfahren, wo unsere Häuser im Winter beheizt und im Sommer gekühlt werden können, und wo wir unseren Kindern eine gute Nacht wünschen können rund um den Globus. Diese Anerkennung als moralische Helden wird produktiven Genies verweigert. Und diese "perverse Haltung" führt dazu, dass wir ihnen noch etwas verweigern, was wir ihnen auch schulden: Freiheit. Nur Freiheit schützt das Recht der Innovatoren bestehende Konventionen infrage zu stellen. "Lasst uns den Verlust von Steve Jobs betrauern", stellen Brook und Watkins fest, "aber nutzen wir dies auch als Gelegenheit, um in den Spiegel zu schauen und zu fragen, ob wir Jobs und andere wie ihn so behandelt haben, wie sie es verdienen."

Mittwoch, Oktober 19, 2011

Der unsterbliche Steve Jobs


Steven Mallory ist eine Figur aus „The Fountainhead“. Was dieser junge Bildhauer über seinen Freund Howard Roark sagt, könnte er auch über Steve Jobs gesagt haben:  

 Ich denke oft, dass er der Einzige von uns ist, der Unsterblichkeit erreicht hat. Ich meine das nicht im Sinne von Ruhm. Ich meine auch nicht, dass er nicht eines Tages sterben wird, sondern, dass er sie lebt. Ich glaube, er verkörpert das, was mit dem Begriff eigentlich gemeint ist. (AR: Der Ursprung, S. 497)
Der vollständige Artikel von Donald Luskin und Andrew Greta: American Fountainhead

Dienstag, August 23, 2011

Westerwelles Visionen von einem neuen Staat

Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle wünscht sich die "Vereinigten Staaten von Europa", noch zu seinen Lebzeiten: "Das geeinte Europa ist unsere Wohlstandsversicherung in Zeiten der Globalisierung. Es wäre eine gefährliche Selbstüberschätzung, wenn wir als Deutsche glauben würden, wir könnten auch ohne Europa unseren Wohlstand halten. Wer Europa in Frage stellt, legt die Axt an den Wohlstand und die Arbeitsplätze in Deutschland. Der europäische Binnenmarkt ist entscheidend für uns. Wir exportieren mehr Güter nach Belgien und in die Niederlande als nach China." Ein anderer Liberaler, Guy Verhofstadt aus Belgien, könnte als Stichwortgeber für Westerwelle fungiert haben, denn der liberale Belgier hat ein ganzes Buch über die "Vereinigten Staaten von Europa" geschrieben, und er spricht offen aus, dass dies keineswegs nur eine Freihandelszone sein soll. Nein, Verhofstadt möchte "ein solides politisches Europa, das eine Rolle auf der Weltbühne spielt." Schon bevor dieses neue Staat das Licht der Welt erblickt hat, zeigt er in seinem embryonalen Zustand allerdings bereits deutliche Defekte: die EU ist kein Wachstumstiger. Und dann gibt es schließlich die Schweiz, die sich außerhalb der EU befindet und dies keineswegs damit bezahlen muss, zu den Hungerleidern in Europa zu gehören.

Donnerstag, Juli 21, 2011

Sollte der Staat nicht die Künste unterstützen?

Das CapitalismMagazine.com veröffentlicht einen Text von Frederic Bastiat Should Not The Goverment Support The Arts. Auf Deutsch liegt dieser Text auch vor:


Muss der Staat die Künste subventionieren?
Es gibt sicherlich viel dafür und dagegen zu sagen.

Zu Gunsten des Subventionenssystems kann man sagen, dass die Künste die Seele einer Nation erweitern, erheben und poetisieren, sie den materiellen Sorgen entreißen, ihr ein Gefühl des Schönen geben, sich also günstig auf die Lebensart, die Gebräuche, die Sitten und sogar die Industrie der Nation auswirken. Man kann sich fragen, wo in Frankreich die Musik stünde ohne das Théâtre-Italien und das Konservatorium, die dramatische Kunst ohne das Théâtre-Francais, die Malerei und Skulptur ohne unsere Sammlungen und unsere Museen. Man kann weiter gehen und sich fragen, ob ohne die Zentralisierung und folglich Subventionierung der Künste sich dieser exquisite Geschmack entwickelt hätte, der die französischen Arbeiten auszeichnet und ihre Produkte der ganzen Welt empfiehlt. Wäre es nicht bei solchen Ergebnissen höchst unklug, auf diesen mäßigen Beitrag aller Bürger zu verzichten, der doch wahrlich inmitten Europas die Überlegenheit und den Ruhm Frankreichs verwirklicht?

Sonntag, Juli 10, 2011

Joseph Kellard bespricht auf seinem Blog das Buch Gulag von Anne Applebaum, das dem interessierten Leser auch in einer deutschen Fassung vorliegt.

Sonntag, Juli 03, 2011

Yaron Brook wird Mitglied der Mont Pelerin Society

Yaron Brook, der Präsident des ARI, wurde im April diesen Jahres zu einem Regionaltreffen der Mont Pelerin Gesellschaft (MPS) in Buenos Aires eingeladen und nach der Zusammenkunft wurde ihm die Mitgliedschaft in der Vereinigung angeboten, die er gerne annahm. Die MPS gehört zu den führenden Organisationen von klassisch-liberalen Intellektuellen weltweit und weist heute über 500 Mitglieder auf. Die MPS geht zurück auf ein Treffen in Mt. Pelerin in der Schweiz im April 1947, das von Friedrich August von Hayek organisert wurde. Zu den Teilnehmern zählten damals Ludwig von Mises, Milton Friedman und Henry Hazlitt. Ziel der Organisation, die am Ende des Treffens aus der Taufe gehoben wurde, war die Vernetzung der Mitglieder und die Diskussion von ökonomischen Themen. Bei dem diesjährigen Regionaltreffen in Buenos Aires konnte Yaron Brook an einer Diskussionsrunde unter dem Titel „Why Is Populism So Popular and Capitalism So Feared in the World Today?” teilnehmen. In einem Papier, das Brook zusammen mit Don Watkins im Vorfeld den Teilnehmern der Veranstaltung zur Verfügung stellte, argumentiert er, dass die grundlegenden moralischen Ansichten der Menschen die Antwort auf diese Frage darstellen. Es gebe ein tief verwurzeltes Misstrauen und eine tief verwurzelte Ablehnung gegenüber Märkten, die ihre Ursache habe in dem nahezu universellem Argwohn gegenüber dem Eigeninteresse und dem Profitmotiv, heißt es dort. Dr. Brook kommentierte das Treffen mit folgenden Worten: „Die Tatsache, dass die Ideen von Ayn Rand jetzt in einer der führenden liberalen Organisationen in der Welt diskutiert werden, ist eine gewaltige Leistung. Es veranschaulicht die zunehmende intellektuelle Ernsthaftigkeit, mit der Wissenschaftler Ayn Rands Beiträge zum kapitalistischen Denken betrachten. Führend liberale Denker sind sich heute der ethischen und politischen Theorie von Rand mehr bewusst als je zuvor. Wenn noch einige von ihnen zurückkehren in ihren Bildungseinrichtungen und Rand positiv mit ihren Kollegen und Studenten diskutieren, wird dies der Beginn einer Umgestaltung dessen sein, wie der Kapitalismus heute gelehrt wird an den Hochschulen dieser Welt.“

Sonntag, Juni 19, 2011

Als CIA-Agent im Iran

Die Zeitschrift The Objective Standard hat für seine letzte Ausgabe einen interessanten Gesprächspartner gewinnen können: Reza Kahlili -ein Pseudonym-, der im Iran für die CIA spioniert hat. Kahlili hatte in den siebziger Jahren in den USA studiert und sich nach seiner Rückkehr in den Iran den Revolutionären Garden angeschlossen. Bald verflogen allerdings seine Illusionen und er fing an, nicht nur die Regierung, sondern auch den Islam zu verachten. Aber er blieb nicht nur bei der inneren Abkehr von dem theokratischen Regime: Kahlili wollte aktiv gegen das Regime vorgehen und suchte bei einer genehmigten Reise in die USA den Kontakt zum Geheimdienst, und entschloss, zukünftig im Iran Informationen für diesen zu sammeln. Über dieses lebensgefährliches Unternehmen hat er ein Buch geschrieben: Feind im eigenen Land: Mein Doppelleben als CIA-Agent bei den Iranischen Revolutionsgarden. Kahlili berichtet auch Vorkommnisse, die Deutschland betreffen, und von denen man annehmen möchte, die sie nicht stimmen: "England und Deutschland lieferten den Garden sogar militärische Ausrüstung, trotz des damaligen Waffenembargos der USA." Außerdem habe es einen geheimen Pakt mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien gegeben, der die Ermordung von iranischen Oppositionellen in den genannten Ländern ermöglichte.

Montag, Juni 13, 2011

Auf der Suche nach John Galt

Harry Binswanger hält das Buch "I Am John Galt" für "überraschend gut", was nicht bedeuten soll, dass man es nicht hätte besser schreiben können, sondern lediglich, dass seine Erwartungen übertroffen wurden. Binswanger lässt aber keinen Zweifel daran aufkommen, dass ein objektivistischer Intellektueller mehr aus dem Thema hätte machen können. Und das Thema ist durchaus reizvoll: Das Buch von Donald Luskin und Andrew Greta vergleicht reale Personen mit fiktiven Figuren aus Rands Romanen "Atlas Shrugged" und The Fountainhead. Zu den Helden zählen die Autoren Steve Jobs und John Allison. Ihre literarischen Gegenstücke heißen Howard Roark und John Galt, was Binswanger nur im Fall von John Allison als John Galt für akzeptabel hält. Allerdings könnte man auch im Falle von Allison Zweifel daran anmelden, ob er wirklich -bei all seinen Fähigkeiten und Verdiensten- das Niveau eines John Galt erreicht hat oder noch erreichen kann. Zu den Schurken zählen Luskin und Greta den amerikanischen Ökonom und Nobelpreisträger Paul Krugman ("The Mad Collectivist"): "Die unbestreitbare Wahrheit ist, dass er die lebende Verkörperung von Ellsworth Toohey ist, dem Schurken aus Rands erstem großen Roman The Fountainhead." Die Parallelen zwischen Toohey und Krugman sind frappierend, aber an einem Punkt unterscheiden sie sich deutlich: Ellsworth Toohey ist ein ehrlicher Sozialist, "wenn so etwas überhaupt möglich ist", was bedeutet, dass er einen asketischen Lebensstil pflegt - ganz im Gegensatz zu Krugman. Auch Ayn Rands ehemaliger Schüler Alan Greenspan ("The Sellout") findet sich in dem Buch wieder - bei den Schurken. Und was verbindet diese Schurken?: "Schurken ignorieren die Fakten der Realität zugunsten ihrer eigenen irrationalen Meinungen." Im Fall von Krugman lässt sich seine Irrationalität besonders deutlich an seinen Prognosen ablesen, die nicht selten zu grotesken Fehlprognosen mutieren. Im Januar 2002 prophezeite Krugman in seiner Kolume in der New York Times, dass sich Enron und nicht der 11. September als der größere Wendepunkt der amerikanischen Gesellschaft herausstellen werde. Binswanger verrät uns auch ein kleines Geheimnis: er sei nicht so gegen Milton Friedman wie es Ayn Rand gewesen war, allerdings geht ihm der Vergleich mit Hugh Akston auch deutlich zu weit.

Freitag, Juni 10, 2011

Ayn Rand und der Vietnamkrieg

In dem Buch "I Am John Galt" von Donald L. Luskin und Andrew Greta wird in der Einleitung Ayn Rands -ablehnende- Position zum Vietnam-Krieg wiedergegeben und dies mit einem Zitat von Ayn Rand aus dem Buch Ayn Rand Answers unterstrichen. Dieses Zitat befindet sich in dem genannten Buch auf Seite 92, allerdings bezog sich die Frage, die Rand gestellt wurde, nicht auf den Vietnamkrieg, sondern auf eine Veranstaltung gegen diesen Krieg: "Do you consider rational the October fifteenth moratorium on the war Vietnam?". Der erste Satz von Rands Antwort, die von Luskin und Greta zitiert wird, lautet: "It is as irrational and immoral as any public act in our history." Was an diesem 15. Oktober 1969 passiert war, beschreibt Spiegel.de:

Am 15. Oktober folgten Hunderttausende dem Aufruf des "Vietnam Moratorium Committee" und forderten den sofortigen Rückzug amerikanischer Truppen aus Südostasien. Einige Beobachter sprachen gar von landesweit vier Millionen Demonstranten. In jedem Fall handelte es sich um den massivsten öffentlichen Protest gegen den Vietnam-Krieg in den USA und um ein Unikat in der westlichen Welt des 20. Jahrhunderts. Niemals zuvor hatten dermaßen viele Bürger in Kriegszeiten ihrer Regierung das Misstrauen erklärt.


Diese Kriegsgegner bezeichnete Ayn Rand als "irrational" und "unmoralisch".

Dienstag, Juni 07, 2011

Jesus oder John Galt

Das American Values Network ist keine objektivistische Gruppierung (Scott Connery nennt sie eine "left wing Christian group"), aber sie hat Recht, wenn sie sagt, dass man sich entscheiden muss zwischen Ayn Rand und Jesus Christus. (siehe auch hier)

Samstag, Mai 21, 2011

Atlas Shrugged Special

Lindsay Perigo hat "Atlas Shrugged: Part 1" noch nicht gesehen, aber er liefert all denen, die den Film gesehen haben oder noch sehen wollen, eine Menge an Hintergrundinformationen zu Ayn Rands Roman.

Samstag, April 30, 2011

Der Satz, der fehlte

Ayn Rand schrieb das Drehbuch zu dem Film "The Fountainhead". Ein Satz aus dem Drehbuch aus der Rede von Howard Roark vor Gericht wurde allerdings ohne ihr Wissen nicht in den Film übernommen: "I came here to say that I am the man who does not exist for others." (Essays on Ayn Rand's The Fountainhead, S. 115). In der deutschen Ausgabe ("Der Ursprung") steht dieser Satz auf Seite 757:

Ich bin hierher gekommen, um zu sagen, dass ich ein Mensch bin, der nicht für andere lebt.


Noch am 27. November 1948 hatte sie an John Chamberlain geschrieben, dass zum ersten Mal in der Geschichte Hollywoods ein Drehbuch "Wort für Wort" umgesetzt worden sei. (Letters of Ayn Rand, S. 415).

Freitag, April 29, 2011

Die Radikalität von Ayn Rands "Atlas Shrugged"

Wenn Sie den neuen Film 'Atlas Shrugged' gesehen haben, ohne das Buch zu kennen, könnten Sie sich die Frage stellen, was der Roman selbst zu bieten hat." Onkar Ghate vom Ayn Rand Institute möchte den Kinogänger, der Ayn Rands Roman noch nicht gelesen hat, animieren, dies zu tun, denn kein Film könne die "unvergleichlich reiche Erfahrung" des Romans ersetzen. Der Roman stellt eine Sichtweise in Frage, die heute so selbstverständlich geworden ist, dass es Mut erfordert, eine alternative Position einzunehmen, die sagt, dass der moralische Mensch in der Tat vollkommen selbstsüchtig sei: "'Atlas' ist die Geschichte einer Rebellion von Menschen wie Rearden gegen einen moralischen Kodex, der den Egoismus verdammt und der die Aufopferung der Reichen im Geiste für die Armen im Geiste fordert."

Dienstag, April 26, 2011

18 Jahr bis zum Film "Atlas Shrugged"

"Atlas Shrugged" läuft derzeit in den amerikanischen Kinos und diese erfreuliche Tatsache hat auch etwas damit zu tun, dass Leonard Peikoff die Filmrechte im Jahr 1992 an John Aglialoro verkauft hat, ohne sich irgendwelche Mitspracherechte bei der Umsetzung des Filmes einräumen zu lassen. In einem objektivistischen Diskussionsforum wird die Frage aufgeworfen, warum Peikoff dies überhaupt gemacht hat, denn Ayn Rand hatte sich zu ihren Lebzeiten sehr weitgehende Mitspracherechte garantieren lassen und Peikoff hatte als Erbe der Rechte zunächst eine ähnliche Linie gefahren. Die Meinungsänderung bei Dr. Peikoff wird auch etwas mit der Person John Aglialoro zu tun haben, wie auch in einer Antwort von Peikoffs Assistenten im Jahr 2009 an ein Forumsmitglied deutlich wird:

Das Estate of Ayn Rand hat die Filmrechte an Atlas Shrugged vor vielen Jahren an eine Person verkauft, die Dr. Peikoff seinerzeit für einen Objektivisten hielt. Dr. Peikoff hat jedoch diese Ansicht verworfen ...


Abgesehen von der Person des Erwerbers könnte es auch eine Rolle gespielt haben, dass Peikoff -im Gegensatz zu Ayn Rand - sich die kreative Kontrolle eines solchen Projektes nicht zugetraut hat, da er als Philosoph keine besonderen Kenntnisse der Filmbranche besaß.

Sonntag, April 10, 2011

Ayn Rand ganz groß

So groß war Ayn Rand wohl noch nie in der deutschen Presse vertreten: DIE WELT am Sonntag läßt Olaf Gersemann eine ganze Seite über die Autorin und Schriftstellerin schreiben und zusätzlich gibt es auch noch einen längeren Auszug aus Atlas Shrugged (Ich werde den Motor der Welt anhalten) - "mit freundlicher Genehmigung des Ayn Rand Institute im kalifornischen Irvine und des Münchener Verlags Kai M. John, der das Buch im Sommer in einer neu übesetzen deutschsprachigen Fassung herausbringen will." Der Film soll nach Aussage von Produzent Kaslow auch in Deutschland in die Kinos kommen, allerdings ist der Zeitpunkt noch unbestimmt. Bei so vielen erfreulichen rund um Ayn Rand könnte man Olaf Gersemann einige Stereotypen verzeihen, die Menschen, die Ayn Rand näher kannten, so gar nicht bestätigen können: "Ayn Rand war wohl kein angenehmer Mensch." Zu ihrem Schüler Harry Binswanger sagte Ayn Rand einst: "Wenn ich jemals sehr höflich ruhig und milde werden sollte, dann solltest du dir Sorgen machen, weil ich dann allen Respekt für dich verloren habe. Wenn ich zornig mit dir bin, dann, weil ich etwas Besseres von dir erwarte, und weil ich mich noch für dich interessiere, dich immer noch respektiere. Aber wenn das vorbei ist, wenn ich einfach gelangweilt und höflich bin, dann solltest du wissen, dass ich jedes Interesse an dir verloren habe."

Die abgedruckten Passagen beziehen sich auf die Seiten 705 bis 717 von "Wer ist John Galt?" von GEWIS

Übersetzungsbeispiel:

A man of self-respect doesn't turn into a milch cow for anybody. (Original, S. 670)

Ein Mann mit Selbstachtung verwandelt sich nicht in eine Milchkuh für andere. (GEWIS)

Ein Mann mit Selbstachtung lässt sich nicht als Milchkuh missbrauchen, von niemandem. (neu)

Montag, März 28, 2011

WIR am Sonntag

Ein neuer Service der Zeitschrift The Objective Standard im Internet jeweils sonntags: Week in Review (WIR). Interessante Artikel und Meinungen der Woche werden vorgestellt und kurz kommentiert. Interessant der Hinweis auf den Artikel "Why Not Cut Education Spending?".

Sonntag, März 27, 2011

Angst essen Seele auf

"Angst essen Zukunft auf" (Im Internet heißt der Aufsatz: "Angst essen Fortschritt auf"), meint Michael Miersch im Focus. Der Titel seines Aufsatzes ist eine Anspielung auf den Film "Angst essen Seele auf" von Rainer Werner Fassbinder. Miersch macht sich Sorgen um unsere Zukunft, weil -vor allem in Deutschland- "Fortschrittspessimisten und Bußprediger" die öffentliche Meinung nach dem Unfall in dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima bestimmen. Es sei das alte Lied von Rousseau:

Alles ist gut, was aus den Händen des Schöpfers kommt. Alles entartet unter den Händen des Menschen.


Miersch empfiehlt in Anlehnung an den britischen Biologen Matt Ridley einen rationalen Optimismus.

Sonntag, März 13, 2011

Die Bilder zum Roman: Atlas Shrugged Part One

Brian Doherty konnte – wie auch Andrew Bernstein- Atlas Shrugged Part One in Los Angeles vorab sehen und er geht davon aus, dass der Film, der den Inhalt des ersten Drittels des Romans abdeckt, den Fans von Ayn Rand gefallen wird, aber für diejenigen, die den Roman nicht kennen, wahrscheinlich nur eine „dünne emotionale Erfahrung“ darstellen dürfte. Der Film offenbart seiner Meinung nach zu wenig von der jeweiligen Philosophie, die die Helden und Schurken des Films motiviert. Technisch betrachtet hält Doherty Atlas Shrugged Part One für sehr professionell gemacht, besser als er es erwartet hätte nachdem er drei Tage bei den Dreharbeiten anwesend sein konnte.

Donnerstag, März 10, 2011

Andrew Bernstein mag "Atlas Shrugged" - The Movie

Ein Leser weist mich dankenswerterweise auf die Stellungsnahme von Andrew Bernstein auf Facebook hin, wo er seine Einschätzung über den Atlas-Shrugged-Film veröffentlicht hat. Er konnte den Film kürzlich vorab in New York sehen und gibt ihm auf einer Skala von 1-10 die Punktzahl "7". Im Großen und Ganzen gefiel ihm der Film sehr gut, auch wenn er eine Menge kleinerer Kritikpunkte hat. Auf alle Fälle möchte Bernstein den Film noch einmal sehen, wenn er im April in die Kinos kommt. Über Andrew Bernstein gibt es auch noch eine interessante Neuigkeit zu berichten: Er hat kürzlich den Vertrag für ein neues Buch unterzeichnet, das zeigen soll, wie man Ayn Rands Philosophie des Objektivismus auf solche Probleme wie Gesundheitsversorgung, islamischer Totalitarismus oder den Mythos der von Menschen gemachten globalen Erwärmung anwendet. Klingt auf alle Fälle interessant!

Donnerstag, Februar 03, 2011

Militärischer Drill als Erziehungsideal

Amy Chuas Buch "Die Mutter des Erfolgs: Wie ich meinen Kinder das Siegen beibrachte" hat in der deutschen Presse Aufsehen erregt. Dem STERN waren die Thesen der Amerikanerin mit chinesischen Wurzeln sogar eine Titelgeschichte ("Das dressierte Kind") wert. Aber auch der Focus ("Ich verbrenne deine Stofftiere") und DIE WELT ("Sehnsucht nach Strenge") überhörten den "Kampfgesang einer Tigermutter" -so das amerikanische Original- nicht. Worum geht es? Amy Chua gefällt die westliche Wohlfühlpädagogik nicht und präsentiert als Alternative den "chinesischen Weg", der aus intensivem militärischem Drill besteht -Psychoterror inklusive- und den sie ihren beiden Töchtern auch zugemutet hat, und auch sich selbst, denn warum betrachtet Mrs. Chua die Abfassung ihres Buch als "Therapie". Niemand, der seinen Kindern eine rationale Erziehung zukommen läßt, ist danach therapiereif. Wer sich die Lektüre ihres Buches ersparen möchte, kann auf einen Artikel im Wall Street Journal zurückgreifen, wo Mrs. Chua erläutert, warum chinesische Mütter den westlichen überlegen sein sollen. Lisa VanDamme, die Gründerin der VanDamme Academy kritisiert die Thesen von Amy Chua in einer Serie von Videos auf YouTube: "Ein Kind ist kein Erwachsener, aber es ist auch kein Hund."

Samstag, Dezember 18, 2010

"Atlas Shrugged" im April im Kino

Über 50 Jahre nach dem Erscheinen von Atlas Shrugged wird man nun auch demnächst bewegte Bilder zu diesem Erfolgsroman von Ayn Rand im Kino erleben können. Am 15. April, dem Hochzeitstag von Ayn Rand, gibt es Atlas Shrugged Part 1 auf der großen Leinwand und der Zeitpunkt könnte nicht besser gewählt werden, denn Atlas Shrugged hat durch die ökonomische Krise einen bemerkenswerten Aufstieg erfahren: von 125 000 Exemplaren im Jahr 2007 stieg die Verkaufszahl auf 450 000 im Jahr 2009. Dass der Film jetzt überhaupt in die Kinos kommt, verdanken wir auch einer „Intervention der guten Art“, nämlich von Joan Carter, der Ehefrau von John Aglialoro, des Inhabers der Filmrechte, die ihren Mann überzeugte, den Film auch außerhalb des traditionellen Systems der großen Studios zu verwirklichen: „Es wird dich den Rest deines Lebens verfolgen, wenn du Atlas Shrugged nicht machst.“ Ob der Film dem Roman wirklich gerecht werden kann, werden wir spätestens im nächsten April wissen, aber sicherlich wird es ein Film werden, der sich deutlich von der üblichen Darstellung des Unternehmers in der Masse der amerikanischen und europäischen Filme unterscheidet – nicht als Schurken, sondern als kreative und moralische Lichtgestalten. Dagny Taggart, Hank Rearden, Ellis Wyatt und Ken Danagger sind nur einige Namen, die für Menschen stehen, die sich an der Realität orientieren und nicht versuchen dieser Realität auszuweichen. Und damit werden sie zu Vorbildern, nicht nur für unsere Politiker, deren Geisteshaltung sich eher an den Schurken in Atlas Shrugged orientiert.

Donnerstag, Dezember 16, 2010

Der vergessene Philosoph aus China

Wer kennt schon Yang Zhu? Dieser chinesische Philosoph soll im 4. Jahrhundert vor unserer Zeit gelebt haben soll, Originalquellen Yangs existieren nicht mehr. Er sei im Westen sehr wenig bekannt und in China seit jeher ziemlich verrufen gewesen, schreibt BROnline über diesen Denker aus grauer Vorzeit, der doch in vielem modern und fortschrittlich wirkt:

Seine Lehren, die im weitesten Sinn dem Taoismus nahestehen, uns aber leider nur aus zweiter Hand überliefert sind, wurden vor allem von den Konfuzianern regelrecht verteufelt. Gegen deren staatstragende Doktrin, gegen ihre puritanische Moral, gegen ihren Beamten-Ehrgeiz und ihre Vorliebe für penibel strenge Rituale setzte nämlich Yang Zhu seine auf den ersten Blick ausgesprochen hedonistisch anmutende Philosophie von der "Pflege des Lebens".

Statt nach Ruhm, Ehre, Besitz oder Macht zu streben, sollten die Menschen vielmehr unbekümmert ihren Sinnen und Wünschen folgen und die - ohnehin wenigen - Augenblicke des irdischen Glücks genießen. Wenn man Heraklit zuweilen als den "chinesischsten" unter den antiken Weisen Griechenlands bezeichnet, so könnte man umgekehrt in Yang Zhu einen beinahe "hellenischen" Denker erblicken: Er lehrte einen leidenschaftlichen, für China völlig untypischen, am ehesten aber an Epikur erinnernden Individualismus, den die Nachfolger des Konfuzius als geradezu staatsgefährdenden "Egoismus" verdammten.


Yang Zhu könnte man als hemmungslosen Hedonisten abtun ("Lass deine Ohren hören, was sie begehren! Lass deine Augen sehen, was sie begehren! Lass deine Nase rie-chen, was sie begehrt! Lass deinen Mund reden, was er begehrt! Lass deinen Leib genießen, was er begehrt!“), aber ein rationaler Egoismus schimmert durchaus durch (Wikipedia):

Weisheit bestehe darin, zunächst einmal festzustellen, welche Wünsche der eigenen Natur abträglich und welche ihr zuträglich seien.