Die WELTWOCHE hält den Suizid von Robert Enke für eine irrationale Tat. Dies impliziert eine moralische Verurteilung, denn Rationalität ist die überragende Tugend eines Menschen und und wer sich dafür entscheidet, den Weg der Rationalität zu verlassen, begeht einen Verstoß gegen die Moralität. Der Autor der WELTWOCHE erhebt in der Tat auch den Vorwurf der Unmoralität indem er schreibt, dass Enkes Suizid der "ultimative Egotrip" gewesen sei. Nichts könnte falscher sein als diese Behauptung. Die Zerstörung des eigenen Lebens mit den daraus entstehenden Folgen für den beteiligten Lokführer, die Ehefrau, das Kind, Familie und Freunde ist der ultimative Anti-Egoismus. |
Samstag, November 28, 2009
Anti-Egoismus
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Dienstag, November 24, 2009
Das Papst kontra die Vernunft
Alan Posener erhebt seine Stimme, um vor dem antiaufklärischen Papst zu warnen. Benedikts Kreuzzug: Der Angriff des Vatikans auf die moderne Gesellschaft heißt sein Buch ("Man ist geneigt, Halleluja zu rufen angesichts des Erscheinens dieses Buches", schreibt die Jungle World) In einem Interview macht Posener deutlich, worum es ihm mit seiner Kritik am Papst geht: Um es klar zu sagen: ich habe nichts dagegen, wenn der Papst sagt: Homosexualität ist eine Sünde. Bitte sehr, das sollen die schwulen Katholiken, von denen es gerade in der Priesterschaft jede Menge gibt, mit ihm und ihrem Gewissen ausmachen. Das liegt auf der gleichen Linie wie das Verbot, Schweinefleisch zu essen bei Juden und Muslimen. So lange sie mir nicht verbieten, Schweinebraten und Schinken zu essen, ist es ihr Problem, wenn sie sich den Genuss entgehen lassen. Das Deutschlandradio urteilt über Poseners Buch: Alan Posener hat mit "Benedikts Kreuzzug" ein sehr gescheites und wichtiges Buch vorgelegt. Vielleicht die scharfsinnigste Analyse, die bislang über den derzeitigen Papst erschienen ist. |
Posted by Wolfgang at 24.11.09 0 comments
Labels: Papst, Religion, Sachbücher
Sonntag, November 22, 2009
Ein wenig Aufklärung für "Aufklärung und Kritik"
Ich hatte an dieser Stelle auf einen Artikel in der Zeitschrift "Aufklärung und Kritik" verwiesen ("Sechs prominte amerikanische Freidenker"), der sich unter anderem auch mit Ayn Rand beschäftigt. Sascha hat dankenswerterweise einen Leserbrief dazu verfasst, der diesen Artikel in einigen Punkten richtigstellt. Saschas Fazit: Generell ist der offenkundig voreingenommene und stellenweise schneidend ironische Tonfall des Artikels einer wissenschaftlichen Publikation nicht angemessen. Die inhaltliche Charakterisierung der Romane Rands ist aufs Abenteuerlichste verzerrt und scheint eher tendenziösen Absichten zu folgen. Quellen und aktuelle Sekundärliteratur werden so gut wie nicht berücksichtigt. Die Übersetzung des Artikels ist stilistisch schlecht und inhaltlich teilweise fehlerhaft (vgl. die Vernunftdefinition auf S. 59). |
Posted by Wolfgang at 22.11.09 1 comments
Labels: Ayn Rand, Objektivismus
Samstag, November 21, 2009
DIE ZEIT sucht Vorbilder, und findet sie nicht
"Menschen, von denen wir lernen können, die fehlen, die wir wiederhaben wollen." DIE ZEIT präsentiert uns letzte Woche 50 Deutsche, denen sie Vorbildcharakter zuschreibt, darunter befindet sich auch die Kommunistin Rosa Luxemburg und die Schauspielerin Romy Schneider. Warum das Leben der Romy Schneider vorbildlich für uns soll, und nicht eher als Mahnung dienen sollte, zumindest ab und an den Verstand einzuschalten, bleibt unergründlich angesichts dieser Beschreibungen: Fehler? Viele. Falsche Filme, falsche Männer, Alkohol, Tabletten, Schulden. Aber was für ein Herz! Leonard Peikoff zitiert Rosa Luxemburg in seinem Buch The Ominous Parallels insgesamt drei Mal: Sozialismus heißt nicht, sich in ein Parlament zusammensetzen und Gesetze beschließen, Sozialismus bedeutet für uns Niederwerfung der herrschenden Klassen mit der ganzen Brutalität (Großes Gelächter), die das Proletariat in seinem Kampfe zu entwickeln vermag. (Schlussrede von Luxemburg bei der Außerordentlichen Verbandsgeneralversammlung der USPD von Groß-Berlin, Dezember 1918) Die politische Gleichheit der Menschen unter einer parlamentarischen Republik "ist Lug und Trug, solange noch die ökonomische Macht des Kapitals besteht," betont Luxemburg in der oben genannten Rede. Am 20. November 1918 schreibt Luxemburg in der Roten Fahne über den Weg in den Sozialismus, und dieser Weg heißt Bürgerkrieg: "Der Gedanke, den Sozialismus ohne Klassenkampf, durch parlamentarischen Mehrheitsbeschluß einführen zu können, ist eine lächerliche kleinbürgerliche Illusion." |
Posted by Wolfgang at 21.11.09 0 comments
Labels: Rosa Luxemburg, Vorbilder
Freitag, November 20, 2009
Ayn Rand in der "Süddeutschen"
Die Süddeutsche Zeitung erwähnt in einem Artikel über die politische Szene in den USA im Jahr 1 nach der Obama-Euphorie auch Ayn Rand, und wie man von diesem eher linken Blatt erwarten konnte, nicht positiv (das Zitat von Yaron Brook stammt aus dem Artikel "Is Rand Relevant" vom 14. März 2009 im Wallstreet Journal): Außer ihrer Ablehnung des neuen diplomatischen Kurses in der Außenpolitik haben sie nichts zu bieten als ihre Fundamentalopposition gegen Staat und Steuern. Dieses ideologische Besteck genügt, um jedes Projekt, von der Gesundheitsreform bis zum Klimaabkommen, zu zerreißen. |
Posted by Wolfgang at 20.11.09 1 comments
Labels: Amerikanische Kultur
Donnerstag, November 19, 2009
Das Vorbild, das kein Vorbild war
Der deutsche Fussballtorwart Robert Enke hat einen schrecklichen Freitod gewählt, um sich von seiner Depression zu befreien. Dies kann man sicherlich bedauern oder sogar betrauern, wenn man ein persönliches Verhältnis zu dem Verstorbenen hatte, nur gibt es bei aller Betroffenheit keinen Grund zu einer posthumen Heldenverehrung. Denn, wie die WELTWOCHE schreibt: "Der Kult um Enke ist offensichtlich so irrational wie seine Tat." |
Posted by Wolfgang at 19.11.09 2 comments
Labels: Heroismus
Donnerstag, November 12, 2009
Worauf (nicht nur) beim Investieren wirklich ankommt
Warren Buffett wußte (und weiß) schon, worauf es bei Investmententscheidungen wirklich ankommt: Investieren ist kein Spiel, in dem derjenige mit einem Intelligenzquotienten von 160 diejenigen mit einem IQ von 130 schlägt. Vernunft ist wesentlich." |
Posted by Wolfgang at 12.11.09 2 comments
Labels: Warren Buffett
Dienstag, November 10, 2009
Steve Forbes verteidigt den Kapitalismus
Wie die gestrige Meldung zeigt, benötigt der Kapitalismus dringend Verteidiger, vor allem solche, die eine moralische Verteidigung vorbringen. Dies könnte dem Medienunternehmer Steve Forbes mit seinem neuen Buch How Capitalism Will Save Us gelungen sein, denn immerhin kommt Forbes schon in Kapitel 1 zu der entscheidenden Frage: "Is Capitalism Moral?". In diesem Kapitel erläutert Forbes auch den Unterschied zwischen "Gier" und "Eigeninteresse": "Die Menschen auf einem freien Markt werden durch Eigeninteresse mobilisiert, nicht durch Gier." (S. 13) Und Forbes nennt uns auch sofort ein Beispiel, dass veranschaulichen soll, was es bedeutet, in seinem Eigeninteresse zu handeln: Es ist die Entwicklung des i-port®, der von der Patton Medical Devices hergestellt wird und der entwickelt wurde von Catherine "KK" Patton, die selbst an Diabetes leidet. In einer Pressemitteilung heißt es zu diesem Gerät: "Das Gerät wurde von Amerikanerin entworfen, die selbst an Diabetes leidet. Es bringt viele Vorteile und verringert mehrfach die Belastung gegenüber der traditionellen Therapie, bei der täglich mehrere Insulininjektionen nötigt sind. Der i-port® wird nur ein Mal alle drei Tage angebracht, was sowohl den Komfort des Patienten verbessert, als auch die Behandlungseffektivität." Ihr Eigeninteresse -sowohl ihr finanzielles wie auch ihr gesundheitliches" - motivierte Frau Patton dieses neuartige Gerät zu entwickeln. An vier Stellen im Buch verweist Forbes auch auf Ayn Rand. Leider nennt er sie fälschlicherweise eine "verstorbene libertäre Denkerin". (S. 2) |
Posted by Wolfgang at 10.11.09 0 comments
Labels: Kapitalismus, Sachbücher, Steve Forbes
Montag, November 09, 2009
Das Ende der Mauer ...
Thomas Schmid in DER WELT über den Fall (Bill Bennett bemerkt korrekt: "Die Mauer fiel nicht, sie wurde gestoßen.") der Berliner Mauer: Auch wenn es, gewiss, gelingendes Leben in den Staaten des Mangels gab, schließlich ist der Mensch ein Wesen von ungeheurer Kraft: Die Lebensverhinderung war der Alltag in den Reichen des Ostens. Mitten in Europa herrschte, bis zum Wendejahr 1989, ein vormodernes Regime der Gewalt. Dass es ohne großes Blutvergießen dahinsank, kommt einem Wunder gleich. Auch dafür könnten wir doch dankbar sein. Die kommunistischen Regime, von denen Schmid spricht, waren nicht nur Regime der Lebensverhinderung, sondern oft genug auch Regime, die Leben brutal auslöschten. Erst vor kurzem wurde in Berlin die erste Straße nach einem Maueropfer benannt: Lutz Schmidt, im Alter von 24 Jahren am 12. Februar 1987 beim Fluchtversuch von DDR-Grenzern erschossen. Auf der anderen Seite gibt es immer noch Straßen in Berlin die nach kommunistischen Ikonen benannt sind: Rosa-Luxemburg-Str., Rosa-Luxemburg-Platz, Karl-Liebknecht-Str., Karl-Marx-Allee, Friedrich-Engels-Str. (2). Aber es ist nicht nur Berlin: Auch Hamburg hat einen "Ernst-Thälmann-Platz". Neben dieser düsteren Symbolik abstoßender Straßennamen fällt heute, an diesem 20. Jahrestag des Falles des Berliner Mauer, dieser "atemberaubenden moralischen Obszönität", eine Meldung auf, die deutlich macht, wie sehr wir auf der Hut sein müssen vor neuen Mauern und Regimen der Lebensverhinderung und Lebensvernichtung, weil die Philosophie, die sie möglich und notwendig machte, noch so lebendig ist (DIE WELT): 20 Jahre nach dem Mauerfall und dem Niedergang des Kommunismus herrscht weltweit große Unzufriedenheit mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem. Jeder fünfte Befragte einer von der BBC in Auftrag gegebenen Studie spricht sich für eine vollkommen neue Wirtschaftsordnung aus. Siehe: Wide Dissatisfaction with Capitalism (Full Report) |
Posted by Wolfgang at 9.11.09 0 comments
Labels: Berliner Mauer, Kapitalismus
Dienstag, November 03, 2009
Die FDP zwischen "Solidarität" und Markt
Philipp Rösler von den Liberalen heißt der neue Gesundheitsminister in Deutschland, und als jüngstes Mitglied und als Deutscher mit "Immigrationshintergrund" hat er eine gewisse mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Für die Frankfurter Allgemeine Zeitung ist Rösler sogar "das große Versprechen der FDP" und in seinem Geburtsland Vietnam stieg der neue Gesundheitsminister sogar zur Berühmtheit auf. Wenig bekannt dürfte allerdings sein, dass Rösler Mitglied der Vollversammlung des Zentralrats der Deutschen Katholiken ist (Die Vollversammlung gibt die Richtlinien für die Arbeit des Zentralkomitees vor und führt die wichtigsten Wahlen durch.) Recht zufrieden sein dürfte Rösler mit der Stellungnahme des ZdK zum Koalitionsvertrag, die nur verhalten Kritik an den Absichtserklärungen der neuen Regierung übt. Dass Rösler im ZdK nicht ganz falsch am Platz sein dürfte, macht folgende Meldung deutlich: Als Mann mit sozialem Gewissen gibt sich auch der gebürtige Vietnamese Rösler gerne. Er scheut sich nicht, das Wort Solidarität in den Mund zu nehmen. Natürlich gehöre es zum Wertekanon der Liberalen, "dass der Starke dem Schwachen hilft", erklärte er schon frühzeitig. Über diese These von Rösler könnte er trefflich mit seinem Parteifreund Martin Lindner diskutieren, der sich in einer Talkshow deutlich anders äußerte: Die Starken im Lande dürfen nicht dafür bestraft werden, dass sie stark sind. Leistung müsse sich wieder lohnen. |
Posted by Wolfgang at 3.11.09 2 comments
Labels: fdp, katholizismus, liberalismus