Montag, Oktober 27, 2008

Eine notwendige Korrektur, Teil 2

Ayn Rand verließ im Jahr 1926 die Sowjetunion und wanderte in die USA aus. Ihre Eltern sollte sie nicht mehr wiedersehen und wie sie später erfuhr, war ihr Vater 1939 gestorben und ihre Mutter 1940. Jeff Britting vermerkt in seinem Buch „Ayn Rand“, dass beide aufgrund natürlicher Ursachen verstarben. David Schah beschreibt in seinem Buch „Ayn Rand –Ihr Leben“ auf Seite 64 die Ereignisse folgendermaßen:

Erst Ende der 40er Jahre erfuhr Ayn Rand, dass ihr Vater 1939 und ihre Mutter 1940 gestorben waren, beide infolge der Blockade von Leningrad durch die Nazis.
.

Eine Blockade Leningrads durch die Wehrmacht fand während des 2. Weltkriegs in der Tat statt, und zwar vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944. Da Rands Eltern zu diesem Zeitpunkt bereits tot waren, kann dieser Vorgang nichts mit ihrem Ableben zu tun gehabt haben.

4 comments:

Anonym hat gesagt…

Hm, ich wundere mich gerade, wo dieser Irrtum herkommt, denn ich bin ihm bisher auch aufgesessen. *grübel*

Wolfgang hat gesagt…

Vielleicht hat es mit dem Tod der Schwester von Rand zu tun, die tatsächlich während des Krieges starb. Wenn die Todesjahre der Eltern richtig sind, kann es nichts mit der Blockade zu tun haben.

Anonym hat gesagt…

Ja, ich weiß nicht. Möglicherweise habe ich es im Buch von Sciabarra aufgeschnappt, dass ich vor einigen Jahren mal gelesen hatte; ich sollte da noch einmal nachsehen.

Ich hatte heute übrigens das Buch von Machan in der Hand - ein Freund von der Uni hatte es sich zugelegt. Ich habe ein wenig darin geblättert und abgesehen, dass die Übersetzung auf den ersten Blick nicht die beste zu sein scheint (z.B. "axiomatische Konzepte" statt "axiomatische Begriffe" -- der Konzeptbegriff bezeichnet m.E. im deutschen etwas anderes!), scheint mir das Buch stellenweise tatsächlich recht oberflächlich und uninformiert zu sein. So gibt es z.B. ein Kapitel, in dem der Autor Punkte diskutiert, an denen noch zu arbeiten wäre, und u.a. ohne weiteren Beleg behauptet, Rand habe die Ästhetik des romantischen Realismus niemals wirklich ausgearbeitet und diese sei kaum mehr denn als Skizze vorhanden, die eher inkohärent mit dem Rest ihres Denkens stehe. Und er führt regelmäßig an, dieses oder jenes sei nicht überzeugend, ohne näher zu begründen weshalb oder die infragestehenden Thesen näher zu diskutieren. Ich weiß nicht genau, wann das Buch veröffentlicht wurde, aber den aktuellen Forschungsstand zu manchen Themen scheint er zu ignorieren, wie er z.B. OPAR an den Stellen, über die ich gestolpert bin, nicht in Betracht zieht, obwohl die aufgezeigten "Lücken" dort detailliert diskutiert wurden.

Es ist wohl korrekt, was mir ein Kommentator auf dem Blog von Diana Hsieh gesagt hat: dass Machan ein eher oberflächlicher Denker und Vielschreiber sei.

Wolfgang hat gesagt…

Stimmt, es schreibt doch recht viel, was wohl auf Kosten der Qualität geht. Er sieht sich selbst wohl als "Neo-Objektivist". Sciabarras Buch kenne ich nicht, aber Schah nennt es in seinem Literaturverzeichnis. Die falsche Information könnte also aus diesem Buch stammen.