Dienstag, Oktober 27, 2009

Ayn Rand in "Aufklärung und Kritik"

Die Zeitschrift Aufklärung und Kritik widmet sich in ihrer Ausgabe 32 (Oktober 2009) in dem Artikel "Sechs prominente amerikanische Freidenker" vom James Farmelant und Mark Lindley unter anderem auch Ayn Rand (ab S. 13), der leider auch nicht auf haarsträubende Unrichtigkeiten verzichtet ("Um sie bildete sich ein Zirkel von ergebenen und unkritischen Jüngern, einschließlich des (1950) 28-jährigen Abbrechers eins Ökonomiestudienganges der Columbia University, Alan Greenspan, der spätere Hauptvertreter und Umsetzer ihrer Ideologie als Vorsitzender der Amerikanischen Notenbank von 1987-2006). Der Artikel beginnt folgendermaßen:

Ayn Rand (1905-1982) war das älteste Kind in einer agnostischen jüdischen Familie
in St. Petersburg, Russland. Dort besaß und betrieb ihr Vater eine Apotheke, die infolge der Revolution 1917 konfisziert wurde. Als Jüngste fand sie große Freude beim Lesen von Novellen der Romantik (sie las Autoren wie Victor Hugo und Walter Scott); als Jugendliche wurde sie Atheistin, studierte Geschichte und verwandte
Themen (einschließlich etwas Philosophie)an der Universität von Petrograd, sie las Schiller, Rostand, Dostojewski und Nietzsche, dessen Vorstellung (dargelegt in Also sprach Zarathustra) eines idealen, individuellen „Übermenschen“ sie tief bewunderte.


Wer die deutsche Übersetzung mit dem amerikanischen Original vergleicht, bemerkt allerdings auch eine fehlerhafte Übersetzung. Das Original lautet:

"Reason" -- the faculty which identifies and integrates the material provided by man's senses -- is his only means of perceiving reality, his only source of knowledge, his only guide to action and his basic means of survival; ...


In der Übersetzung wird daraus dann:

„Vernunft“ – das Vermögen, welches das von den Sinnen präsentierte Material identifiziert und integriert – ist nur ein Mittel der Wahrnehmung von Realität, unsere einzige Quelle des Wissens, unsere einzige Anleitung für unser Handeln und unser grundlegendes Mittel des Überlebens; (...)


Natürlich müßte es heißen, dass die Vernunft unser "einziges Mittel der Wahrnehmung der Realität" ist.

4 comments:

Sascha Settegast hat gesagt…

Ich frage mich ja immer, warum solche Artikel immer von Leuten geschrieben werden, deren Kenntnisstand unzureichend ist.

Sascha Settegast hat gesagt…

Ich habe einen Leserbrief an den Vorsitzenden der GKPN geschrieben und den Artikel darin als unwissenschaftlich verrissen.

Wolfgang hat gesagt…

Danke für den Hinweis, Sascha! Vielleicht kannst du den Brief auf dem Blog "Briefe an Deutschland" veröffentlichen!

Sascha hat gesagt…

Getan :)