Montag, Dezember 01, 2008

In Erinnerung an Jürgen Schumann

Der Spielfilm (Mogadischu) in der ARD von gestern abend erinnert uns daran, dass die Probleme und Widerstände, die wir in unseren normalen Leben zu bewältigen haben, so banal und klein wirken im Vergleich zu dem, was Jürgen Schumann (gespielt von Thomas Kretschmann) und die Geiseln seines Flugzeuges im Jahr 1977 durchleiden mussten. Der Zuschauer erlebt hautnah, wenn zwei Welten aufeinanderprallen. Die Welt, die der westliche Vernunftmensch Schumann repräsentiert und die Welt des Irrationalen, repräsentiert durch einen gleichzeitig lächerlich und furchteinflössend wirkenden Terroristen mit einem Che-Guevara-T-Shirt:

Jürgen Schumann, der Kapitän der „Landshut“, ist der Held dieses
Spielfilms. Es ist das größte Verdienst von „Mogadischu“. Drehbuchautor Maurice
Philip Remy hat mit Augenzeugen gesprochen, die bestätigen, dass Schumann
wissend in den Tod gegangen ist. Dass er nicht fliehen wollte, wie immer wieder
unterstellt worden war. Als er nach Gesprächen im Tower des Flughafens Aden
zurückkehrt in sein Flugzeug. Zu „Captain Martyr Mahmud“. Der ihm zuvor schon
angedroht hat, erst ins linke, dann ins rechte Auge zu schießen, „oder erst ins
rechte und dann ins linke“?

Dem Film kann man nur wünschen, dass er auch im nicht deutschsprachigen Ausland Verbreitung findet, wozu noch nicht einma eine Synrchonisation notwendig ist, denn es wird recht häufig englisch gesprochen.

Upadate: In Hamburg lehnt die Kulturbehörde die Benennung einer Straße oder eines Platzes nach Jürgen Schumann ab ...weil ein lokaler Bezug fehle. (hier)