Robert James Bidinotto machte im Jahr 2003 in der Zeitschrift Navigator (später The New Individualist) den Versuch, die zehn, aus objektivistischer Sicht, besten Filme auszuwählen. Aus der Fülle der in Frage kommenden Filme nimmt Bidinotto allerdings SF-, Kriegs-, und Fantasyfilme, ebenso wie Action-Thriller und Sportfilme aus, denn diese Filme zeigen Helden in einem extremen oder künstlichen Kontext. Für den Rest gelten folgende Maßstäbe: "Um es dann auf meine Top-Ten-Liste zu schaffen, muss ein technisch gekonnter Film einen heroische Sichtweise des menschlichen Potentials unmissverständlich befördern und eine oder mehrere der charakteristischen objektivistischen Prämissen zeigen: Rationalität, Produktivität, intellektuelle Unabhängigkeit, Eigeninteresse und Stolz. Ich gab außerdem Bonuspunkte für pro-kapitalistische Filme, weil die in Hollywood sogar noch seltener auftauchen als verständliche Äußerungen bei Ozzy Osbourne." Folgende Filme setzte Bidinotto dann auf seine Liste (im Klammern die jeweiligen englischen Originaltitel): 1. Eine Frau für zwei Millionen (Cash McCall - 1960) Mir fällt kein anderer Film ein, in dem Eigeninteresse, "money-making" und das kapitalistische System so anziehend und unapologetisch präsentiert werden. Und man findet keine bessere Verkörperung des randianischen heroischen Geschäftsmannes als den jungen James Garner in der Titelrolle. Es gibt dort eine verblüffende moralische Reinheit und Unschuld an Cash McCall, und für zwei Stunden können Sie erfahren, wie man in einer objektivistischen Welt leben würde. 2. Ein Mann für jede Jahreszeit (A Man for All Seasons - 1966) Dieser Film ist die unvergessliche Geschichte eines brillianten, unabhängigen Mannes mit Prinzipien, der nicht von der Stelle weicht, trotz eines enormen sozialen und politischen Drucks. 3. Apollo 13 (Apollo 13 - 1995) Der eigentliche Held des Films, der jede Szene erhellt, ist die Rationalität. Es ist eine Tugend, die jedes Besatzungsmitglied der Apollo 13 und jedes Mitglied des NASA-Teams zeigt, das verzweifelt versucht, die Männer im Weltraum zu retten. Die Produktion ist makellos, das Drehbuch und das Tempo sind fesselnd, und das Ende ist ein heroischer Triumph des menschlichen Ideenreichtums über das Unglück. 4. October Sky - Eine wahre Geschichte (October Sky - 1999) Jedes Kind sollte diesen Film gesehen haben. October Sky ist eine wahre Geschichte über den jungen Homer Hickam, einen intelligenten und empfindsamen Jungen, der in Armut und Hoffnungslosigkeit in einer Kohlestadt in West-Virginia lebt, und über sein heroisches Streben, Raketenwissenschaftler zu werden, gegen alle Widerstände. 5. Ninotschka (Ninotchka - 1939) Ninotschka ist eine entzückende romantische Komödie mit Greta Garbo, die eine verbissene Sowjetagentin spielt, die drei russische Handelsbeauftragte überprüfen soll, die in Paris vom guten Leben verführt wurden. 6. Licht im Dunkel (The Miracle Worker - 1962) Dies war einer der Lieblingsfilme von Rand, und es ist leicht zu sehen warum. Rand lobte ihn als epistemologischen Film, der den menschlichen Prozess der Aufstiegs über das tierische Niveau durch die Bildung von Begriffen und das eigenständige Denken dramatisiert. 7. Wer den Wind sät (Inherit the Wind - 1960) Spencer Tracy spielt einen berühmten Strafverteidiger, der einen Lehrer vor Gericht vertritt, der Darwins Theorie der Evolution in einer kleinen Stadt gelehrt hatte, die vom religiösen Fundamentalismus beherrscht wird. Tracy argumentiert deutlich und eloquent für Vernunft und Wissenschaft, gegen die Mächte des blinden Glaubens und Aberglaubens. Es ist eine anschauliche Dramatisierung des Zusammenpralls von grundlegenden Prämissen, außer dass in Tracys Charakter Agnostizismus und Skeptizismus seine ansonsten leidenschaftliche Verteidigung der Vernunft unterhöhlen, besonders am Schluss. 8. Der Flug des Phönix (The Flight of the Phoenix - 1965) Weniger explizit philosophisch, aber eine mitreißende Konkretisierung der Macht der Rationalität. 9. Menschenraub (Ransom! - 1956) Ein beinahe unerträglich spannendes Drama über einen erfolgreichen Geschäftsmann, dessen unnachgiebige Unabhängigkeit brutal auf die Probe gestellt wird. 10. 12 Uhr mittags (High Noon - 1952) High Noon ist der klassische Gary-Cooper-Western über einen Sheriff, der zurückkehrt, um vier bösartigen Killern entgegenzutreten, während seine Braut, seine besten Freunde und die Bürger der Stadt in Furcht erstarren und ihn im Stich lassen. |
Dienstag, Mai 23, 2006
Die zehn besten Filme für Objektivisten
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