Im Internet steht jetzt der Aufsatz The Metaphysical Case for Honesty der Philosophin Tara Smith zur Verfügung, der im Jahr 2003 in der Zeitschrift The Journal of Value Inquriy veröffentlicht wurde (insgesamt 16 Seiten als PDF-Datei - Issue 4,2003).
Tara Smith entwickelt in dem Aufsatz eine "reichere Konzeption von Ehrlichkeit", da das Anlügen von anderen Personen nur eine Form des breiteren Phänomens der Täuschung ist: "Ehrlichkeit ist die Weigerung, die Realität zu verfälschen. Es ist die Weigerung einer Person, vorzutäuschen, dass die Fakten anders sind als sie sind, ob für ihn selbst oder für andere." Ehrlichkeit ist eine Tugend, weil die Dinge so sind wie sie sind, ungeachtet der Meinung einer Person oder seiner Haltung ihnen gegenüber. Smith sieht Ehrlichkeit begründet in dem Gesetz der Identität. Obwohl ist es wahr ist, dass wir die Fakten nicht verfälschen können, so können wir doch manchmal andere Menschen zum Narren halten. Aber dies zeigt nicht, dass Unehrlichkeit effektiv ist. Unehrlichkeit erscheint nur vorteilhaft, wenn wir den vollen Kontext ignorieren. Auch wenn wir einen Menschen getäuscht haben, so haben sich doch die Fakten, die jemand falsch darstellt, doch nicht geändert: "Einen Arbeitgeber zum Narren zu halten, sodass er mir einen Job gibt, für den ich nicht qualifiziert bin, ist kein Rezept für eine erfolgreiche Karriere." Das Bemühen, eine Täuschung zu vertuschen, führt zur nächsten Täuschung. Die Unehrlichkeit kann nicht begrenzt werden. Je mehr Lügen aber erzählt werden, desto größter die Gefahr der Entdeckung. Der destruktive Charakter der Unehrlichkeit wird immer offensichtlicher: "Eine unehrliche Person untergräbt ihre eigene Fähigkeit, rationale Entscheidung zu treffen. Sie bewegt sich von einem Respekt für die Fakten als Basis ihrer Entscheidungen zu einem Verlassen auf Erfindungen. Ihr Interesse für die Realität konkurriert jetzt mit Besorgnissen über die Aufrechterhaltung des Scheins." |
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