Montag, September 29, 2008

Taubheit, selbst gewählt

Es gibt keine tauberen Ohren als die von Menschen, die nicht hören wollen.


Andre Glucksmann, Philosoph

Sonntag, September 28, 2008

Mittelalter: Zwischen Pest und Pogrom

Wer heutzutage nicht gerade in Nordkorea oder an ähnlich ungemütlichen Orten sein Dasein fristet, wird wohl kaum auf den Gedanken kommen, sich mittels eines Zeitsprunges in das Mittelalter zu katapultieren, um dort sein Leben genießen zu können. Den Alltag in einer mittelalterlichen Stadt –Augsburg- zeigt der Historiker Kay Peter Jankrift in seinem Buch „Henker, Huren, Handelsherren“ , und wer Jacques Schusters Rezension „Zwischen Pest und Pogrom“ gelesen hat, sollte sich einen Moment tiefer Dankbarkeit gönnen, dass er das 21. Jahrhundert in Ländern wie den USA, Deutschland oder Österreich erleben darf. Schuster empfiehlt das Werk von Jankrift durchaus, wenn er schreibt, dass es dem Autor tatsächlich gelingt, „das Leben der Stadt mit ihren wenigen Licht- und vielen Schattenseiten anhand der Quellen darzustellen, also wissenschaftlich zu bleiben und doch farbig zu zeigen, wie der Städter des Mittelalters lebte, wie er liebte, wie er starb.“ Farbig und anschaulich dürften die Darstellungen der barbarischen Hinrichtungspraktiken , der Prostitution in den „Frauenhäusern“ oder das Wüten der Pest, für das die Juden verantwortlich gemacht wurden, in der Tat ausgefallen sein. Man fragt sich allerdings schon, ob Jankrift sich auch dem Ideengebäude jener Zeit zuwendet, das den gewaltigen Irrationalismus erst möglich werden ließ. Das Wort „Religion“ taucht jedenfalls in dem Artikel von Schuster nicht auf. Dieser repetiert allerdings eine Interpretation jenes dunklen Zeitalters von Norbert Elias, und es bleibt die Hoffnung, dass Kay Peter Jankrift doch ein wenig von der These „Ideen haben Konsequenzen“ in sein Buch mitgenommen hat:


In seinem „Prozess der Zivilisation“ beschreibt er den Gang der menschlichen
Entwicklung vom Mittelalter bis in die Gegenwart als einen Prozess der
Triebeindämmung. Im Mittelalter habe mehr Unsicherheit und Freiheit geherrscht,
es gleichzeitig aber auch mehr Möglichkeiten gegeben, die eigenen Triebe
auszuleben. Je zivilisierter der Mensch wurde, desto gesitteter wurde
er. Ob er damit glücklich geworden ist, lässt Elias offen.

Samstag, September 27, 2008

Einige Richtigstellungen in der Abtreibungsdebatte

Nicholas Provenzo stellt auf seinem Blog einige Dinge richtig, die in der Debatte um seinen Beitrag zum Thema Abtreibung allgemein und zum Thema Sarah Palin speziell von Kritikern falsch dargestellt wurden. Insbesondere ist auch darauf zu verweisen, dass Nicholas die Behauptung als "Lüge" zurückweist, dass er Eugenik im Stile der Nazis befürwortet habe. Objektivisten verteidigen das Recht auf Abtreibung, auf das eine Frau zurückgreifen kann, wenn sie der Ansicht ist, dass eine Abtreibung in ihrem rationalen Eigeninteresse liegt. Dies ist etwas völlig anderes als die Zwangsmethoden der Nazis zur Reinerhaltung des "Volkskörpers". Blogger Myrhaf sagte es deutlich: "Eugenik ist kollektivistisch." Das Recht auf Abtreibung kollidiert auch nicht mit dem Recht auf Leben, denn das, was sich innerhalb des Mutterleibs befindet, besitzt eine völlig andere Natur als das, was außerhalb des Körpers einer Frau als Kind bezeichnet wird. Zum Schluss geht der Autor auch auf die Behauptung, dass das Thema Abtreibung überhaupt nichts mit dem Kapitalismus zu tun habe und sein Standpunkt den Kapitalismus diskreditieren würde. Solche Behauptungen können nur von Menschen kommen, die das System des Kapitalismus als eines Systems zur Verteidigung der Individualrechte nicht begriffen haben.

Freitag, September 26, 2008

Alleine sein

Peter Heppner stürmt die Hitparade mit "Alleinesein" und im Vergleich zu dem, was noch nicht einmal die Bezeichnung "Musik" überhaupt verdient, ragt sein Lied doch heraus: Melodie, Stimme, Text - nicht schlecht, Herr Heppner!

Heute gibts mal ausnahmsweise
keinen Kompromiss
denn heute gibts nur einen
und zwar mich!

Alleinesein, Alleinesein
Heute bin ich einfach mein
in vertrauter Einsamkeit
Alleinesein, Alleinesein
Heute bin ich mir genug
und das tut auch mal ganz gut

Donnerstag, September 25, 2008

Der fette Staat ist zurück

"Big Government is back", sagt Yaron Brook, Präsident des Ayn Rand Institute. Er sagte es letzte Woche bei einem Vortrag in Kalifornien (die Rede hier) und und er sagt es auch in einem Beitrag für das Magazin The Objective Standard. Die Forderungen nach einem fetteren Staat sieht Brook begründet in einer kulturellen Feindschaft gegenüber der moralischen Basis des Kapitalismus: dem selbstsüchtigen Streben nach Profit. Solange unsere Kultur Profit und Eigeninteresse als Laster ansieht, argumentiert er, wird man den fetten Staat immer freien Märkten vorziehen. Notwendig ist also eine moralische Verteidigung des Kapitalismus, die Verteidigung einer neuen Moralität des rationalen Eigeninteresses.

Mittwoch, September 24, 2008

Ästhetik gegen Schmerzen

Ein Experiment aus Italien, das den Einfluss von Gemälden auf das Schmerzempfinden von Probanden untersucht hat:

Zwölf Versuchspersonen im Alter zwischen 22 und 38 Jahren, je sechs männliche und weibliche, hatten sich für das Experiment gemeldet. Zuerst wurde ihnen aufgetragen, auf der Webseite www.wwar.com/artists/ ihre Lieblingsgemälde herauszusuchen. Botticellis Gemälde "Geburt der Venus" war mehrfach unter den Favoriten.

Dann wurden den Probanden kontrolliert Schmerzen zugefügt, indem sie kurze Laserlichtpulse auf eine Hand erhielten. Ein Gefühl ungefähr wie der Stich einer Nadel. Währenddessen durften sie entweder eines ihrer Lieblingsbilder betrachten oder ein Bild, das sie als besonders hässlich empfanden. Oder schlicht eine weiß getünchte Zimmerwand.
Die Versuchspersonen empfanden durchweg ein Drittel weniger Schmerz, wenn sie ein für sie ästhetisches Bild betrachteten. Hässliche Bilder und die nackte Wand hatten indes keinen Einfluss. Immerhin - sie verstärken das Leiden nicht.

Montag, September 22, 2008

Die totalitäre Ideologie der "RAF"

Anläßlich der Premiere des Films "Der Baader Meinhof Komplex" scheint es notwendig zu sein, darin zu erinnern, dass nicht nur die Methoden der selbsternannten Roten Armee Fraktion (RAF) barbarisch waren (was der Film deutlich zeigt), sondern ihre Ideologie es ebenso war (was der Film nicht zeigt): anti-aufklärerisch, anti-westlich, anti-amerikanisch. Grotesk wirkt es, wenn man sich daran erinnert, dass seinerzeit in Deutschland ernsthaft darüber debattiert wurde, ob diese Terroristen als Baader-Meinhof-Bande bezeichnet werden dürfen (wie die Rechte es wollte), oder nicht doch lieber Baader-Meinhof-Gruppe (wie die Linke es wollte). Richard Herzinger wies am 18. 02. 2007 in der WELT am Sonntag zu Recht darauf hin, dass die RAF einen totalitären Irrationalismus verkörperte, gespeist aus den schlimmsten Quellen der deutschen Geschichte:

Von Anfang an hatten sie sich einer totalitären Ideologie verschrieben, die nicht etwa eine Verbesserung oder Läuterung der demokratischen Zivilisation zum Ziel hatte, sondern deren gewaltsame Vernichtung. Erst in jüngster Zeit sind Historiker auf die unheimliche Nähe der RAF zu eben jener nationalsozialistischen Ideologie aufmerksam geworden, deren Bekämpfung sie sich auf die Fahnen geschrieben hatte. Dabei hegte die linke RAF nationalistische Ressentiments, wie man sie auch bei vielen rechtsextremistischen Gruppen findet.

Samstag, September 20, 2008

Mit der "Paleo-Diät" stark wie ein Neandertaler

Diana Hsieh fährt auf "Paleo" ab, aber keine Angst, damit sind nicht "Paleo-Libertäre" oder "Paleo-Konservative" gemeint, sondern es geht um ihre Ernährungsgewohnheiten, die sie einer Überprüfung unterzogen hat und in Richtung auf eine "Paleo-Diät" verändert hat, mit verblüffend positiven Resultaten. Worum geht es bei dieser Diät? Der Standard berichtet:

Auf den Punkt gebracht: Gegessen wird bei der "Paleolithic Diet" nur das, was einem zur Verfügung stehen würde, wenn man mit einem Speer nackt durch den Wald streift - also vor allem Gemüse, Obst, Nüsse, Fleisch und Fisch. Brot hingegen ist tabu.


Es handelt sich hier um eine Ernährung, die sich an den Gewohnheiten unserer Vorfahren als Jäger und Sammler orientiert. Was eigentlich Milchprodukte auch ausschließt, die bei Diana allerdings auf dem Speiseplan stehen, sogar in der Form von Rohmilch. Fettarm ist diese Ernährung keineswegs, und natürlich auch politisch unkorrekt, denn Fleisch gibt es jede Menge.

Donnerstag, September 18, 2008

Ein Artikel und seine Folgen

Nicholas Provenzo hat auf seinem Blog Rule of Reason einen Artikel über Sarah Palin veröffentlicht, der nicht nur auf dem Blog selbst sehr stark diskutiert wurde (124 Kommentare bis dato), sondern auch darüber hinaus Aufmerksamkeit erregt hat. LifeNew.com, "The Pro-Life News Source", hat den Artikel von Provenzo scharf attackiert und ihre Leser aufgefordert, sich bei Provenzo entsprechend negativ zu äußern. In der Überschrift des Artikels wird davon gesprochen, dass eine "libertäre Gruppe" Sarah Palin dafür verurteilt habe, nicht abgetrieben zu haben. Gemeint ist hier das Center for the Advancement of Capitalism, dessen Vorsitzender Provenzo ist, der aber auf dem Blog keine offizielle Stellungnahme für das Center abgegeben hat, und "libertär" ist es schon gar nicht. Interessant, dass Steven Ertelt für LifeNews.com seine Leser schon darüber informiert, dass 80 - bis 90 % der Föten, bei denen das Down-Syndrom diagnostiziert wurde, abgetrieben werden. Auf Wikipedia.de heißt es: "Insgesamt gesehen entscheiden sich durchschnittlich 92 % der Frauen bzw. Elternpaare nach der pränatalen Diagnose einer Trisomie 21 bei ihrem Kind für einen Schwangerschaftsabbruch[6], so dass in Deutschland mittlerweile nur noch eines von 1.000 Kindern mit Down-Syndrom bewusst lebend zur Welt gebracht wird."

Anmerkung: Auf NewsBusters gibt es einen weiteren Artikel über Provenzo. Dort heißt es: "Trig ist ein Segen und eine Inspiration für die konservative Pro-Life-Bewegung, wie auch Sarah und Todd Palin, dafür, dass sie die richige Entscheidung getroffen haben, die einzig mögliche Entscheidung."

Freitag, September 12, 2008

48 "liberale" Lügen über die amerikanische Geschichte

In Europa würde man wohl vermuten, dass amerikanische Geschichtslehrbücher vor Patriotismus nur so strotzen, aber es scheint doch wohl eher so zu sein, dass sie zu anti-westlichen Selbstanklagen neigen. Jedenfalls sieht es der Historiker Larry Schweikart so, der gerade ein Buch über die 48 Lies about American History veröffentlicht hat. Wie Schweikart in einem Interview mit der FrontPageMagazin.com erklärt, hat er 15 bis 20 der am meisten verkauftesten amerikanischen Lehrbücher für College-Studenten ausgewertet. Hinsichtlich des Atombombenabwurfs ab die japanischen Städt Hiroshima und Nagasaki vertreten einige Texte die Auffassung, dass es sich um eine "Atomdiplomatie" gehandelt hätte, um die Sowjetunion einzuschüchtern, und nicht darum, Japan zur Kapitalution zu zwingen. Freundlich wird in den Lehrbüchern auch Michail Sergejewitsch Gorbatschow behandelt.

Donnerstag, September 11, 2008

Bidinotto empfiehlt McCain

Wer etwas über den Unterschied zwischen dem Ayn Rand Institute und The Atlas Society wissen möchte, sollte sich Robert Bidinottos Wahlempfehlung zugunsten von John McCain ansehen. Bidinotto, der Chefredakteur der TAS-Zeitschrift The New Individualist, fordert zur Wahl von John McCain auf, weil dieser, im Gegensatz zu seinem demokratischen Kontrahenten, Amerika lieben würde. Amerika zu lieben ist allerdings nur dann eine Tugend, wenn diese Haltung an einen konsequenten Individualismus gekoppelt ist. McCain vertritt diesen nicht und deswegen wirkt seine Liebe zu Amerika für die individuellen Amerikaner eher wie eine Drohung, zumindest sollte sie so wirken. Dieser Präsidentschaftskandidat liebt etwas, für das Menschen sich aufopfern sollen, auf seinen Befehl. Es ist eine Liebe zu Lasten Dritter. Neuerdings hat McCain in seinem Schlepptau als "running mate" eine fanatische Abtreibungsgegnerin, die möchte, das an den Schulen Kreationismus gelehrt wird. Diese Entscheidung für Sarah Palin ist sicherlich clever, d. h. sie wird sich für McCain auszahlen und ihm vermutlich die Präsidentschaft bringen, aber sie wertet seine Kandidatur nicht auf.

Diskussion der Wahlempfehlung Bidinottos auf dem Forum for Ayn Rand Fans

Empfehlenswert auch ein Blick den Objectivist Round Up Nr. 61 zum 11. September.

Dienstag, September 09, 2008

Mit Geld kann man Glück kaufen

Beim Ayn Rand Bookstore kann man für 5,95 $ das Buch Money Can Buy Happiness von Tara Smith kaufen. Davon möchte ich natürlich niemanden abhalten, aber im Netz gibt es den Text der Philosophin aus Texas auch zur freien Verfügung auf Mises.org. "Geld wird unterbewertet." So beginnt Tara Smith ihren Text.

Montag, September 08, 2008

Objektivismus in einer Lektion

Der Philosoph Andrew Bernstein kündigt auf seiner Website (via Armchair Intellectual) sein bereits lange erwartetes Buch Objectivism in One Lesson an. Das Buch ist als Einführung in Ayn Rands Philosophie gedacht und soll die Lücke zu Leonard Peikoffs Standardwerk schließen, das laut Bernstein ideal für fortgeschrittene Studenten sei. Andrew Bernstein faßt auch zusammen, woraus diese eine Lektion besteht, um die sich alles im Objektivismus dreht: Der rationale Geist des Menschen ist sein einziges Mittel zum Erwerb von Wissen, für das Streben nach Glück und letztendlich - zum Überleben.

Inhaltsverzeichnis:

Introduction

1: Why Philosophy?

2: Values as the Meaning of Life

3: Egoism vs. Cynical Exploitativeness

4: Rationality as the Fundamental Means of Achieving Values: The First Semester of the Lesson

5: The Universe as and Intelligible Natural System

6: Objectivity as the Method of Rational Cognition

7: Man the Hero

8: The Nature of the Good

9: Virtue as a Requirement of Survival

10: The Moral and the Practical

11: Individual Rights as a Necessity of Human Life

12: Capitalism as the System Embodying Rational Philosophical Principles

Epilogue: The Lesson of Objectivism Re-Stated

Freitag, September 05, 2008

McBama gegen Amerika

Die Herbstausgabe von The Objective Standard wird auf der Website der Zeitschrift vorgestellt. Der Herausgeber Craig Biddle schreibt über "McBama vs. America", und man beachte, dass dies kein Schreibfehler ist, denn Biddle sieht die Hauptkandidaten McCain und Obama hinsichtlich ihrer fundamentalen Positionen als nicht unterscheidbar an. Außenpolitisch möchte McCain Unilaterismus vermeiden (DIE WELT): „Wir müssen demokratischen Alliierten zuhören und ihren kollektiven Willen akzeptieren.“ Biddle zieht daraus die persönliche Konsequenz und wird an den Wahlen nicht teilnehmen. Neben diesem kürzeren Artikel von Biddle wird auf der Website auch der Artikel The Mystical Ethics of the New Atheists von Alan Germani frei zugänglich für alle Leser veröffentlicht. Der Rest der Artikel und die Buchbesprechungen bleiben den Abonnenten vorbehalten. Übrigens: Der ehemalige Kandidat Ron Paul spielt in Biddles Artikel keine Rolle.

Donnerstag, September 04, 2008

Sie verdienen jeden Penny

Joseph Kellard aus New York betreibt das Blog The American Individualist und schreibt hin und wieder auch Leserbriefe. Dieser hier wurde auf der Website von The Boston Globe veröffentlicht:

CEOs verdienen viel mehr Geld als der "durchschnittliche" Arbeiter, weil sie außergewöhnlich sind. Sie sind -kurz gesagt- die Gehirne hinter einem Unternehmen, d. h., die Atlasse, von denen der gesamte Ablauf eines Unternehmens grundsätzlich abhängig ist.

Mittwoch, September 03, 2008

Wahlumfrage September

Das Forum for Ayn Rand Fans stellt seinen Mitgliedern auch im September wieder einige Fragen zu den kommenden Präsidentschaftswahlen. Bisher haben sich acht Mitglieder beteiligt und John McCain führt vor den Nichtwählern mit fünf zu drei.

Dienstag, September 02, 2008

Die Macht der Ideen

John Maynard Keynes Ideen wären der Welt besser erspart geblieben, aber der britische Ökonomon erkannte schon richtig, welche Bedeutung Ideen für den Lauf der Geschichte haben:

Die Ideen der Ökonomen und politischen Philosophen, seien sie richtig oder falsch, sind wirkmächtiger als allgemein gedacht. Die Welt wird tatsächlich von nichts anderem regiert.
(aus: "General Theory")

Montag, September 01, 2008

Glaube ist der Feind der Freiheit

Rule of Reason veröffentlicht einen Leserbrief von Nicolas Provenzo, wo er die Aussage von Diana Hsieh unterstützt, dass eine freie Gesellschaft sich nicht auf religiösen Dogmen stützten kann. Provenzo verweist zu Recht darauf, dass zwischen der Geburt Jesu und der Etablierung der Vereinigten Staaten als einer Republik, die sich auf die Indidivualrechte gründet, immerhin 1776 Jahre gelegen haben. Eine auffällig lange Zeitspanne, wenn man annimmt, dass die Bibel ein Rezeptbuch für die Freiheit sein soll. Tatsächlich allerdings, so Provenzo, verdanken wir im Westen unsere Freiheit nicht irgendwelchen religiösen Propheten oder Erlösern, sondern den Befürwortern der Vernunft. Menschen wie Galileo etwa, der sein Teleskop auf den Himmel richtete und exakt berichtet, was er dort sah - und was sich im Gegensatz zum Dogma der damaligen Zeit befand.