Montag, September 13, 2004

Manfred F. Schieder: Ayn Rand und die Gleichschaltung des Bürgers

"Das Bestreben des Kindes, das beabsichtigte Ziel zu erreichen, führt es zum korrekten Handeln. Es ist nicht der Lehrer, welcher es auf seine Fehler aufmerksam macht, noch lehrt er es, die Fehler zu korrigieren, sondern das komplexe Wirken seiner eigenen Intelligenz führt das Kind zum gewollten Ziel."
Maria Montessori

Es ist der erste Schultag.
Für die Kleineren im Kindergarten, für die Größeren das erste Schuljahr in der "Volksschule". Schon gehen sie ins Klassenzimmer, legen ihre Arbeitselemente bereit und harren, nicht ohne heimlicher Angst, dessen was nun der Lehrbeauftragte lehren wird.Sie wissen es noch nicht, und die meisten werden es nie erfahren, aber sie befinden sich in einer Hirnwaschanlage, einen schmerzlosen Martersaal welcher von den Schulbehörden und deren Abteilungen geleitet wird, und in dem ihre Hirne zu dem werden, was die Regierungsmächtigen verfügen.
Der amtliche Prozess der Unterdrückung des Einzelnen hat begonnen, die langsame, aber gezielte Gleichschaltung des Bürgers setzt nun ein.
Es ist der Tag der Vollkommenen Kontrolle.
Ayn Rand (1905-1982), die größte aller Philosophen, welche in ihrem Leben die gesamte Philosophie als solche gründete und abschloss, hat tiefsinnige Worte über das allgemeine Erziehungssytem geschrieben, indem sie jenes mit der schrecklichen Beschäftigung der vergangenen Jahrhunderte verglich, welche Viktor Hugo in seinen Roman Der Mann der Lacht als Die Comprachicos ("Die Kindeskäufer") beschrieb.

Die Comprachicos - das Wort kommt aus dem Spanischen - handelten mit Kinder; sie kauften sie, ließen sie in Ton- und Eisengefäße mit bizarren Formen aufwachsen und verformten sie so in Tausende von schaurigen Formen, bis sie zu gestaltlosen Hofnarren wurden. Dann verkauften sie sie an Kaiser, Könige und Prinzen für dessen Belustigung. In China nahm man, zum Beispiel, ein 2 bis 3 Jahre altes Kind, steckte es in eine keramische Vase und lies es in diesem schrecklichen Korsett aufwachsen, bis es die Gestalt eines Korkenziehers oder eines verformten Zwerges annahm. Damit zerdrückte man das Fleisch und zwang die Knochen unnatürliche Formen anzunehmen. Irgendwann, wenn der Schaden nicht mehr rückgängig zu machen war, wurde die Vase zerschlagen und man bekam einen Menschen mit der Form der Vase. Der Schaden, ich möchte den Leser darauf hinweisen, hatte keinen genetischen Einfluss.
Die Anwendung des Prinzips besteht weiter. Sie ist nur weniger bemerkbar, weniger durchschaubarer geworden. Sie ist nun extrem ausgeklügelt. Die Kollektivisten haben nämlich entdeckt, dass es viel ungefährlicher und gewinnbringender für sie ist, wenn sie die Hirne verkümmern lassen, wenn sie den Inhalt der Hirne verformen. Ihren boshaften Vorhaben entsprechend, erzeugen sie das, was ihrem Ziel einer Gleichmachung der menschlichen Gesellschaft gleichkommt: Roboter, hirnlose Wesen welche dazu vorprogrammiert sind, dem jeweiligen Stalitler zu gehorchen, damit er sie ausbeuten und in den Tod senden kann, all dies Maßnahmen, für welche er sogar noch umjubelt wird. Man beachte nur die Geschichte der Menschheit. Nachdem die begeisterten Deutschen ihre Zustimmung zum totalen Krieg gegeben hatten, meinte Goebbels: "Hätte ich gesagt, sie sollen aus dem dritten Stock des Columbus-Hauses (damals das höchste Hochhaus Deutschlands) springen, sie hätten es auch getan".

Die Erziehung in den Händen des Staates ist, alleine schon weil sie staatlich geführt wird, eine unmoralische Tätigkeit. Diese auch noch mit der Begründung zu verteidigen, dass man damit eine Angleichung der Erziehungsmöglichkeiten für die gesamte Bevölkerung erreicht, beweist ein völliges Unverständnis dessen, was damit überhaupt erzielt wird.
Hier handelt es sich nicht um eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Sogar der Geringstgeschulte weiß, dass eine private Erziehung - alle Ausgaben eingerechnet - viel billiger ist als jede staatliche Schule es jemals sein kann. Wie wichtig aber auch immer die wirtschaftliche Überlegung ist, sie kann nie jenes ausgleichen, was eine Erziehung in den Händen des Staates philosophisch und psychologisch bedeutet.
Die grundsätzliche Idee der staatlich gelenkten Erziehung ist es, aus dem Bürger einen vorprogrammierten Zombie zu erzeugen und damit die geringste Möglichkeit der Entwicklung und Entfaltung anderer Ideen zu verhindern, Ideen die aus eigenen Beobachtungen der Tatsachen hervorgehen und sich somit jenseits jedes perniziösen staatlichen Einflusses befinden.
Ludwig von Mises (1881-1973), dieser Gigant unter Nationalökonomen, schrieb in seinem Buch Human Action: "Die Volksschule führt leicht zur politischen Indoktrination. Die sich an der Macht befindende Partei hat stets das Volksschulwesen unter Kontrolle, um durch dieses ihre eigene Gedankenwelt fortzupflanzen und ihre Widersacher zu beschimpfen".
Sogar Bertrand Russel, den man schwerlich als Verteidiger des politischen Liberalismus bezeichnen kann, erkannte die im öffentlichen Erziehungswesen enthaltene Bosheit, als er sagte: "Die öffentliche Erziehung erzeugt eine Herde von fanatischen Ignoranten welche jederzeit für einen Krieg oder einer Hexenjagd bereit ist, sobald man sie befohlen wird. So riesig ist dieses Übel, dass die Welt viel besser sein würde wenn man mit der öffentlichen Erziehung nie begonnen hätte."

In ihrer Abhandlung Die Doktrin der Erziehungschancengleichheit weist Ayn Rand auf eine besonders unmoralische Sachlage: "Der Staat hat nicht das geringste Recht, sich als Schiedsrichter der Ideen aufzuspielen, und so haben auch die Schulen - sowohl völlig oder teilweise staatlich - kein Recht, einen einzigen Standpunkt zu lehren und alle anderen dabei auszulassen. Der Staat hat kein Recht, sich in den Dienst der Ideen irgendeiner spezifischen Gruppe von Bürgern zu stellen und dabei alle anderen zu ignorieren und zu verschweigen. Er hat kein Recht, dem Bürger irgendwelche Ungleichheit aufzuzwingen, wo es doch dieser ist, der die Last der Erhaltung des Schulwesen trägt. Genauso falsch wie es mit der staatlichen Unterstützung für die Wissenschaft geschieht, ist es auch, ein Individuum zu zwingen, für den Unterricht von Ideen zu zahlen die den seinen entgegengesetzt sind; es ist eine tiefgehende Schändung seiner Rechte. Diese Schändung wird ungeheuerlich, wenn es gerade SEINE Ideen sind, welche aus der öffentlichen Erziehung ausgeschlossen werden, denn es bedeutet, dass er gezwungen wird, für jenes zu zahlen, was er für falsch und boshaft hält, während das, was er für richtig und gut hält, ausgeschlossen wird."
Die Vermassung der Menschen ist das erklärte Ziel aller Kollektivisten. Es zwingt die Menschheit zur sicheren Zerstörung, wie es wiederum die Weltgeschichte beweist. Denn der Mensch teilt mit den anderen Arten nicht jenes Wesensmerkmal, welches es diesen überhaupt erst erlaubt zu überleben: sich der Umwelt anzupassen. Im Gegenteil bestimmt seine Natur als Mensch gerade das Entgegengesetzte als Überlebensmethode: der Mensch muss die Umwelt seinen eigenen Bedürfnisse anpassen. Dieses Ziel setzt sich dem Gehen lassen und jeder Anpassung an die Umwelt entgegen. Es verlangt eine vielfältige Tätigkeit, welche nur der Mensch verwirklichen kann: die Realität sowie die ihr eigenen Gesetze zu verstehen und die Einbildungskraft zu benutzen, um die Materialien der Realität - die physisch-chemischen Elemente - seinen Bedürfnissen anzupassen. Dabei ist das Vorstellungsvermögen jene Eigenschaft, welche es erlaubt, die Elemente der Natur so zu ändern und zusammenzusetzen, dass diese ansonst wertlosen Bestandteile menschliche Werte bekommen. Die Phantasie kann in einen elementlosen Raum nicht funktionieren: sie gebraucht die Elemente der Natur, um sie mit den erreichten Kenntnissen umzuformen und zu gestalten, damit sie die Überlebenschancen des Menschen nicht nur erhöhen und verbessern, sondern ihm auch noch Komfort, das ist ein leichteres und angenehmeres Leben, bieten kann.

Die kollektivistische Zwangserziehung ist für den heutzutage ständig neurotischen Zustand der Welt verantwortlich. Da die Desindividualisierung niemals den Menschen als dessen, was er ist, also Individuum, zerstören kann, muss sie sich mit halber Tat begnügen indem sie ihm mit politischem Terror einschüchtert. Mittels antiindividualistischen Gesetzen und Anordnungen hämmert man ihm das ein, was er nicht ist: eine formlose Masse. Das Ergebnis ist die soziale Zersetzung. Dies kann auch als Vertierung des Menschen bezeichnet werden. Sie spiegelt sich in einer Vielfalt von verformten Verhaltensweisen wieder: im entfesselten Hass gegen die Mitmenschen, im Bombenterror terroristischer Attentäter, in den Verbotsgesetzen des bestehenden positiven römischen Rechts sowie im menschenfeindlichen "Umweltschutz" usw. All dies sind aber keine Überzeugungsinstrumente. Wer den Verstand als Überzeugungswerkzeug nicht benutzt, beweist damit dass er nur mittels Gewalt - das Zaunpfahlargument - "überzeugen" kann. Die Argumente der Tiere sind Krallen und Reißzähne, die des verformten Menschen Bombenterror und entindividualisierende Maßnahmen aller Art. Der Vertierungsprozess hat schon vor langem begonnen, und wir befinden uns auf dem besten Weg zurück ins Wildendasein, wo der mit dem größten Zaunpfahl und der brutalsten Gewalt sich als "Führer" oder, wie ich es generisch nenne, als Stalitler aufbauen kann.

Dieser Prozess spiegelt sich auch in den heutigen Äußerungen der "Kunst" wieder, in welcher schmutzig-zottige "Künstler" die Erwachsenenversion der Farbflecken erzeugen, welche man den Kindern in den "fortgeschrittenen" Kindergärten als "freie Gestaltungsaktivität" gelehrt hat. Sie spiegelt sich in der ausgelaugten, zynischen Lebensart der Punks, Skinheads, Hippies und Hari Krischnas wieder, welche wie hirnlose Herden in die Vorsteinzeit zurückkehren. Sie spiegelt sich in der Drogenaufputscherei jener wieder, welche diese als einzigen Ausweg aus einer Welt benutzen, die sie nicht verstehen weil sie zur Sinnlosigkeit gestaltet worden ist, also nicht menschlich ist sondern den vertierenden Vorstellungen der Kollektivisten entspricht. Und da die Kollektivisten es geschafft haben, praktisch alle von der Richtigkeit ihrer Ideen zu überzeugen, wird die Verwirrung noch größer.
Dieser Gleichschaltungprozess, welcher den oben erwähnten Ergebnissen zugrunde liegt, beginnt schon in den ersten Lebensjahren des Menschen. Es handelt sich dabei um die entscheidende Periode für die weitere Entwicklung, ein Lebensabschnitt, der für das sich formende Hirn von derartiger Bedeutung ist, dass es den Jesuiten ermöglicht zu behaupten, dass sie ein Kind nur während seiner ersten sieben Jahre brauchen, um es so vorzubereiten, dass es sich dann in jede gewünschte Form verzerren lässt. Das heißt also, dass sie es - als Comprachicos - bis dann derart verformt haben, dass sich daraus ein gehorsamer Roboter entwickelt hat.

Es ist gerade in diesen ersten Jahren, dass man dem Kinde die Verbindung zur Realität verbietet. Man lehrt es, sich dem zu unterwerfen, was die "Gesellschaft" als gut heißt. Man zwingt es, sich dem anzupassen, was die führende Interessensgruppe entscheidet. Man entfernt es der Realität. Diese wird als etwas Wechselhaftes, Unsicheres dargestellt, als etwas, dem man nicht trauen darf. Damit erzeugt man einen Zustand permanenter Verunsicherung in einem Hirn welches noch ein unbeschriebenes Blatt ist und verzweifelt Information benötigt. Man erreicht somit das Gewünschte: ein verunsichertes Hirn, welches leicht das annimmt, was man ihm beibringen will, erst von Seiten der schon vorprogrammierten Eltern, dann von den vorprogrammierten Lehrern und schließlich vom vorprogrammierten Staatsapparat. Die Religionen - es ist beinahe unnütz, dies zu erwähnen - betätigen sich ständig an diesem Vorgang, aber dies ist nicht überraschend, da ihre Lebensvorstellungen mit denen der Kollektivisten - welche ja in den Religionen ihrer Ursprung haben - gleich sind. Entlang des Prozesses entwickelt sich die totale Unterwürfigkeit oder aber ein Umfeld von Rebellion gegen die Mitmenschen, der verzweifelte Kampf eines erblindeten Hirns, welches versucht, aus seinem von anderen aufgezwungenen Käfig zu entkommen.

Das traurige Schauspiel von Wissenschaftlern, welche sich einerseits an die "begrenzte" Realität der Fakten klammern, aber gleichzeitig von leeren Bezeichnungen, welche die "Existenz" nichtexistierender "höheren" Wesen und "nach-dem-Tode-wahres-Leben" plappern - denn das, was sie sagen, ist keine Sprache, sondern tierisches Plappern - ist ein grauenhaftes Beispiel des oben Erwähnten.
Will aber der Mensch als solcher überleben, gebraucht er eine zusehends größere Individualisierung. Jedermann muss als EIGENES ZIEL überleben und fortschreiten, und es gibt nur eine soziale Struktur - der Kapitalismus -, welche die exakten Bedingungen für dieses Ziel beinhaltet. Hier genügt es zu erwähnen, dass der Mensch Information und nicht Gleichmachung braucht.
Es gibt ein einziges individualisierendes Erziehungssystem. Dieses wurde von Dr. Maria Montessori (1870-1952) in ihrem gebürtigen Italien entwickelt. Das System wurde spezifisch für die ersten Lebensjahre des Kindes entwickelt und ist derart unverhehlt zielstrebig in seiner Absicht, Individuen hervorzubringen, dass es schon längst von den Kollektivisten als Erzfeind erkannt wurde. Als der Faschismus in Italien die Macht ergriff, wurden sofort alle Montessori-Schulen geschlossen, und während den Nazijahren in Deutschland und Österreich wurde Maria Montessori in Abbild zusammen mit ihren Büchern verbrannt. Wo immer nur möglich, wird sie totgeschwiegen. Und doch schreitet ihr System voran.
Das Montessori-System basiert darauf, das Kind mit der Realität zu vereinen. Es verlangt, dass es seine eigenen Schlussfolgerungen zieht, dessen eventuelle Fehler erkennt und korrigiert. Es lehrt dem Kinde, Konzepte wie Höhe, Dicke, Form, Textur, Farbe, Klang usw. zu verstehen und sich davon selbst zu überzeugen, dass die Realität nicht willkürlich wechselhaft ist, sondern dass alles seinen zweckmäßigen Sinn hat, dass das Existente verständlich und durchschaubar ist, dass die Sachen nicht unerklärlicherweise verschwinden und dass es, das Kind, die Fähigkeit besitzt, damit umzugehen. Dies entfernt den Faktor "Angst" aus dem sich formenden Hirn und bereitet dabei eine Grundlage von Sicherheit, auf welcher man vertrauensvoll weitere Kenntnisse aufbauen kann. Das Ergebnis ist ein gewissenhaftes Gefühl von Selbstsicherheit und Selbstsein. Es sind die Materialien selbst, welche dem Kind den objektiv richtigen Ordnungsprozess beibringen, so dass es keine "höhere Autorität" als irgendwelche Bestätigung braucht. Dies ist die Grundlage für Menschen, welche mit ihren eigenen Fähigkeiten überleben und fortschreiten können.

Die Philosophin Ayn Rand erklärte diesen Vorgang folgendermaßen: "Da es das gesetzte Ziel von Montessoris Arbeitsmaterialien ist, dem Kinde bei der Entwicklung seines Bewusstseins zu unterstützen, das heißt also die Natur der Realität zu verstehen und mit ihr umgehen zu können, erbringt die Strenge der zu lösenden Probleme die wichtigste Lehre, welche der Mensch je lernen kann: das Gesetz der Identität, also dass A gleich A ist." Hiermit gewinnt das junge Hirn die Gewissheit, dass die Realität ein Absolutes ist, welches nicht willkürlich geändert werden kann, und dass nur die einzig mögliche korrekte Antwort es erlaubt, mit dieser Realität umzugehen. Das Kind lernt, dass jedes Problem eine Lösung hat und dass es selbst die Fähigkeit besitzt, diese Lösung zu finden, wobei es aber die Antwort in der Natur der Sachen, mit denen es umgeht, finden muss, und NICHT in seinen Gefühlen. Dies bereitet das Kind ab seinen ersten Schritten der Erkenntnis für jenen Augenblick vor, wenn es, als erwachsene Person, das Prinzip versteht, dass man "der Natur gehorchen muss, um sie zu beherrschen", jener Augenblick also, in dem sich dieser Vorgang in seinem Hirn völlig automatisiert hat. Jeder Versuch, den Menschen mit Unsicherheit, Willkür und Angst zu erziehen, erzeugt die heute existierende Gesellschaft von Neurotikern, welche sich gegen die "Tyrannei der Realität" aufbäumen.
Es sind vor allem die Eltern - speziell jene welche nicht dem offiziellen Prozess der Gleichschaltung zu entgehen vermochten - welche diese ihre Kinder angehende Frage bedenken sollten. Die vom Kollektivismus in allen Formen erzeugte Welt kann vielleicht das "Ideal" für feige und verdorbene Intellektuelle und Politiker sein, aber es wird nie als solches Menschen dienen, welche - wenngleich auch im vermassenden Prozess erzogen - noch immer die Fähigkeit besitzen - wie verschwommen diese auch sein mag - eine bessere Welt für ihre Nachkommen zu wünschen. Diese bessere Welt kann man nicht erreichen, indem man sich an das hält, was ich die "Tretmühle der Einschläferung" nenne, jener sich endlos wiederholende Sirenenruf, dass das Gegebene nicht zu verbessern ist. Nur der Entschluss einer Überdenkung, der Entschluss sich nicht an jenes zu halten, was uns die hypnotisierenden "Comprachicos" aufoktroyieren wollen, wird eine menschengerechte und würdige Gesellschaft erzeugen.
Der Mensch ist keine formlose Masse, sondern Individuum. Die wiederholte physische Verformung hat keinen genetischen Einfluss (die Beschneidung ist hierfür ein sehr ernstzunehmendes Beispiel). Nicht weniger bezieht sich dies auch auf die von den Kollektivisten angewandten Verformungsmethoden der Hirne. Der Tausende von Jahren andauernde Zwang, sich als formlose Masse zu benehmen, hat noch nie und wird auch niemals eine solche Geburt hervorbringen. Die Menschen werden als Individuen geboren.
Es ist ihre Lebenspflicht, sich als solche zu behaupten.
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Copyright (c) 2004, Manfred F. Schieder. Dieser Artikel erschien ursprünglich in spanischer Sprache in der Ausgabe vom 25. Januar 1987 der Zeitung "La Prensa" in Buenos Aires, Argentinien.
Die Urheberrechte dieses Artikels liegen bei Manfred F. Schieder, dem Autor, welcher auch das Recht zu eventuellen Änderungen, Aktualisierungen und Zusätze behält. Er ist Privatbesitz, darf aber vom Leser elektronisch, als Hardcopy oder in irgendwelcher anderen Art zur größtmöglichen Verbreitung weitergeleitet werden, solange der Name des Autors erwähnt und der Inhalt in keiner Weise abgeändert oder verfälscht wird.