Donnerstag, August 27, 2009

Die Nazis und die katholische Kirche

Aus dem 2. Weltkrieg gibt es natürlich eine Menge Fotos und einige tauchen auch in Medien immer wieder auf, aber ein Foto dieser Art ist mir bis dato noch nicht untergekommen: Deutsche Soldaten feiern 1941 an der Ostfront einen katholischen Feldgottesdienst. Das Foto stammt aus dem katholischen Rheinischen Merkur.

Dienstag, August 25, 2009

Ein Gebäude, ein Film und ein Roman

Noch ein Nachtrag zum Eintrag vom 13. August: Leonard Peikoff vermutet, dass Ayn Rand auch das Chrysler Building mochte: "Ich denke, sie mochte das Chrysler Building. Es reflektierte ihren architektonischen Geschmack." Bleiben wir beim Thema Kultur: Moviepilot.de berichtet über die Verfilmung des Videospiels Bioshock:

Das Spiel um einen Gestrandeten, der im Stil des Survival Horror ein gescheitertes Unterwasser-Utopia erkunden muss, wurde neben dem detailverliebten Design vor allem für die Verhandlung moralischer Fragen im Spielverlauf gelobt. Die “objektivistische” Denkschule der Philosophin und Schriftstellerin Ayn Rand, nach der wohlverstandenes Eigeninteresse und rechtschaffener Egoismus der Antrieb einer gesunden Gesellschaft sein müssten, stand Pate für das Sozialsystem der verlassenen Unterwasserstadt Rapture.


Und eine weitere interessante Meldung aus dem Kulturbereich: Es gibt ein neues Buch von Terry Goodkind. The Laws of Nine wurde in den USA gerade veröffentlicht und dieses Mal verläßt der Erfolgsautor das Genre "Fantasy" und präsentiert uns eine Mystery-Geschichte. Eine deutsche Übersetzung dürfte bald folgen, vermute ich.





Das Chrysler Building bei posters.com

Samstag, August 15, 2009

Der große Woodstock-Schwindel

Heute, am 15. August feiert die Welt den 40. Jahrestag des größten Medienschwindels aller Zeiten." So beginnt Alan Posener seinen Artikel über angebliche "drei Tage der Liebe und des Friedens", die vor 40 Jahren in Woodstock stattgefunden haben sollen. Tatsächlich fand dieses Rockfestival gar nicht in Woodstock statt, sondern 80 Kilometer entfernt auf einer Wiese bei Bethel. Und statt Liebe und Frieden gab es eine rauschende Drogenorgie zwischen Müll und Schlamm. Wenn dies tatsächlich das Lebensgefühl einer ganzen Generation gewesen sein soll, dann wären wohl nicht nur in Amerika die Lichter ausgegangen:

Die Anreise war nur mit dem Auto möglich, und so blieben viele der Möchtegern-Blumenkinder mit ihren Autos irgendwo zwischen New York City und Bethel liegen. Umweltschutz war ein Anliegen der ursprünglichen Hippies, aber in drei Tagen verwandelten die Konzertbesucher das Farmgebiet rund um Bethel in eine Hölle aus Schlamm, Abfall und Exkrementen. Spontaneität war die große Losung der Bewegung, doch das Woodstock-Festival war so spontan, sprich schlecht organisiert, dass es an allem – außer Marihuana – fehlte, vom Essen bis zum Klo. Am Ende musste die US Army Notverpflegung und Notärzte einfliegen, und so wurde das aus Vietnam bekannte und verhasste Rotorenknattern der Armeehubschrauber gerade in dem Augenblick zum Symbol des rettenden Staatseingriffs, als Jimi Hendrix mit seiner Verfremdung des „Star Spangled Banner“ dem Musikfest den Anschein einer Protestkundgebung gegen Amerikas Verbrechen gab.(...)
Wenn es überhaupt im Schlamm von Woodstock irgendwelche musikalischen Höhepunkte gegeben hatte, so waren das die Auftritte von Janis Joplin und Jimi Hendrix gewesen. 14 Monate nach ihrem Auftritt waren beide tot, Opfer ihres exzessiven Drogenkonsums. Ihnen folgten mehrere Mitglieder der ebenfalls in Woodstock erfolgreichen Blues-Gruppe Canned Heat und der Schlagzeuger der Who, Keith Moon.

Unter der halben Million, die diesen begnadeten, aber hoch labilen Musikern lauschten, waren sicher Tausende, vielleicht Zehntausende, die in den nächsten Jahren an Heroin, Opium, Meskalin, Kokain, gepanschtem LSD und fragwürdigen Pilzen obskurer Provenienz zugrunde gingen; und noch viel mehr, deren Leben durch diese Substanzen ruiniert wurden.

Donnerstag, August 13, 2009

Zwei Wolkenkratzer


In einem Interview, das in dem Buch Objectively Speaking veröffentlicht ist, erwähnt Leonard Peikoff, dass Ayn Rand das Daily News Building -gebaut im Jahr 1929- am meisten hasste. Ganz anders bewertete sie das Empire State Building (rechts): "Ich denke, sie mochte das Empire State Building am meisten, für seinen Symbolismus und seine Struktur."

Donnerstag, August 06, 2009

Eine Bank, die Freiheit will, und keine Rettungspakete

Einen sehr lesenswerten Artikel über Ayn Rand, aber vor allem über John A. Allison, den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden von BB&T, gibt es in der New York Times. Zwar zitiert der Autor, Andrew Martin, auch den Rand-Kritiker Brian Leiter, den Craig Biddle als "subjektivistischen Philosophen" bezeichnet, aber dieser Teil nimmt nur einen geringen Umfang ein. Allison wurde zu seiner Zeit auf dem College mit den Ideen von Ayn Rand vertraut, als er ihre Aufsatzsammlung "Capitalism: An Unknown Ideal" las. 1971 trat der 1948 geborene Allison in die Dienst von BB&T und schaffte es schließlich 1989 den Job des Vorstandsvorsitzenden zu ergattern. Zu dieser Zeit verwaltete das Unternehmen Vermögenswerte in Höhe von 4,7 Mrd. $. Als er das Amt des Vorstandsvorsitzenden aufgab, war das verwaltete Vermögen auf 152 Mrd. $ angewachsen, womit das Unternehmen die 11. größte Bank Amerikas geworden war. Alle Angestellten bekommen ein 30seitiges Pamphlet ausgehändigt, das die Philosophie des Unternehmens beschreibt. Wer immer auch der Verfasser dieses Pamphlets gewesen ist, von Ayn Rand gelernt hat er sicherlich, wenn auch ihr Name nirgendwo im Text auftaucht. Zur Rolle der Emotionen heißt es zum Beispiel, dass diese wichtig seien, die entscheidene Frage sei jedoch, “wie rational unsere Emotionen sind.” Punkt 1 der “Werte” des Unternehmens ist “Realität”: “Was ist, ist. Wenn wir besser sein wollen, müssen wir innerhalb des Kontext der Realität handeln (den Fakten). Unternehmen und Personen machen oft ernsthafte Fehler dadurch, dass sie Entscheidungen treffen, die auf reinem Wunschdenken basieren, oder auf Theorien, die von der Realität abgekoppelt sind.” Zu seinen Zeiten als Vorstandsvorsitzender hat Allison zur Förderung des Objektivismus auch dadurch beigetragen, dass jeder neue leitende Angestellte ein Exemplar von Atlas Shrugged geschenkt bekommen.

Die Philosophie des Unternehmens ist tatsächlich Handlungsanleitung, wie Allison betont. Beispiele dafür sei die Weigerung des Unternehmens, sog. "negative amortization loans" Darlehen anzubieten, die dazu führen, dass die Schuld des Kunden im Laufe der Zeit noch zunimmt, da er nur einen Teil der Schuldzinsen bezahlt. Auch vergibt BB&T keine Darlehen an Investoren, die Eigentum durch Enteignungsmaßnahmen von Kommunen bekommen hätten.
Die Erfolgsformel des Unternehmens hört sich einfach an, ist aber nicht ohne Mühe: ein kompromissloses Bekenntnis zur Vernunft. Dass BB&T diese Erfolgsformel recht gut umgesetzt hat, beweist die aktuelle Finanzkrise, die das Unternehmen besser als viele Konkurrenten bewältigt hat. Sog. "Rettungsgelder" wurden dem Unternehmen von der Regierung trotzdem aufgezwungen. Das Geld wurde mit Zinsen bereits im Juni wieder zurückgezahlt und letzendlich wird BB&T für Geld, was man nicht wollte, 250 Millionen $ bezahlen müssen. Es verwundert daher nicht, wenn Allison der Regierung eine denkbar schlechte Note für ihren Umgang mit der Krise ausstellt: "Beinahe alles, was seit dem Beginn der Krise getan wurde, wird unseren langfristigen Lebensstand reduzieren." Aber immerhin muss man doch konstatieren, dass die Verkaufszahlen von "Atlas Shrugged" in dieser Zeit durch die Decke gegangen sind. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2009 lieferte der Verlag mehr Exemplare von Rands Magnus Opus aus als im gesamten Jahr 2008. Vielleicht genug, um in Zukunft um Krisen wie die Finanzkrises des Jahres 2009 als schlimmeres zu verhindern. John A. Allison ist übrigens ausgesprochen optimistisch was die Zukunft von Ayn Rands Philosophie angeht:

Ich persönlich glaube, dass der Objektivismus in 25 Jahren die dominante Philosophie in diesem Land sein wird.


Informationen: Values von BB&T, Broschüre The BB&T Philosophy Das Kapitel "Values" beginnt mit einem Zitat von Aristoteles:

Gewohnheit macht Vorzüglichkeit.
Wir sind das, was wir wiederholt tun. Vorzüglichkeit ist daher keine Handlung, sondern eine Gewohnheit.

Dienstag, August 04, 2009

Segen Kapitalismus



Das FrontPage Magazine berichtet über ein "kapitalistisches Manifest" in Buchform, aber es ist nicht das den Lesern dieses Blogs bekannte Werk von Andrew Bernstein, sondern Robert P. Murphys The Politically Incorrect Guide to Capitalism. Murphy widerlegt systematisch alle gängigen Mythen, die über den Kapitalismus verbreitet werden und zeigt, dass der Kapitalismus nicht die Geißel der Menschheit war und ist (sogar in der rudimentären Form, die er leider im Westen angenommen hat), sondern ein Segen, was Ayn Rand zu den Worten inspirierte (zitiert im genannten Artikel):

If capitalism had never existed, any honest humanitarian should have been struggling to invent it.