Dienstag, Juli 28, 2009

Eine "intellektuelle Biographie" über Ayn Rand

Eine längere Besprechung von Jennifer Burns Buch Goddess of the Market: Ayn Rand and the American Right findet sich auf AmericanThinker.com. Autor Richard Baehr schreibt, dass die Autorin acht Jahre an der Biographie gearbeitet habe und dass es sich um eine "intellektuelle Biographie" handeln soll. Ein Ereignis ist dem Autor dann aber doch eine besondere Erwähnung wert: Die Enteignung der Apotheke von Rands Vater, als Ayn gerade 12 Jahre alt war, durch die Bolschewisten. Dies sollte sie nie vergessen.

Dienstag, Juli 21, 2009

Ein Studium am OAC

Aus aktuellem Anlaß möchte ich die Leser dieses Blogs noch einmal auf eine Möglichkeit verweisen, wie sie ihre Kenntnisse in Sachen Philosophie und Objektivismus auf eine deutlich höhere Stufen stellen können: Ein Studium am Objectivist Academic Center. Das OAC Undergraduate Programm läuft über vier Jahre und besteht im 1. Jahr aus einer "Einführung in die Philosophie" und einer "Einführung in das Schreiben von Sachliteratur". Im 2. Jahr geht es dann über in das Studium des Objektivismus. Für eine erfolgreiche Bewerbung wird unter anderem das Bestehen eines Eintrittsexamens vorausgesetzt. Die Bewerbungsfrist läuft am 31. Juli ab. Berbewerbungsformular hier.

Freitag, Juli 17, 2009

Intellektuelle auf Abwegen

Der Schriftsteller Martin Walser liefert uns eine Variante des Vorwurfs des "Selbst schuld" am islamistischen Terrorismus:

Wir sind, wenn wir uns nirgends militärisch engagieren, kein Ziel mehr für Terrorismus.


Andreas Öhler antwortet ihm mit einem Zitat aus einem Film:

Ich empfehle Ihnen einen Kinofilm: In Ettore Scolas „Ein besonderer Tag“ (1978) sagt der von Mussolinis Geheimpolizei bedrängte Rundfunkreporter den denkwürdigen Satz: „Es kommt nicht darauf an, ob der Mieter des 3. Stocks etwas gegen den Faschismus hat. Maßgeblich ist, ob der Faschismus etwas gegen den Mieter im 3. Stock hat.“ So verhält es sich auch mit dem Terror. Sie sollten sich gelegentlich unsere eigene Geschichte ins Gedächtnis rufen.


Kommen wir zu einem richtigen Philosophen: Peter Sloterdijk. Er soll über ein universelles Wissen verfügen, kann aber auch nur mit altruistischen Platitüden glänzen, die in der Tat eine "populäre Intution" ist - was allerdings kein Beleg für ihre Richtigkeit ist:

"Ich bin davon überzeugt, dass die progressive Einkommensteuer eine der großen moralischen Errungenschaften der Moderne ausdrückt. Sie gründet in der populären Intuition, wonach die Starken mehr für das Gemeinwohl zu leisten haben als die Schwachen."


Kommen wir von einem kleinen Philosophen zu einem richtig großen Namen: Karl Popper. Auch er kann als Verteidiger der Vernunft nicht überzeugen:

Vom dem Philosophen Karl Popper stammt das Diktum, dass Theorien nie bewiesen, sondern nur verworfen werden können.

Donnerstag, Juli 16, 2009

Der Mensch greift nach den Sternen

Im Jahr 1969 wurde Ayn Rand die große Ehre zuteil, dass sie zu den geladenen Gästen anläßlich des Starts des Raumschiffs "Apollo 11" gehörte, das mit drei Astronauten in Richtung Mond abheben sollte. Neil Armstrong konnte schließlich als erster Mensch am 20. Juli seinen Fuss auf den Erdtrabanten setzen. In der September-Ausgabe ihrer Zeitschrift The Objectivist berichtete Rand später über dieses denkwürdige Ereignis. Um drei Uhr morgens am 16. Juli war Rand aufgestanden, um den Bus zum NASA Guest Center zu besteigen, der dort allerdings erst drei Stunden später angekommen sollte, wo normalerweise für ein Auto zehn Minuten ausreichend waren. Später sah sie sich den Start im Fernsehen an, aber nichts sollte dem Eindruck, den Ayn Rand am Ort des Geschehens gewonnen hatte, gleichen. "Pure Begeisterung" ergreift die Autorin, weil sie Zeugin einer "konkretisierten Abstraktion der Größe des Menschen" geworden war. Wie anders doch der Maler Pablo Picasso reagieren sollte: "Es bedeutet nichts für mich. Ich habe darüber keine Meinung, und es kümmert mich nicht."
Der Astronaut Michael Collins, der zur Crew von Apollo 11, gehört hatte, schrieb Rand in einem Brief, dass ihr Artikel wahrscheinlich der beste sei, der über die erfolgreiche Mondlandung geschrieben worden sei. Rand antwortete ihm am 2. Januar 1970, dass dies die schönste Anerkennung sei, die sie während ihrer gesamten Karriere als Autorin bekommen habe. Sie schließt ihren Brief mit der Formel "In tiefer Bewunderung". Als die Zeitschrift "The Objectivist" im September 1971 einstellt wurde, zählte sie "Apollo 11" zu ihren drei Lieblingsartikeln, die sie seit dem Beginn der Zeitschrift im Januar 1966 verfaßt hatte.

Eine deutsche Übersetzung hier:

Montag, Juli 13, 2009

Warum Unternehmer Philosophie brauchen

Die Aufsatzsammlung Why Buinessmen Need Philosophy erschien 1999 mit einer Reihe von Aufsätzen von Ayn Rand und anderen Objektivisten. Enthalten sind auch Leonard Peikoffs Why Businessmen Need Philosophy und Health Care Is Not a Right, Harry Binswangers The Dollar and the Gun und Buy American Is Unamerican, Ayn Rands An Answer for Businessmen und Edwin A. Locke Individualism - The Only Cure for Racism. Die genannten Aufsätze stehen im Internet zur freien Verfügung.

Sonntag, Juli 12, 2009

Ayn Rand für Anfänger

Ayn Rand ist eine von den allgemein bekannten Figuren, die extreme Reaktionen produzieren: Erwähne den Namen in einer zwanglosen Konversation und dein Zuhörer reagiert mit Lobhudelei oder Verdammung, aber selten mit Gleichgültigkeit." Außer natürlich, fährt Sarah Boslaught fort, wenn die involvierten Personen mit Ayn Rands Person, ihren Büchern und ihrer Philosophie gar nicht vertraut sind, was aber aufgrund der Bemühungen des Ayn Rand Institute immer seltener passiere. Für den, der mitreden wolle, aber nicht die Zeit und Mühe investieren möchte, Ayn Rands Romane zu lesen, empfiehlt die Autorin das nächste Buch von Andrew Bernstein: Ayn Rand for Beginners. Es enthält eine Kurzbiographie über Ayn Rand, eine Analyse ihrer beiden wichtigsten Romane, eine Darstellung des Objektivismus und eine Beschreibung der objektivistischen Bewegung von heute. "Informativ und unterhaltsam", lautet das Fazit von Sarah Boslaught.

Mittwoch, Juli 08, 2009

Der Papst sorgt sich um das "Gemeinwohl"

Die New York Times zitiert den Theologen Vicent J. Miller, der über die Enyzklika Caritas in Veritate (englisch, deutsch) folgendes berichtet:

Es gibt Absätze, die klingen wie Ayn Rand, neben Absätzen, die wie "Früchte des Zorns" klingen.


Nun wäre es sicherlich interessant zu erfahren, welche Absätze dieser Theologe als von Ayn Rand inspiriert ausgemacht haben will, aber auf keinen Fall ist es diese Passage (Absatz 36), die im direkten Gegensatz zum Objektivismus steht, der bekanntlich eine komplette Trennung von Staat und Ökonomie fordert:

Das Wirtschaftsleben kann nicht alle gesellschaftlichen Probleme durch die schlichte Ausbreitung des Geschäftsdenkens überwinden. Es soll auf das Erlangen des Gemeinwohls ausgerichtet werden, für das auch und vor allem die politische Gemeinschaft sorgen muß. Es darf daher nicht vergessen werden, daß die Trennung zwischen der Wirtschaftstätigkeit, der die Aufgabe der Schaffung des Reichtums zukäme, und der Politik, die sich mittels Umverteilung um die Gerechtigkeit zu kümmern habe, schwere Störungen verursacht.

Samstag, Juli 04, 2009

Perversion Wohlfahrtsstaat





DIE WELT zitiert in einem Artikel über die "Soziale Marktwirtschaft", die von Angela Merkel zum Exportartikel gemacht werden soll, den amerikanischen Ökonomen Adam Posen -heute, am 4. Juli, dem Nationalfeiertat im "Land der Freien"-, und dieser Wissenschaftler verrät durch die Wahl eines Begriffes viel von seiner spezifischen Ethik: "Wer glaubt, dass die Soziale Marktwirtschaft etwas spezifisch Deutsches ist, liegt falsch. Einzigartig ist vielmehr das Fehlen eines adäquaten Wohlfahrtsstaates in den USA; das ist eine einmalige Perversion." Wer bei dem Begriff "Perversion" an Sex mit Tieren denkt, liegt nicht so ganz falsch, wie uns das medizinische Wörterbuch "Pschyrembel" erklärt: "Perversion (lat. perversus verdreht, widersinnig, falsch): ursprünglich religiöser Begriff für Ketzerei; im 19. Jahrhundert auf "falsches" oder als schädlich angesehenes Sexualverhalten angewendet, heute noch in der Umgangssprache extrem abwertender Begriff, den die Sexualmedizin als wissenschaftlich nicht haltbar ablehnt, weil es ein natürlich vorkommendes, sozial erwünschtes "richtiges" Sexualverhalten nicht gibt; ..." Was der amerikanisches Ökonom so abwertend als "Perversion", d. h. als krank und gegen die menschliche Natur gerichtet, stellt sich für den, der einen "adäquaten" Wohlfahrtsstaat tatsächlich erleben muss, ein wenig anders dar, wie Gerd Habermann in seinem Buch "Der Wohlfahrtsstaat: Die Geschichte eines Irrwegs" darlegt: "Direkte Zwangsarbeit für andere - die Frondienste und naturalen Ablieferungen der feudalen Zeit - ist gegenwärtig (fast) unbekannt. Aber ist es etwas anderes als indirekte unentgoltene Zwangsarbeit, wenn der typische Erwerbstätige heute, wie die deutsche Steuerzahlerorganisation regelmäßig ermittelt, auf das Jahreseinkommen bezogen bis weit in den Monat Juni hinein für den anonymisierten 'Herrn', die Staatsmaschinerie, arbeiten muss und erst von da an den Ertrag der eigenen Arbeit für eigene Zwecke verwenden kann? War das Ausmaß an monetärer oder naturaler Belastung für den Vollbürger der Städte oder den freien Bauern früherer Jahrhunderte, war sie selbst im feudalen Zeitalter für die glebae adspcritpi größer? Man kann daran zweifeln." Einen Teil dessen, was dem Bürger vom Staat abgeknöpft wird, erhält er "im Gnadenwege", wie Ludwig Erhard ironisch bemerkte, zurück: "Dies ändert aber an der Natur der Sache nichts: Der Ertrag persönlicher Arbeit wird zunächst zu einem großen Teil enteignet." Und gerade das Fehlen dieser "indirekten unentgoltenen Zwangsarbeit" wird von Adam Posen als "Perversion" tituliert, und nicht ewa die Existenz derselben.