Donnerstag, Juli 01, 2004

Eine objektivistische Bibliographie

Ayn Rands Romane:

Wir, die Lebenden [We the Living] (1936): Roman, der sich in
Sowjetrussland zuträgt. Dies ist Ayn Rands erster und am stärksten
autobiographisch beeinflusster Roman, den sie je schrieb. Sein Hauptthema ist
das Individuum gegen den Staat, der übergeordnete Wert menschlichen Lebens
und der zu verteufelnde totalitäre Staat, der sich in seinem Recht darauf
beruft, menschliches Leben opfern zu dürfen.

Die Hymne [Anthem] (1936): Dieser Kurzroman beschreibt eine Welt in der
Zukunft, eine Gesellschaft so stark kollektivisiert, das selbst das Wort
"ich" aus seiner Sprache verschwunden ist. Der Schwerpunkt von der Hymne
liegt auf der Bedeutung und Herrlichkeit des menschlichen Egos.

Der Ursprung [The Fountainhead] (1943): Die Geschichte eines Innovators,
des Architekten Howard Roark, und seinen Kampf gegen eine
traditionsverherrlichende Gesellschaft. Das grundlegende Thema des Roman ist
der Individualismus im Gegensatz zum Kollektivismus, nicht in der Politik,
sondern in des Menschen Seele. Ayn Rand präsentierte in diesem Buch zum
ersten Mal ihre Vorstellung vom Menschenideal.

Der ewige Quell / Atlas wirft die Welt ab [Atlas Shrugged] (1957): Ayn
Rands vollständige Philosophie, dramatisiert in Form einer Kriminalgeschichte,
nicht über die Tötung eines Menschenkörpers, sondern über die Ermordung und
Wiedergeburt des menschlichen Geistes. Der Roman spielt in den USA der nahen
Zukunft, dessen Wirtschaftssystem kurz vor dem Zusammenbruch steht aufgrund
eines unerklärlichen Verschwinden der im Lande führenden Innovatoren und
Industrialisten - die Atlasse, auf die sich die Welt gründet. Der Tenor des
Buches ist die Rolle des Geistes in der menschlichen Existenz - und als seine
mitläufige Erscheinung die Umsetzung einer neuen Moralphilosophie, der
Moralität rationalen Eigeninteresses.

Nacht des 16. Januars / Die Penthouse Saga [Night of January 16th
[Penthouse Legend]] (1934): Ein Gerichtsdrama, indem die Verurteilung des
Angeklagten von der Weltsicht der Schöffen abhängt, die aus dem Publikum
rekrutiert werden.

Die frühe Ayn Rand [The Early Ayn Rand] (1984): Eine Sammlung von
Kurzgeschichten und Dramen, die von Ayn Rand in den 20er und 30er Jahren
geschrieben wurden, und zusätzlich Abschnitte aus Der Ursprung, die aus der
Arbeitsfassung gestrichen wurden.

Ayn Rands Sachliteratur:

Für den zukünftigen Intellektuellen [For the New Intellectual] (1961):
Eine Sammlung grundlegender philosophischer Abschnitte ihrer Romane. Der 48
Seiten umfassende Titelaufsatz setzt sich mit der Philosophiegeschichte
auseinander, indem er zeigt, wie Ideen die Geschichte bestimmen und wie
Philosophie meistenteils als Zerstörungsinstrument diente.

Die Tugend der Selbstsucht [The Virtue of Selfishness] (1964): Ayn Rands
revolutionäres Egoismuskonzept. Aufsätze über die Moralität rationaler
Selbstsucht, sowie deren politische und sozialen Auswirkungen einer solchen
Moralphilosophie. Aufsätze, die sich in diesem Buch wiederfinden, sind: "Die
objektivistische Ethik", "Des Menschen Rechte", "Das Wesen eines
Regierungssystems" und "Rassismus".

Kapitalismus. Das unbekannte Ideal [Capitalism: The Unknown Ideal]
(1966): Aufsätze zur Theorie und Geschichte des Kapitalismus als das einzig
moralische Wirtschaftssystem. Beinhaltet die Aufsätze: "Was ist
Kapitalismus?", "Der Ursprung des Krieges", Konservatismus: Ein Nachruf" und
"Die Anatomie des Kompromiss".

Einführung in die objektivistische Erkenntnistheorie [Introduction to
Objectivist Epistemology] (1969): Die objektivistische Theorie der Begriffe,
mit Ayn Rands Lösung des grundlegenden Problems der Existenz in der
Philosophie, indem sie die Beziehung von Abstraktionen hin zu Konkreta
aufdeckt. Beinhaltet einen Aufsatz von Leonard Peikoff, "Der
analytisch-synthetische Widerspruch". Die zweite Ausgabe (1990) wurde
erweitert durch Mitschriften von Workshops, die sich mit ihrer Theorie
auseinandersetzten und die Rands Antworten auf die durch Philosophen und
andere Akademiker im Workshop gestellten Fragen beinhalten.

Das romantische Manifest [The Romantic Manifesto] (1969): Ayn Rands
Kunstverständnis, mit einer neuen Analyse der romantischen Literaturschule.
Darin enthalten sind Aufsätze wie "Philosophie und der Sinn des Lebens", "Die
Psychoepistemologie der Kunst" und "Was versteht man unter dem romantischen
Kunstbegriff?"

Philosophie: Wer auf sie angewiesen ist [Philosophy: Who Needs It]
(1982): Das Buch zeigt, daß Philosophie in jedem Menschleben entscheidend
ist. Darin enthalten sind Aufsätze wie "Philosophischer Spürsinn", "Ursache
und Verpflichtung im Vergleich" und "Das Metaphysische gegenüber dem
Menschengemachten".

Das-Ayn-Rand-Lexikon: Objektivismus von A bis Z [The Ayn Rand Lexicon:
Objectivism from A to Z] (1986): Ein einbändiges Nachschlagewerk zum
Objektivismus, das Schlüsselbeiträge von Ayn Rand und ihren Mitarbeitern zu
400 verschiedenen Themen aus Philosophie und verwandten Bereichen enthält.
Herausgegeben von Harry Binswanger.

Die Stimme des Verstandes: Aufsätze im Sinne des Objektivismus [The Voice
of Reason: Essays in Objectivist Thought] (1989): Philosophie- und
Kulturanalyse, mit Aufsätzen, wie "Wer ist die letztliche Autorität im
Bereich der Ethik?", oder "Religion gegen Amerika" von Leonard Peikoff und
"Libertarismus: Die Perversion der Freiheit" von Peter Schwartz.

Die-Ayn-Rand-Kolumne [The Ayn Rand Column] (1991): Ein Sammlung von
Rands Zeitungsbeiträgen für die Los Angeles Times, sowie weitere Aufsätzte.

Ayn Rands Marginalien [Ayn Rand's Marginalia] (1995): Randnotizen, die
sich Rand in den Werken von mehr als 20 Autoren, wie etwa Barry Goldwater, C.
S. Lewis und Ludwig von Mises, machte. Herausgegeben von Robert Mayhew.

Der Briefverkehr von Ayn Rand [Letters of Ayn Rand] (1995): Diese
Sammlung von über 500 Briefen bietet eine Menge neuer Informationen über das
Leben Ayn Rands als Philosophin, Romanautorin, politische Aktivistin und
Regiebuchautorin. Herausgegeben von Michael S. Berliner.

Die Tagebücher Ayn Rands [Journals of Ayn Rand] (1997): Eine ausgiebige
Sammlung von Rands Gedanken innerhalb einer Zeitspanne von 40 Jahren zur
Literatur und Philosophie, inklusive ihrer Notizen zu ihren eigenen Romanen
und der Entwicklung ihrer politischen Individualphilosophie. Herausgegeben
von David Harriman.

Das-Ayn-Rand-Lesebuch [The AynRand Reader] (1998): Diese Sammlung enthält
umfangreiche Auszüge sowohl aus allen Romanen Ayn Rands, als auch aus ihren
Sachbüchern. Zu empfehlen für Leser, die sich mit Ayn Rands Gedankengut noch
nicht vertraut gemacht haben, oder dieses wieder einmal vertiefen wollen.
Herausgegeben von Gary Hull und Leonard Peikoff.

Die Rückkehr des Primitiven [Return of the Primitive] (1999): Dieses Buch
erschien 1971 unter dem Namen Die neue Linke: Die antiindustrielle Revolution
[The New Left: The Anti-Industrial Revolution]. Das Buch präsentiert Ayn
Rands Antworten auf die Umweltbewegung, Progressive Education und andere der
Vernunft widersprechende Bewegungen. Enthält auch einen weiteren Aufsatz von
Peter Schwartz.

Die Kunst der Fiktion [The Art of Fiction] (1999): Sachbuch zum Schreiben von fiktionaler
Literatur. Dieses Buch basiert auf einem 1959 von Ayn Rand gehaltenen Kurs,
der sich mit der Einheit der vier grundlegenden Elemente der fiktionalen
Literatur beschäftigt: Thema, Handlung, Charakterisierung und Stil.
Herausgegeben von Tore Boeckmann.

Die Kunst Sachliteratur zu schreiben [The Art of Nonfiction] (2001): Nach
den bearbeiteten Mitschriften von Ayn Rands privat organisierten
Sachbuch-Schreib-Kurs aus dem Jahre 1969. Herausgegeben von Robert Mayhew
und einer Einleitung von Peter Schwartz.

Zeitschriften, die von Ayn Rand herausgegeben wurden:

Diese Zeitschriften enthalten Aufsätze zu Philosophie, Politik, Psychologie,
(Aus-)Bildung und Kunst, Ayn Rands Ford-Hall-Forum-Reden, Buchreszensionen und
philosophische Analysen damaliger Ereignisse und Trends.

Der objektivistische Nachrichtenbrief [The Objectivist Newsletter]
(1962-1965)
Der Objektivist [The Objectivist] (1966-1971)
Der-Ayn-Rand-Brief [The Ayn Rand Letter] (1971-1976)

Werke von Leonard Peikoff:

Leonard Peikoff, Ayn Rands legaler Erbe und wichtiger Vertreter der
Philosophie Ayn Rands.

Die verhängnisvollen Parallelen [The Ominous Parallels: The End of Freedom in America] (1982): Die
Verdeutlichung objektivistischer Geschichtsphilosophie durch eine Analyse der
philosophischen Ursache des Faschismus und seine Parallelen im heutigen
Amerika.

Objektivismus: Die Philosophie Ayn Rands [Objectivism: The Philosophy of
Ayn Rand] (1991): Dies ist ein systematisch erklärendes Werk der Philosophie
Ayn Rands. Alle grundlegenden Prinzipien des Objektivismus - von der
Metaphysik bis hin zur Kunstphilosophie - werden hier in einer logisch und
hierarchisch strukturierten Art und Weise präsentiert.

Verfasser:

Andreas W. Tauber
Atlas Institute Europe (AIE)
Herzbachstrasse 20
D-65321 Heidenrod-Hilgenroth
Germany
Email: andreas.tauber@aynrand.nl

Das Manifest der 15 Beschlüsse des Objektivismus

Im Geiste von Ayn Rands Anerkennung der Notwendigkeit einer Integration von Geist und Körper, Theorie und Praxis, Denken und Handeln, erläutern wir, die Unterzeichnenden, hiermit die Prinzipien und Einstellungen, die uns grundsätzlich als Objektivisten kennzeichnen. Auch wenn wir bei irgendwelchen anderen Fragen unterschiedlicher Meinung sein sollten oder sogar Ansichten vertreten, die völlig diametral sind, so zeigen wir bei den folgenden Grundsätzen eine unbeirrbare Hingabe in allen Bereichen der Existenz und werden diese Themen in allen Bereichen der Kultur in einer Art und Weise darstellen, die keinen von uns, ihren Vertretern, herabwürdigt. Wir halten die folgenden Prämissen und Werte für selbstevident oder vom Selbstevidenten ableitbar, und erklären hiermit vor der Welt unsere Unterstützung für sie.

Beschluss 1: Die Realität ist absolut. Drei grundsätzliche Axiome sind allgemeingültig für diese Realität: Existenz, Identität und Bewußtsein. Auf diesen Axiomen gründet sich die komplette Logik des Menschen und seine möglichen Werkzeuge der Interaktion mit der absoluten Realität.

Beschluss 2. Der Mensch ist fähig, die absolute Realität zu begreifen. Die Vernunft des Menschen ist ein objektiv gültiges Werkzeug der Erkenntnis, wenn sie auf der richtigen Integration und Extrapolation der drei Axiome, sowie der richtigen Begriffsbildung in Übereinstimmung mit den genannten Axiomen, beruht. Es gibt keinen Aspekt der absoluten Realität, der inhärent dem menschlichen Begreifen nicht zugänglich ist.

Beschluss 3: Der Mensch ist eine Entität mit einem willensgesteuertem Bewußtsein und er ist in der Lage, jeden inhaltlichen Aspekt des besagten Bewußtseins zu bestimmen durch die anfängliche Entscheidung, bewußt oder nicht-bewußt zu sein. Durch den Gebrauch seines Bewußtseins kann der Mensch schließlich einen von zwei fundamentalen Werten realisieren: Leben oder Tod.

Beschluss 4: Das Leben des Individuums ist der letztendliche Wert, und es existiert kein Wert außerhalb des Kontext des Individuums, das die Bewertungen vornimmt. Jedes Individuum ist als Entität, die inhärent zur Vernunft fähig ist, berechtigt, diejenigen Werte zu verwirklichen, die sein Verstand als optimal zur Förderung seines Lebens angesehen hat, voraussgesetzt, dass sie nicht gegen das identische Recht eines anderen Individuums verstößt.

Beschluss 5: Eigennutz, die Erhebung seiner eigenen materiellen und intellektuellen Interessen zur höchsten und unantastbaren Prioriät, ist die höchste Moral.

Beschluss 6: Die Initiierung von physischer Gewalt oder von Betrug, oder der Bedrohung damit, ist das größtmögliche moralische Vergehen. Als Reaktion auf derartige kriminelle Taten, und nur als Reaktion auf sie, darf vergeltende Gewalt angewendet werden.

Beschluss 7: Der (einzig) angemessene Zweck des Staates ist es, die Individuen gegen die Inititierung von Gewalt zu schützen. Es gehört nicht zu den Aufgaben des Staates, irgendeine Art von Gewalt gegen seine eigenen Bürger zu initiieren, oder von ihren nicht Gewalt initiierenden Bürgern irgendeine Handlung zu erzwingen, in welche diese nicht freiwillig eingewilligt hätten.

Beschluss 8: Jedes Individuum besitzt das absolute und unantastbare Recht auf Leben, Freiheit und Eigentum, sowie das Recht, sein Glück zu verwirklichen. Diese Rechte werden nicht von einer externen Agentur gewährt, sondern sind vielmehr ein Attribut, welches den Wesen, die ein willensgesteuertes Bewußtsein besitzen, inhärent ist. Diese Rechte sind für andere nur negative Verpflichtungen. Sie erfordern, dass andere davon Abstand nehmen, ein Individuum seiner Tätigkeiten und seines Eigentums zu berauben. Sie besagen nicht, dass besagtes Individuum mit irgendwelchen konkreten Vorteilen ausgestattet wird.

Beschluss 9: Jede Intervention des Staats in die ökonomische Sphäre ist unmoralisch und unerträglich. Eine konsequentes Eintreten für Freiheit und individuellen Rechte erfordert einen vollständigen, unverfälschten Laissez-faire-Kapitalismus.

Beschluss 10: Jede Staatsintervention hinsichtlich der Etablierung einer Religion oder Ideologie ist unmoralisch und unerträglich, wie auch jedes zwangsweise Überstülpen von Ideologie bei einer Person durch irgendeine Entität.

Beschluss 11: Der Objektivismus erkennt keine Entität an, die in ihrem Status dem Menschen übergeordnet ist, oder irgendeine Entität, dessen Existenz ganz oder teilweise dem menschlichen Begreifen unzugänglich ist.

Beschluss 12: Kunstwerke spiegeln die metaphysischen und ethischen Prämissen ihrer Schöpfer wider. Der Zweck einer rationalen Ästhetik ist es, jene Eindrücke und Werte zu vermitteln, die sich in Übereinstimmung mit einem Universum befinden, wo der Mensch als freie, wohlhabende und aktive Entität existieren kann und soll.

Beschluss 13: Hinsichtlich eines unerzwungenen, aber selbstzerstörischen Verhaltens von gewissen Individuen, ist es offenkundig unmoralisch, gegenüber diesen Personen Gewalt anzuwenden, um ein derartiges Verhalten zu korrigieren. Es ist jedoch nicht unmoralisch, Anstrengungen zu unternehmen, um diese Individuen von einer Änderung ihrer Handlungsweise zu überzeugen. Vielmehr wird ein solcher Diskurs und eine solche Argumentation ermutigt im Interesse der Propagierung von rationalen Werten.

Beschluss 14: Als selbstinteressierte Entitäten sehen wir Objektivisten es als Wert an, wenn alles, was uns umgibt, so vollständig von den oben genannten Prinzipien durchdrungen ist, wie es uns möglich ist. Es liegt in unserem Interesse, die genannten Ideen zu verbreiten, oder wenigstens ihre Propagierung nicht zu behindern. In Namen unseres Selbstinteresses versprechen wir, dass wir davon Abstand nehmen, andere, die die genannten Prinzipien propagieren, als wertlos zu bezeichnen, oder sonstwie diese Personen in einer Art zu beleidigen, die die Legitimität ihrer Beiträge in der ideologischen Arena leugnet.

Beschluss 15: Alle Personen, die dieser Resolution zustimmen, haben dadurch für sich selbst die absolut korrekte Bezeichnung "Objektivist" gesichert, und es kann nicht rational bestritten werden, dass sie diesen Titel besitzen.

Es ist zulässig, dass all jene, die dazu bereit sind, diese Stellungnahme in Umlauf bringen und ihre Zustimmung zum Ausdruck bringen, vorausgesetzt, dass die ursprüngliche Form vollständig gewahrt wird.

Verfaßt von G. Stolyarov II unter dem Originaltitel An Objectivist Statement of Resolves. G. Stolyarov ist Verfasser des Buches Struggle for the Future
Zur Diskussion der Erklärung siehe hier auf solohq.com