Sonntag, Juni 19, 2011

Als CIA-Agent im Iran

Die Zeitschrift The Objective Standard hat für seine letzte Ausgabe einen interessanten Gesprächspartner gewinnen können: Reza Kahlili -ein Pseudonym-, der im Iran für die CIA spioniert hat. Kahlili hatte in den siebziger Jahren in den USA studiert und sich nach seiner Rückkehr in den Iran den Revolutionären Garden angeschlossen. Bald verflogen allerdings seine Illusionen und er fing an, nicht nur die Regierung, sondern auch den Islam zu verachten. Aber er blieb nicht nur bei der inneren Abkehr von dem theokratischen Regime: Kahlili wollte aktiv gegen das Regime vorgehen und suchte bei einer genehmigten Reise in die USA den Kontakt zum Geheimdienst, und entschloss, zukünftig im Iran Informationen für diesen zu sammeln. Über dieses lebensgefährliches Unternehmen hat er ein Buch geschrieben: Feind im eigenen Land: Mein Doppelleben als CIA-Agent bei den Iranischen Revolutionsgarden. Kahlili berichtet auch Vorkommnisse, die Deutschland betreffen, und von denen man annehmen möchte, die sie nicht stimmen: "England und Deutschland lieferten den Garden sogar militärische Ausrüstung, trotz des damaligen Waffenembargos der USA." Außerdem habe es einen geheimen Pakt mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien gegeben, der die Ermordung von iranischen Oppositionellen in den genannten Ländern ermöglichte.

Montag, Juni 13, 2011

Auf der Suche nach John Galt

Harry Binswanger hält das Buch "I Am John Galt" für "überraschend gut", was nicht bedeuten soll, dass man es nicht hätte besser schreiben können, sondern lediglich, dass seine Erwartungen übertroffen wurden. Binswanger lässt aber keinen Zweifel daran aufkommen, dass ein objektivistischer Intellektueller mehr aus dem Thema hätte machen können. Und das Thema ist durchaus reizvoll: Das Buch von Donald Luskin und Andrew Greta vergleicht reale Personen mit fiktiven Figuren aus Rands Romanen "Atlas Shrugged" und The Fountainhead. Zu den Helden zählen die Autoren Steve Jobs und John Allison. Ihre literarischen Gegenstücke heißen Howard Roark und John Galt, was Binswanger nur im Fall von John Allison als John Galt für akzeptabel hält. Allerdings könnte man auch im Falle von Allison Zweifel daran anmelden, ob er wirklich -bei all seinen Fähigkeiten und Verdiensten- das Niveau eines John Galt erreicht hat oder noch erreichen kann. Zu den Schurken zählen Luskin und Greta den amerikanischen Ökonom und Nobelpreisträger Paul Krugman ("The Mad Collectivist"): "Die unbestreitbare Wahrheit ist, dass er die lebende Verkörperung von Ellsworth Toohey ist, dem Schurken aus Rands erstem großen Roman The Fountainhead." Die Parallelen zwischen Toohey und Krugman sind frappierend, aber an einem Punkt unterscheiden sie sich deutlich: Ellsworth Toohey ist ein ehrlicher Sozialist, "wenn so etwas überhaupt möglich ist", was bedeutet, dass er einen asketischen Lebensstil pflegt - ganz im Gegensatz zu Krugman. Auch Ayn Rands ehemaliger Schüler Alan Greenspan ("The Sellout") findet sich in dem Buch wieder - bei den Schurken. Und was verbindet diese Schurken?: "Schurken ignorieren die Fakten der Realität zugunsten ihrer eigenen irrationalen Meinungen." Im Fall von Krugman lässt sich seine Irrationalität besonders deutlich an seinen Prognosen ablesen, die nicht selten zu grotesken Fehlprognosen mutieren. Im Januar 2002 prophezeite Krugman in seiner Kolume in der New York Times, dass sich Enron und nicht der 11. September als der größere Wendepunkt der amerikanischen Gesellschaft herausstellen werde. Binswanger verrät uns auch ein kleines Geheimnis: er sei nicht so gegen Milton Friedman wie es Ayn Rand gewesen war, allerdings geht ihm der Vergleich mit Hugh Akston auch deutlich zu weit.

Freitag, Juni 10, 2011

Ayn Rand und der Vietnamkrieg

In dem Buch "I Am John Galt" von Donald L. Luskin und Andrew Greta wird in der Einleitung Ayn Rands -ablehnende- Position zum Vietnam-Krieg wiedergegeben und dies mit einem Zitat von Ayn Rand aus dem Buch Ayn Rand Answers unterstrichen. Dieses Zitat befindet sich in dem genannten Buch auf Seite 92, allerdings bezog sich die Frage, die Rand gestellt wurde, nicht auf den Vietnamkrieg, sondern auf eine Veranstaltung gegen diesen Krieg: "Do you consider rational the October fifteenth moratorium on the war Vietnam?". Der erste Satz von Rands Antwort, die von Luskin und Greta zitiert wird, lautet: "It is as irrational and immoral as any public act in our history." Was an diesem 15. Oktober 1969 passiert war, beschreibt Spiegel.de:

Am 15. Oktober folgten Hunderttausende dem Aufruf des "Vietnam Moratorium Committee" und forderten den sofortigen Rückzug amerikanischer Truppen aus Südostasien. Einige Beobachter sprachen gar von landesweit vier Millionen Demonstranten. In jedem Fall handelte es sich um den massivsten öffentlichen Protest gegen den Vietnam-Krieg in den USA und um ein Unikat in der westlichen Welt des 20. Jahrhunderts. Niemals zuvor hatten dermaßen viele Bürger in Kriegszeiten ihrer Regierung das Misstrauen erklärt.


Diese Kriegsgegner bezeichnete Ayn Rand als "irrational" und "unmoralisch".

Dienstag, Juni 07, 2011

Jesus oder John Galt

Das American Values Network ist keine objektivistische Gruppierung (Scott Connery nennt sie eine "left wing Christian group"), aber sie hat Recht, wenn sie sagt, dass man sich entscheiden muss zwischen Ayn Rand und Jesus Christus. (siehe auch hier)