Montag, April 12, 2010

Die Künste: Die größte Bedrohung und die letzte Hoffnung

Howard zitiert auf Solo Passion Ayn Rand: "Kunst ein unverzichtbares Medium für die Kommunikation eines moralischen Ideals..." Und: "Kunst (einschließlich der Literatur) ist das Barometer einer Kultur." Eine "seismische kulturelle Veränderung" würde ein neuer Beethoven, Vermeer oder Hugo auslösen, meint der Autor. Und dann in der Tat würde für ein Bild eines Lucian Freud (siehe links) nicht mehr die astronomische Summe von 12 Millionen $ bezahlt werden.

6 comments:

Anonym hat gesagt…

"Eine 'seismische kulturelle Veränderung' würde ein neuer Beethoven, Vermeer oder Hugo auslösen..." -Abgesehen von wechselseitiger Beeinflussung ist es m.E. eher eine bestimmte Kultur, die den Erfolg großer Künstler möglich macht. Ich möchte nicht wissen, wieviele potenziell große Künstler einen anderen Weg einschlagen, weil sie von der "Kunst" abgestoßen sind, auf die sie in der Schule und den meisten Museen heute stoßen.
LG,
G.

Wolfgang hat gesagt…

Ja, sicherlich ist es auch so, dass viele potenziell große Künstler frustriert über die herrschende Kunst (Hässlichkeit, Atonalität) sind und gar nicht erst versuchen, wirklich ein Massenpublikum zu erreichen. Auf der anderen Seite dürfte es auch so sein, dass Schule und Elternhaus kaum noch für große Kunst begeistern können. Ein Teufelskreis!

Anonym hat gesagt…

Das Bild ist wirklich brutal. Wenn ich es in einem Wort beschreiben müsste, so würde ich das englische "depravity" wählen.

In jedem Fall spielt Lucian Freud in seinem metaphysischen Werteurteil mit Picasso (siehe: Mahl eines Blinden) und Munch (siehe: Der Schrei) in einer Liga.

Thank Man for Beethoven!

Sascha Settegast hat gesagt…

Glücklicherweise gibt es durchaus Gutes, auch unter den Zeitgenossen. In der Musik muss man beispielsweise auf Film- und Videospielmusik verweisen, die meines Erachtens der letzte Rückzugsort der Romantik ist. Sie mag zwar an die Klassiker nicht herankommen, aber Leute wie Joe Hisaishi oder Nobuo Uematsu produzieren durchaus Wunderschönes. (Und auch in der Popmusik wird viel Gutes produziert.)

Und in der Kunst ist es durchaus so, dass es auch heute Maler gibt, die nicht nur realistisch, sondern auch romantisch sind, und das nicht nur in objektivistischen Kreisen, wo Bryan Larsen zweifelsohne der talentierteste ist. Aber man siehe sich zum Beispiel Duffy Sheridan an, der großartig und international durchaus anerkannt ist (Persönlichkeiten wie Margaret Thatcher gehören zu den Sammlern und er hat auch von staatlicher Seite Aufträge erhalten). Er ist zwar offiziell Bai'hai und zieht aus dieser Religion viel seiner Motivation, wenn man sich aber seine künstlerischen Statements durchließt, könnte man meinen, Passagen aus dem Romantic Manifesto vor sich zu haben. Und das sieht man auch. Und dann ist dann ja auch noch der Art Renewal Center, das viel gute Arbeit in der Wiederbelebung realistischer Kunst macht.

Wolfgang hat gesagt…

Interessant, Sascha, die wirfst hier einige Namen in die Runde, die ich noch gar nicht kannte. Auf dem Objektivismus-Shop habe ich versucht, auch einige Alternativen zu präsentieren, die für die Leser des Blogs interessant sein könnten, auch aus dem Bereich der Popmusik und natürlich vergesse ich den Smooth Jazz auch nicht, der häufig als "Fahrstuhlmusik" abgekanzelt wird. Vielleicht sollte man sagen, es ist ein Fahrstuhl aus dem man ungern wieder aussteigt...

Sascha Settegast hat gesagt…

Danke für den Hinweis! Den Smooth Jazz höre ich mir mal an...

Hier ein Stück von Nobuo Uematsu, der mit Videospielmusik hervorgetreten ist: http://www.youtube.com/watch?v=rLnZ5jcsRpc

Und hier einen Querschnitt zu Joe Hisaishi, der vor allem Musik für Filme und japanische Animes macht: http://www.youtube.com/watch?v=CNhpxxB1b8U