Sonntag, Februar 17, 2013

Ayn Rand: Gegen den Etatismus, nicht gegen den Staat

Don Watkins ist ein Mitarbeiter des Ayn Rand Institute und in einem Beitrag für das Blog LaissezFaire macht er deutlich, dass es völlig falsch ist, Ayn Rands Position als “anti-government” zu beschreiben. Die Schriftstellerin und Philosophin war nicht gegen den Staat, im Gegenteil: in ihrem Aufsatz “The Nature of Government” betont sie die Notwendigkeit eines Staates, aber eines Staates, der nur dann notwendig und gut ist, wenn er sich konsequent auf seine Aufgabe der Verteidigung der Rechte seiner Bürger konzentriert. Ein Staat, der diese Grenze überschreitet, ist etatistisch, eben genau jene Art von Staat, die Rands Kritiker wünschen, und von dem sie offenbar annehmen, dass er die einzige mögliche Form des Staates überhaupt ist. Weit gefehlt, meint Don Watkins: "Etatismus" mit "Anti-Staat" gleichzusetzen ist so, als würde man sagen, eine Person sei gegen Computer, weil sie dagegen ist, dass man diese benutzt, um sich in Bankkonten von Menschen einzuhacken.

Dienstag, Februar 05, 2013

Yaron Brook in Zürich

Yaron Brook, Präsident des Ayn Rand Institute, ist ein vielbeschäftigter Redner - überwiegend in den USA. Aber erfreulicherweise gibt es auch Institutionen in Europa, die ihn hin und wieder zu einem Vortrag einladen, wie jetzt das Liberale Institut in Zürich. Der Tagesanzeiger nutzte die Gelegenheit und führte ein Gespräch mit Brook, der als Jugendlicher in Israel noch Sozialist gewesen war. Allerdings änderte sich dies schlagartig, als ein Freund ihm Atlas Shrugged zu lesen gab: Yaron Brook wird zum Anhängern von Ayn Rands Philosophie - des Objektivismus. Und die Änderung war nachhaltig: "Seither sehe ich nichts, das mich an den Grundlagen ihrer Philosophie zweifeln lässt." Einen anderen Weg hat Alan Greenspan eingeschlagen, einer der Studenten von Ayn Rand, der später Chairman der amerikanischen Notenbank werden sollte, und über den Brook nicht sehr freundlich urteilt: "Als er Mitte der 1970er in die Politik ging, verkaufte er sich und wurde von der Macht korrumpiert." Brook vergleicht Greenspan mit Dr. Robert Stadler, einer Figur aus Atlas Shrugged. Stadler gehört zu den Schurken in Atlas Shrugged, obwohl er ein brillianter Kopf ist, aber er ist jemand, der seine Brillianz in den Dienst der politischen Macht stellt. Yaron Brook ist aber nicht nur ein eifriger Vortragsreisender, er hat gerade auch -zusammen mit Don Watkins- ein erfolgreiches Sachbuch veröffentlicht: Free Market Revolution. Dieses Buch wurde geschrieben aus der Perspektive von Ayn Rands Philosophie, konzentriert sich aber auf ein Element ihrer Philosophie - die moralische Verteidigung freier Märkte. Es ist keine halbherzige Verteidigung freier Märkte, den eine solche sei "schlimmer als überhaupt keine Verteidigung", wie die Autoren anmerken. Nein, nichts weniger als eine Revolution in der Art wie Menschen über freie Märkte denken, soll Free Market Revolution bewirken: "Wir müssen anerkennen, dass der Kapitalismus -vollständig, unreguliert, unkontrolliert, Laissez-faire-Kapitalismus- nicht einfach 'weniger schlecht' als irgendeine Alternative wäre: er ist das einzig moralische System in der Geschichte." Moralisch deshalb, weil er das Individuum in die Lage versetzt, dass meiste aus seinem Leben herauszuholen.

Introduction