Samstag, April 30, 2011

Der Satz, der fehlte

Ayn Rand schrieb das Drehbuch zu dem Film "The Fountainhead". Ein Satz aus dem Drehbuch aus der Rede von Howard Roark vor Gericht wurde allerdings ohne ihr Wissen nicht in den Film übernommen: "I came here to say that I am the man who does not exist for others." (Essays on Ayn Rand's The Fountainhead, S. 115). In der deutschen Ausgabe ("Der Ursprung") steht dieser Satz auf Seite 757:

Ich bin hierher gekommen, um zu sagen, dass ich ein Mensch bin, der nicht für andere lebt.


Noch am 27. November 1948 hatte sie an John Chamberlain geschrieben, dass zum ersten Mal in der Geschichte Hollywoods ein Drehbuch "Wort für Wort" umgesetzt worden sei. (Letters of Ayn Rand, S. 415).

Freitag, April 29, 2011

Die Radikalität von Ayn Rands "Atlas Shrugged"

Wenn Sie den neuen Film 'Atlas Shrugged' gesehen haben, ohne das Buch zu kennen, könnten Sie sich die Frage stellen, was der Roman selbst zu bieten hat." Onkar Ghate vom Ayn Rand Institute möchte den Kinogänger, der Ayn Rands Roman noch nicht gelesen hat, animieren, dies zu tun, denn kein Film könne die "unvergleichlich reiche Erfahrung" des Romans ersetzen. Der Roman stellt eine Sichtweise in Frage, die heute so selbstverständlich geworden ist, dass es Mut erfordert, eine alternative Position einzunehmen, die sagt, dass der moralische Mensch in der Tat vollkommen selbstsüchtig sei: "'Atlas' ist die Geschichte einer Rebellion von Menschen wie Rearden gegen einen moralischen Kodex, der den Egoismus verdammt und der die Aufopferung der Reichen im Geiste für die Armen im Geiste fordert."

Dienstag, April 26, 2011

18 Jahr bis zum Film "Atlas Shrugged"

"Atlas Shrugged" läuft derzeit in den amerikanischen Kinos und diese erfreuliche Tatsache hat auch etwas damit zu tun, dass Leonard Peikoff die Filmrechte im Jahr 1992 an John Aglialoro verkauft hat, ohne sich irgendwelche Mitspracherechte bei der Umsetzung des Filmes einräumen zu lassen. In einem objektivistischen Diskussionsforum wird die Frage aufgeworfen, warum Peikoff dies überhaupt gemacht hat, denn Ayn Rand hatte sich zu ihren Lebzeiten sehr weitgehende Mitspracherechte garantieren lassen und Peikoff hatte als Erbe der Rechte zunächst eine ähnliche Linie gefahren. Die Meinungsänderung bei Dr. Peikoff wird auch etwas mit der Person John Aglialoro zu tun haben, wie auch in einer Antwort von Peikoffs Assistenten im Jahr 2009 an ein Forumsmitglied deutlich wird:

Das Estate of Ayn Rand hat die Filmrechte an Atlas Shrugged vor vielen Jahren an eine Person verkauft, die Dr. Peikoff seinerzeit für einen Objektivisten hielt. Dr. Peikoff hat jedoch diese Ansicht verworfen ...


Abgesehen von der Person des Erwerbers könnte es auch eine Rolle gespielt haben, dass Peikoff -im Gegensatz zu Ayn Rand - sich die kreative Kontrolle eines solchen Projektes nicht zugetraut hat, da er als Philosoph keine besonderen Kenntnisse der Filmbranche besaß.

Sonntag, April 10, 2011

Ayn Rand ganz groß

So groß war Ayn Rand wohl noch nie in der deutschen Presse vertreten: DIE WELT am Sonntag läßt Olaf Gersemann eine ganze Seite über die Autorin und Schriftstellerin schreiben und zusätzlich gibt es auch noch einen längeren Auszug aus Atlas Shrugged (Ich werde den Motor der Welt anhalten) - "mit freundlicher Genehmigung des Ayn Rand Institute im kalifornischen Irvine und des Münchener Verlags Kai M. John, der das Buch im Sommer in einer neu übesetzen deutschsprachigen Fassung herausbringen will." Der Film soll nach Aussage von Produzent Kaslow auch in Deutschland in die Kinos kommen, allerdings ist der Zeitpunkt noch unbestimmt. Bei so vielen erfreulichen rund um Ayn Rand könnte man Olaf Gersemann einige Stereotypen verzeihen, die Menschen, die Ayn Rand näher kannten, so gar nicht bestätigen können: "Ayn Rand war wohl kein angenehmer Mensch." Zu ihrem Schüler Harry Binswanger sagte Ayn Rand einst: "Wenn ich jemals sehr höflich ruhig und milde werden sollte, dann solltest du dir Sorgen machen, weil ich dann allen Respekt für dich verloren habe. Wenn ich zornig mit dir bin, dann, weil ich etwas Besseres von dir erwarte, und weil ich mich noch für dich interessiere, dich immer noch respektiere. Aber wenn das vorbei ist, wenn ich einfach gelangweilt und höflich bin, dann solltest du wissen, dass ich jedes Interesse an dir verloren habe."

Die abgedruckten Passagen beziehen sich auf die Seiten 705 bis 717 von "Wer ist John Galt?" von GEWIS

Übersetzungsbeispiel:

A man of self-respect doesn't turn into a milch cow for anybody. (Original, S. 670)

Ein Mann mit Selbstachtung verwandelt sich nicht in eine Milchkuh für andere. (GEWIS)

Ein Mann mit Selbstachtung lässt sich nicht als Milchkuh missbrauchen, von niemandem. (neu)