Freitag, März 31, 2006

Ein Kommentar zum "Krieg gegen die Drogen"

Robert James Bidinotto hat sich in einem Kommentar auf seinem Blog gegen die Inhaftierung von Menschen ausgesprochen, die ausschließlich Drogendelikte begangen haben. Ein "Verbrechen" sollte in einer engen Definition nur Handlungen einbeziehen, die Betrug oder Gewalt gegen andere oder ihr Eigentum bedeuten. Was Erwachsene -nicht Kinder!- mit ihrem Geist oder Körper tun würden, sei ihre Sache. Bidinotto schreibt zusammenfassend: "Wir sollten unserer Ressourcen der Kriminalitätsbekämpfung, und unsere Gefängniszellen, auf diejenigen konzentrieren, die Verbrechen gegen Menschen und deren Eigentum begehen, und nicht auf jene, deren persönliches Verhalten vor allem selbstzerstörerisch ist. Wenn Personen Verbrechen gegen Leib und Leben oder Eigentumsdelikte begehen 'unter dem Einfluss', dann verdienen sie höhere Strafen, weil sie sich selbst unverantwortlich gefährlich gemacht haben. Aber wir sollten sie bestrafen für den Schaden gegenüber anderen, nicht für den Schaden gegenüber sich selbst."

Donnerstag, März 30, 2006

Privatheit ist kein Recht

Don Watkins hat ein "Recht auf Privatheit" auf seinem Blog als "Nonsens" bezeichnet, da Privatheit nur ein Wert sei. Das sog. "Recht auf Privatheit" sei ein Anti-Begriff, mit der Absicht, das Recht auf Eigentum zu zerstören. Watkins schreibt dann über die objektivistische Theorie der Rechte: "Die objektivistische Theorie der Rechte ist keine Naturrrechtstheorie. Rechte sind weder etwas, was der Mensch hat, noch etwas, was er sich schafft. Sie sind weder intrinsisch noch subjektiv." Rechte seien moralische Prinzipien und wie alle moralischen Prinzipien seien sie objektiv. Rechte sollen die Möglichkeit eines Menschen schützen und sanktionieren, in einem sozialen Kontext moralisch handeln zu können. Das Festhalten an moralischen Prinzipien garantiere aber keinen Erfolg beim Streben nach Werten.

Siehe auch den Bericht zu Amy Peikoffs Vortrag über Privatheit ("Privatheit ist ein Gut - wie Essen, Musik oder Liebe.") und den Eintrag "Thoughts on Privacy" von Paul Hsieh.

Samstag, März 18, 2006

Ayn Rand über die Größe von Victor Hugo

Ayn Rand liebte die Arbeiten des französischen Schriftstellers Victor Hugo (1802 - 1885), den sie in ihren Jugendtagen entdeckte und den sie auch später immer wieder las. Für sie war er der "größte Romanautor der Weltliteratur". Diese Bewunderung wurde auch nicht dadurch geschmälert, dass sie Hugos explizite Philosophie nicht teilte. Während der Vorbereitungen zu Atlas Shrugged las Rand Les Miserables erneut, um zu sehen wie Hugo die lange Erzählung strukturiert hatte. In dem 1972 erschienen Aufsatz The Stimulus and the Response (in: Philosophy: Who Needs It) zitiert sie Hugo: "... und er pries Gott dafür, dass er ihm zwei Reichtümer gegeben hatte, an denen es sogar viele Reichen mangelt: Arbeit, die ihm die Freiheit gab, und Gedanken, die ihm die Würde gaben." Und sie fügte hinzu: "Victor Hugo kannte diese beiden Essentials, die das menschliche Leben erfordert."

Freitag, März 17, 2006

Individuelle Rechte haben keinen Platz in der Republikanischen Partei

Scott Holleran erinnert in einem Beitrag für das CapitalismMagazine.com vom 29. Juli 2003 an den republikanischen Präsidentschaftskandidaten von 1964, Barry Goldwater, der das Sozialprogramm "Medicare" (Staatliche Gesundheitsversorgung für Senioren) abgelehnt hatte, aber eine starke Landesverteidigung und das Recht einer Frau auf Abtreibung befürwortet hatte. Im Vergleich dazu sieht Holleran die heutige Grand Old Party in einem traurigen Zustand: "Entgegen der Behauptung von Jefferson, dass die Regierung am besten ist, die am wenigsten regiert, erhöhen die heutigen Republikaner die Subventionen für öffentliche Schulen und die Tabaksteuer. Während Goldwater Medicare ablehnte, erweitern die heutigen Republikaner es. Die einzig kohärente Vorstellung der Republikaner, Familienwerte, ist ein Euphemismus für Kollektivismus. Individuelle Rechte haben keinen Platz in der Republikanischen Partei."
Goldwater hatte seinerzeit in seiner Acceptance Speech auf dem Konvent der Republikaner den später häufig zitierten Satz gesagt: "Extremismus in der Verteidigung der Freiheit ist kein Laster, Mäßigung im Streben nach Gerechtigkeit ist keine Tugend." Auch Ayn Rand hatte damals Goldwaters Kandiatur für die Präsidentschaft unterstützt. Was Holleran nicht erwähnt: Trotz aller Prinzipienfestigkeit verlor Goldwater das Rennen um die Präsidentschaft gegen den amtierenden Präsidenten Lyndon B. Johnson deutlich. Goldwaters Niederlage bestätigte Rands Überzeugung, dass Amerika sich in die falsche Richtung bewege.

Donnerstag, März 16, 2006

Linke College-Professoren erreichen einen neuen Gipfel intellektueller Absurdität

Das Ayn Rand Institute veröffentlichte am 28. 7. 2003 einen Leserbrief von Edwin Locke, wo dieser sich mit einer Studie linker College-Professoren zum Thema "Konservativismus" beschäftigte (Titel: Political Conservatism as Motivated Social Cognition siehe auch hier):

"Linke College-Professoren haben einen neuen Gipfel an intellektueller Absurdität erreicht. In einer neuen Studie, die in der Zeitschrift Psychological Bulletin veröffentlicht wurde, wollen sie entdeckt haben, dass Reagan, Hitler, Mussolini und Rush Limbaugh bedeutende Persönlichkeitsmerkmale gemein hätten. Sie wären alle rechte 'Konservative', was für die Autoren bedeutet, dass sie sich dem 'Wandel widersetzen'.

Ob solch ein Widersetzen sich gegen die Freiheit oder gegen eine Diktatur richtet, wird nicht erwähnt. Um nicht allzu offensichtlich links zu klingen, fügen die Professoren hinzu, dass sich linke Diktatoren wie Stalin, Castro und Chrutschow (die von der Linken konsequent unterstützt und entschuldigt wurden) auch dem 'Wandel widersetzen', und somit könnten sie auch als rechte 'Konservative' tituliert werden.

Was könnte das Motiv dafür sein, einen amerikanischen Präsidenten, einen Talkshow-Gastgeber und verschiedene Massenmörder in einen Topf zu werfen? Offensichtlich ein Versuch, jeden, der mit den Linken nicht übereinstimmt, 'wegzupsychologisieren', und zwar durch das Verschweigen der fundamentalen Unterschiede
bei den Inhalten ihrer Ideen, zum Beispiel die Tatsache, dass die Konservativen, jedenfalls die besseren von ihnen, Amerikas -entschieden radikale- Gründungsprinzipien von Freiheit und individuellen Rechten unterstützen, wohingegen es das einzige Ziel der Massenmörder war -in ihrer wahnsinnigen Raserei, die Macht es sich zu reißen und all jene zu versklaven oder auszurotten, die gegen sie waren oder die sie zufällig nicht mochten-, alle Rechte auszulöschen.

Wenn Unsinn wie dieser als objektive wissenschaftliche Untersuchung durchgeht, ist es dann ein Wunder, wenn die amerikanische Öffentlichkeit immer verächtlicher gegenüber seinen Intellektuellen wird?"

Mittwoch, März 15, 2006

Kant gegen den "Trugschluss der Aufklärung"

Der Konservative Dinesh d'Souza hat sich im OpionionJournal.com eine Gruppe atheistischer Materialisten, die sich The Brights nennen, argumentativ vorgenommen und greift dazu auf den Philosophen Immanuel Kant zurück. D'Souza sieht die Brights und andere, wie er es nennt, im "Trugschluss der Aufklärung" gefangen, auf den zuerst Kant hingewiesen haben soll. "Der Aufklärungstrugschluss geht davon aus, dass die menschliche Vernunft und die Wissenschaft, im Prinzip, die gesamte Realität demaskieren können", schreibt d'Souza. Kant habe in seinem Werk "Kritik der reinen Vernunft" aber gezeigt, dass diese Prämisse falsch sei. Kants Argumentation bestreitet zwar nicht die Möglichkeit der Wahrnehmung, zeige aber ihre bedeutsamen Grenzen auf. Die Grenzen für die Wahrnehmung der Realität ist nach Kant inhärent in der menschlichen Natur verankert. Kant öffne, nach seinen eigenen Worten, "die Tür des Glaubens" dadurch, dass er die Grenzen der Vernunft aufzeige.

Dienstag, März 14, 2006

Helmut Schmidts Lieblingsphilosoph

Im Vorwort zu Leonard Peikoffs Buch Ominous Parallels erwähnt Ayn Rand den ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt. Dieser war in einem Fernsehinterview nach seinem Lieblingsphilosophen gefragt worden und antwortete: "Marcus Aurelius. Er lehrte, dass wir vor allem unsere Pflicht tun müssen." Rand kommentiert dies folgendermaßen: "Wenn er typisch ist für sein Land (und ich glaube, er ist es), dann hat Deutschland nichts gelernt." Es verwundert nicht, dass Schmidt sich zu einer pflichtorientierten Ethik bekennt, sondern dass er nicht Kant als seinen Lieblingsphilosophen benennt.

Sonntag, März 12, 2006

Die Logik des Appeasement

Von Kompromissen zwischen Gut und Böse profitiert immer nur das Böse. "Kompromisse" über moralische Prinzipien sind keine echten, legitimen Kompromisse. Ein Kompromiss ist dann möglich, wenn beide Seiten eine gemeinsame Grundlage haben, auf der sie einen Kompromiss schließen können. Wenn ein Kunde und ein Anbieter über den Preis einer Ware verhandeln, dann akzeptieren beide damit das grundlegende Prinzip, dass die Ware bezahlt werden muss. Hier ist ein Kompromiss möglich und legitim. Ein Kompromiss ist jedoch nicht möglich zwischen einem Eigentümer und einem Einbrecher. In einem solchen Fall ist nur ein Entweder-Oder möglich; jedes Zugeständnis bedeutet die vollständige Kapitulation der jeweiligen Seite. Denn wenn der Eigentümer dem Einbrecher einen Teil seines Eigentums zugesteht, so hebt er damit das Prinzip des Eigentums auf; er spricht dem Einbrecher also das Recht zu, sein Eigentum zu nehmen. Und wo will er dann noch eine Grenze ziehen, um sich vor immer neuen Forderungen des Einbrechers an sein Eigentum zu schützen? Es ist nicht mehr möglich.

Und ebenso steht es in der Frage von politischen Rechten; besonders aktuell mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung. Gibt man sein Recht einmal auf, übt man einmal Selbstzensur aus, dann gibt es keine Möglichkeit mehr, eine Grenze zu ziehen. Wer in der Frage des Rechts auf freie Meinungsäußerung Zugeständnisse macht, der gibt es ganz preis--und führt damit seine langfristige Erosion herbei.

Derart ist die Logik eines jeden Appeasement. Und entsprechend sehen wir uns auch einer neuen Forderung gegebenüber, denn in Frankreich fordern einige Muslime nun, Voltaire zu zensieren. (Quelle: Post Gazette) Es handelt sich dabei ironischerweise um sein Drama über religiösen Fanatismus, in dem er Mohammed als Tyrannen darstellt.

Glücklicherweise wurde diesmal nicht beschwichtigt oder nachgegeben, denn es scheint inzwischen doch einigen Menschen zu dämmern, dass es hier um das philosophische Fundament des Westens und seiner Freiheit geht.




Quelle: Kapitalismus-Magazin

Mittwoch, März 08, 2006

Reagan als Pragmatiker

Ronald Reagan als Bewunderer von Ayn Rand? Ja, zumindest behauptet er dies 1966 in einem Brief an William Vandersteel ("Dear Mr. Vandersteel: Thanks very much for pamphlet. I am an admirer of Ayn Rand but hadn' seen this study."), den Präsidenten der Ampower Corporation. Aber was tat er während seiner Amtszeit? Robert Tracinski ist in TIAdaily vom 10. Juni 2004 dieser Frage nachgegangen. Die Negativa von Präsident Reagans Vermächtnis können nach Tracinski unter drei Überschriften zusammengefaßt werden: Religion, Altruismus und Pragmatismus. Als Resultat dieser drei Fehler sei die tatsächliche Politik von Reagan nicht so kühn und pro-Freiheit gewesen wie seine Bewunderer behaupteten. Tracinski sieht einen Zickzackkurs in der Innen- und Außenpolitik, die dem Muster des Pragmatismus folgt, der Prinzipien beseite schiebt zugunsten von vorübergehenden politischen Gewinnen, die erreicht werden durch die Gewährung von Konzessionen, um politisch mächtige Opponenten zu beschwichtigen. Bereits 1964 begrüßte Reagan in einem Artikel für den National Review explizit "Mäßigung" und "Konsens" als Lehre aus der gescheiterten Präsidentschaftskandidatur von Barry Goldwater. Reagan verteidigte freie Märkte auch immer durch pragmatische Kategorien, als der effizienteste Weg eine Wirtschaft zu führen. Pragmatisches Denken findet sich bei Reagan auch schon in seiner bekannten Rede -die Barbara Branden so begeistert hatte- zur Unterstützung der Kandidatur von Goldwater. Er kritisiert dort die Vereinten Nationen als "strukturell ungesund", weil bei Abstimmungen in der Generalversammmlung nicht die jeweiligen Bevölkerungsstärken zum Ausdruck kämen. Ein prinzipieller Standpunkt wäre gewesen, eine Organisation zu fordern, die nur die Interessen der freien Nationen vertritt. Ein Leserbriefschreiber teilt Tracinski Auffassung vom Pragmatiker Reagan: "Ronald Reagan hatte einen gewissen bedeutsamen Einfluss im Bereich der Außenpolitik, besonders als Anti-Kommunist, aber er war viel zu sehr Pragmatiker, um wirklich die Flut des Etatismus zurückzudrängen."

Montag, März 06, 2006

Als Ludwig von Mises an Ayn Rand schrieb.

In einem Beitrag für das Ludwig von Mises Institute (Murray Rothbard Institute wäre wohl passender), dem weltweit führenden libertären Think Tank, aus dem Jahr 2005 lotet Bettina B. Greaves Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Ayn Rands Objektivismus und dem Misesianischen Zweig der Österreichischen Schule der Nationalökonomie aus. Nach der Lektüre von Atlas Shrugged hatte Ludwig von Mises einen "Fan-Brief" an Rand geschrieben, woraus die Autorin zitiert (in der Übersetzung von Robert Grözinger):

Atlas sei "nicht lediglich ein Roman. Er ist auch – oder darf ich sagen, in erster Linie – eine überzeugende Analyse der Sünden, die unsere Gesellschaft plagen, eine begründete Zurückweisung der Ideologie unserer selbsternannten 'Intellektuellen' und eine erbarmungslose Demaskierung der Unehrlichkeit der von den Regierungen und den politischen Parteien angewandten Vorgehensweisen. Es ist eine vernichtende Entlarvung der 'moralischen Kannibalen', der 'Gigolos der Wissenschaft' und des 'akademischen Gelabers' der Schöpfer der 'anti-industriellen Revolution'. Sie haben den Mut, den Massen zu sagen, was ihnen kein Politiker gesagt hat: Ihr seid von geringem Wert und alle Zustandsverbesserungen, die Ihr einfach für selbstverständlich haltet, verdankt Ihr den Anstrengungen von Menschen, die besser sind als Ihr."

Zerstörung von Sprache

"Intellektuelle Verwirrung ist das Kennzeichen des 20.Jahrhunderts, und wird von denen verursacht, deren Aufgabe es wäre, Aufklärung zu schaffen: von modernen Intellektuellen.
Eine ihrer Methoden ist die Zerstörung von Sprache - und deswegen von Denken und deswegen von Kommunikation - durch Anti-Begriffe. Ein Anti-Begriff ist ein unnötiger und rational nicht verwendbarer Ausdruck, der geschaffen wurde, um einen legitimen Begriff zu ersetzen und zu zerstören. Die Verwendung von Anti-Begriffen gibt dem Hörer ein Gefühl von näherungsweisem Verständnis. Aber im Bereich des Begreifens gibt es nichts, was so schlecht ist wie Näherungen. Wenn Sie mit zu vielen Näherungen belastet sind und sich in der Situation befinden, den Versuch aufgegeben zu haben, die heutige Welt zu verstehen, dann überprüfen Sie ihre Grundannahmen und die Worte, die Sie hören. Um zu verstehen, was man hört und liest, braucht man heute eine spezielle Übersetzung."

Ayn Rand, Credibility and Polarisation, in: Ayn Rand Letter, Oktober 1971

Donnerstag, März 02, 2006

Libertarianismus als Perversion der Freiheit

Der wichtigste -und umfangreichste- Beitrag eines Objektivisten zur Bewertung der libertären Bewegung ist sicherlich Peter Schwartz Libertarianism: The Perversion of Liberty, erschienen in der Zeitschrift The Intellectual Activist (Mai, Juni und Dezember 1985). Der Aufsatz wurde später noch einmal in einer verkürzten Version in dem Sammelband The Voice of Reason veröffentlicht und wurde somit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wer zu einem tieferen Verständnis des Libertarianismus kommen möchte, sollte sich diesen faktenreichen und hintergründigen Aufsatz nicht entgehen lassen. Besonders die ausgiebig zitierten Äußerungen der anarcho-libertären Vordenkers Murray Rothbard sollten alle eines Besseren belehren, die immer noch annehmen, die libertäre Bewegung könne wirklich Freiheit bewirken (Rothbard fordert für unberechtigte Inhaftierungen oder Verurteilungen eine Bestrafung der dafür zuständigen Behördenvertreter in dem Ausmaß, wie ihn die unschuldige Person erlitten hat, was in der Konsequenz dazu führen würde, dass das Rechtssystem vollkommen zusammenbrechen würde). Anders als der Objektivismus, der einen intellektuellen Kampf gegen den Etatismus führt, führt der Libertarianismus einen physischen Kampf gegen den Staat. Diese Positionen stehen sich unversöhnlich gegenüber: "Der Objektivismus ist unkompatibel mit dem Libertarianismus. Jene Libertären, die den Objektivismus attackieren, begreifen - wie unscharf und emotional auch immer - diese unüberbrückbare Unversöhnlichkeit. Noch mehr als ihr Anti-Amerikanismus, enthüllt ihre Antipathie gegenüber dem Objektivismus, dass es nicht Hingabe an die Freiheit ist, die sie bewegt, sondern ihr Wunsch, frei von allen Beschränkungen zu sein - von den 'Beschränkungen' wirklicher Freiheit bis zu den 'Bechränkungen' der Vernunft." Der ganze Libertarianismus sei ein gigantischer Schwindel, der eine Version von dem sei, was Ayn Rand als "Fehler des Begriffdiebstahls" bezeichnete. Libertäre fühlten sich oberflächlich von der objektivistischen politischen Konzeption des Laissez faire angezogen, die sie zu einem Amoralismus verzerrten. Schwartz empfiehlt zwar die Trennung vom Libertarianismus, was aber nicht bedeute, sich nun dem Konservativismus als vermeintlich einzig verbleibender Alternative anzuschließen: "Weder der Libertarianimus noch der Konservativismus sind wahre Vertreter der Individualrechte. Tatsächlich sind sie, trotz oberflächlicher Differenzen, zwei Seiten der gleichen Anti-laissez-faire-Medaille." Beide Ansätze könnten nicht zu Freiheit führen, denn beide würden den Absolutismus der Vernunft verwerfen. Der Wert der Freiheit, sagt der Objektivismus, ist nicht ableitbar von dem Diktum "Gott weiß es besser" oder von der Ermahnung "Anything goes". Um am Ziel des Kapitalismus anzukommen, so Schwartz, muss man sowohl den mystischen Intrizismus des Konservatismus verwerfen wie auch den willkürlichen Subjektivismus des Libertarianismus.

Mittwoch, März 01, 2006

Rands Lieblingsgemälde: Dalis Corpus Hypercubus

Ayn Rand konnte sich dieses Gemälde stundenlang im Museum ansehen. Sie sah in Dalis Motiv Ähnlichkeiten zu John Galts Widerstehen gegenüber der Folter in ihrem Roman Atlas Shrugged.