Donnerstag, Dezember 21, 2006

Barbara Branden und Ayn Rand

Im Jahr 2005 wurde für das World Freedom Summit in Gummersbach als "Stargast" Barbara Branden angekündigt, die allerdings im letzten Moment ihre Teilnahme noch absagte. Im ef-magazin beschrieb Wolfgang Müller von der Friedrich-Naumann-Stiftung Barbara Branden (sie wollte den Vortrag "Ayn Rand centuries - the last one and the next one") als "enge Freundin und Vertraute" von Ayn Rand. Diese enge Beziehung fand allerdings im Jahr 1968 ein jähes Ende und wurde auch bis zum Tod von Ayn Rand 1982 nie wiederbelebt. Barbara Branden schrieb nach ihrer Trennung von Ayn Rand eine Biographie mit dem Titel "The Passion of Ayn Rand", die Leonard Peikoff allerdings nie gelesen hat, wie er im Juni 1986 in der Zeitschrift "The Objectivist" verriet: "Die in Kürze auf den Markt kommende Biographie über Ayn Rand, die von Barbara Branden verfaßt wurde, wurde gegen den Wunsch von Ayn Rand realisiert. Miss Rand beendete die Beziehung zu Mrs. Branden im Jahr 1968, und betrachtete sie als unmoralisch und als eine Feindin des Objektivismus. Im Bewusstsein der langjährigen Feindschaft gegenüber Ayn Rand, einschließlich ihrer öffentlichen Attacken -Attacken, die sich mit Beteuerungen ihre Bewunderung abwechselten- auf Miss Rand nach ihrem Tod, habe ich mich seit Jahren geweigert, Mrs. Branden zu treffen oder dieses Projekt zu unterstützen. Ich hatte keinen Grund anzunehmen, dass das Buch entweder eine wahrheitsgemäße Präsentation von Ayn Rands Leben oder eine akkurate Darstellung ihrer Ideen ist. Vorabberichte von verschiedenen Lesern haben meine Erwartungen bestätigt. Deshalb empfehle ich sicherlich nicht dieses Buch. Ich selbst habe es nicht gelesen und beabsichtige auch nicht, es zu tun."

Freitag, Dezember 15, 2006

Arbeiter der Welt: Schließt euch zusammen für den globalen Kapitalismus!

Edwin A. Locke vom Ayn Rand Institute setzt sich in einem Beitrag für capitalismmagazine.com mit den Argumenten der Globalisierungsgegner auseinander:

"1. Sie argumentieren, dass die multinationalen Unternehmen zu mächtig geworden wären und die Souveränität kleinerer Nationen bedrohten. Dies ist schon auf den ersten Blick absurd.
Staaten haben die Macht des physischen Zwangs (das Gewehr) - Unternehmen haben dies nicht. Sie haben nur den Dollar - sie funktionieren durch freiwilligen Handel.

2. Die Anti-Globalisten behaupten, dass die multinationalen Gesellschaften die Arbeiter in den ärmeren Ländern dadurch ausbeuten, dass sie geringere Löhne zahlen als in ihren Heimatländern. Nun, was ist die Alternative? Sie lautet: keine Löhne! Der komparative Kostenvorteil liegt präzise darin, dass die Löhne niedrig sind, somit die Kosten der Produktion reduzieren. Wenn die multinationalen Unternehmen die gleichen Löhne zahlen müßten wie in ihren Heimatländern, würden sie sich überhaupt nicht damit beschäftigen, in ärmeren Ländern zu investieren, und Millionen von Menschen würden ihren Lebensunterhalt verlieren.

3. Es wird behauptet, dass die multinationalen Unternehmen die Umwelt in kleineren, ärmeren Ländern zerstören würden. Wir sollten zur Kenntnis nehmen, dass wir selbst noch ein Dritte-Welt-Land wären, wenn im 19. Jahrhundert Amerika bereits der Umweltgesetzgebung unterworfen gewesen wäre, die jetzt die meisten westlichen Ländern durchzieht. Die meisten der Industrien, die aus den Vereinigten Staaten eine ökonomische Weltgemacht gemacht haben - die Stahl-, Automobil-, Chemie- und Elektroindustrie-, hätten sich gar nicht entwickeln können. Mit welchem Recht halten wir arme, mittellose Menschen in anderen Ländern davon ab, zu versuchen, Wohlstand auf die gleiche Weise zu schaffen wie wir es taten, was der einzig mögliche Weg ist?"

Locke sieht in den vorgebrachten Argument allerdings lediglich Begründungen für die Anti-Haltung der Globalisierungsgegner. Nachdem Kommunismus und Sozialismus nichts als Armut, Elend und Terror produziert hätten, suchten die Linken jezt nur die Destruktion.

Donnerstag, Dezember 07, 2006

Bush und Russland

Der Philosoph Harry Binswanger, Professor am Objectivist Academic Center des Ayn Rand Institute (ARI), hat Präsident Bush für seine Teilnahme an der Siegesfeier in Moskau zum Andenken an den 60. Jahrestag der Niederlage von Nazi-Deutschland im Jahr 2005 kritisiert. Die gute Nachricht sei aber, dass das Bush vor seinem Besuch in Moskau eine anti-sowjetische Rede in Lettland gehalten habe. Dort hatte Bush darauf hingewiesen, dass der "V-E Day" das Ende des Faschismus markiert habe, aber nicht das Ende der Unterdrückung. Bush hätte aber, so Binswanger, deutlich das repressive Reich benennen sollen: Sowjet-Kommunismus, und die Länder aufzählen sollen, die unterdrückt wurden: Ost-Deutschland, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, die Tschoslowakei, Albanien, Estland, Lettland und Litauen. Für jeden guten Redenschreiber, den Bush habe, gebe es aber auch einen schlechten. Am Sonntag hatte Bush in Moskau gesagt, dass er die "große Tapferkeit und das Opfer des russischen Volkes" anerkenne, das es bei der Niederwerfung des Nazismus gezeigt habe. Binswanger fragt, ob diese "große Tapferkeit und das Opfer" auch die Männer von General Wlasow einschließe, die die Nazis als kleineres Übel ansahen und auf der Seite der deutschen Wehrmacht gegen Stalin kämpften, und die nach dem Krieg von den Allierten den Russen übergeben wurden und von diesen hingerichtet wurden. "Doch morgen feiert Bush Stalin's Sieg über die Nazis. Und dies zu einer Zeit, wo Statuen von Stalin wieder auftauchen in allen Städten in ganz Russland, mit dem Segen von Putin."

Dienstag, Dezember 05, 2006

Das Recht auf geistiges Eigentum

In der Ausgabe Nr. 4 des mittlerweile eingestellten Internetmagazins Axiomatic veröffentlichte Herausgeber Don Watkins einen Artikel, den er als einen der wichtigsten Artikel bezeichnet, den das Magazin je veröffentlicht hat: "Don't steal this Article" von Greg Perkins. Der vollständige Text wurde nach der Einstellung von Axiomatic vom Autor im Internet veröffentlicht. Der Autor verteidigt in diesem Artikel das Recht auf geistiges Eigentum, das nicht nur von Marxisten -erwartungsgemäß- bestritten wird, sondern auch von führenden libertären Wissenschaftlern. Als Folge dieser Leugnung eines intellektuellen Eigentums würde etwa eine Schriftstellerin, die 13 Jahre an einem Roman geschrieben hat, keine Rechte an ihrem eigenen Werk haben, ebensowenig wie der Produzent eines lebensrettenden Medikaments sich davor schützen könnte, dass sein mit enormen finanziellen Mitteln entwickeltes Produkt von anderen Produzenten kopiert werden könnte. Diese Aufgabe der Rechte an geistigem Eigentum wäre -zunächst- ein "Segen" für die Hersteller und Produzenten, da diese vorher geschützte Ideen ausgiebiger nutzen könnten, was zu einer Explosion bei der Schaffung von Reichtum führen würde. Aber dies wäre nur eine kurzfristige Entwicklung, die sehr schnell von Stagnation abgelöst würde, da diejenigen, die geistiges Eigentum produzieren, sich aus diesen Bereichen zurückziehen würden und Produkte präferieren würden, die weniger leicht kopiert oder imitiert werden können. Die sprichtwörtliche "Gans, die goldene Eier legt", wäre geschlachtet, was dazu führen würde, dass zahllose dem Leben dienende Kreationen langsamer oder gar nicht entwickelt würden. Die Stagnation würde schließlich von Verfall abgelöst werden, da auf neue Herausforderungen nicht mehr reagiert werden würde. Der Autor weist allerdings daraufhin, dass die desaströsen praktischen Resultate allein noch keine Rechtfertigung für die Rechte an geistigem Eigentum darstellen: "Sie sind nur ein (sehr starker) Hinweis, dass es eine stärkere Erklärung gibt, die wir verstehen müssen." In vorliegenden Fall werden die destruktiven Resultate letztendlich verursacht durch eine Leugnung der bedeutenden Rolle der Ideen bei der Schaffung von Reichtum. Greg Perkins setzt sich in seinem Text in erster Linie mit den Argumenten der libertären Autoren N. Stephan Kinsella ("Against Intellectual Property") und Tom G. Palmer ("Are Patents and Copyrights Morally Justified") auseinander.

Montag, Dezember 04, 2006

Die Entdeckung der Vernunft

Für Leonard Peikoff ist es seine "Lieblingszivilisation" (er könnte sich sogar vorstellen, dort zu leben, wenn er auch das Spülklosett vermissen würde), die einzige komplett säkulare Zivilisation in der Geschichte - das antike Griechenland. Wer den Spiegel der letzten Woche mit seiner Titelgeschichte gelesen hat, dürfte eine Vorstellung davon bekommen haben, warum Peikoff zu einem derartigen Urteil kommen konnte (Auszug aus Peikoffs Vortrag hier):

Warum waren ausgerechnet die Griechen so erfolgreich? (...) Im Orient wogte überall der süße Duft der Religion - Opium fürs Volk, in ekstatischen Kulten ausgelebt, das den Menschen inneren Halt gab und zu einer großen Gemeinschaft verschweißte. Über hundert Götzen beteten die Assyrer an. Ägypten galt in der Antike als das "frömmste" aller Ländern. Ganz anders bei den Griechen. Sie strebten nicht nach Glauben, sondern nach Wissen. "Wenn die Pferde Götter hätten, sähen sie wie Pferde aus", lästerte bereits um 520 v. Chr. der Denker Xenophanes, genannt der "Sturmvogel der griechischen Aufklärung". (...) Die Griechen schoben die Nebelwolken des Sakralen weg. Sie hakten nach, hinterfragten, staunten über alles - und wagten sich so immer weiter hinaus aufs Meer der Erkenntnis. Dass der Westen heute Raketen bauen und Schwarze Löcher ergründen kann - die ersten Vorarbeiten dafür lieferte Thales. Bereits damals, vor über 2 500 Jahren, begannen Ost und West auseinander zu driften. Heute ist aus dem Spalt ein Abgrund geworden. Westlicher Wissensdurst contra östliche Glaubenskraft - diese Front ist immer noch aktuell.