Dienstag, Juli 18, 2006

Was Selbstverteidigung im Krieg bedeutet

Lindsay Perigo, Herausgeber der Zeitschrift The Free Radical, hat sich in der Kommentarsektion von Solopassion.com deutlich (I agree 1000 per cent) zu dem Artikel "Just War Theory" vs. American Self-Defense von Alex Epstein und Yaron Brook (Präsident und geschäftsführender Direktor des Ayn Rand Institute) bekannt (veröffentlicht in der 1. Ausgabe der Zeitschrift The Objective Standard). Perigo weist darauf hin, dass die Position von Epstein/Brook nicht daraus bestehe, grundlose Attacken auf Zivilisten während eines Krieges zu unterstützen: "Sie sagen, dass es legitim -sogar zwingend notwendig- ist, so etwas zu tun, wenn es militärisch notwendig ist." Dies habe nichts zu tun mit "kollektiver" Unschuld oder Schuld, sondern sei einfach die Anerkennung der Tatsache, dass dies ein Krieg sei, der von der anderen Seite begonnen wurde, und unsere Seite sei berechtigt, alles zu tun, damit der Sieg erreicht werden kann, in der kürzestmöglichen Zeit und mit der geringsten Zahl an Opfern ... auf unserer Seite.

Die Autoren Epstein und Brook argumentieren in ihrem Aufsatz, dass die Theorie des gerechten Krieges, wie sie etwa von dem Philosophen Michael Walzer vertreten wird, weder praktisch noch moralisch ist, sondern ein Rezept für den Selbstmord von unschuldigen Nationen. Die Theorie des gerechten Krieges betone zwar dem Namen nach ein Recht auf Selbstverteidigung, leuge es aber der Substanz nach. So sei etwa die Aufforderung der Theoretiker des gerechten Krieges, dass Krieg nur der "letzte Ausweg" sei, eine Konterkarierung der Notwendigkeit, dass Bedrohungen so schnell wie möglich beseitigt werden müssen. Die Autoren erinnern an die dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts, wo die Westmächte eine frühzeitige Attacke auf Hitler vermieden: "Sie praktizierten Krieg als 'letzen Ausweg', und wir kennen das Resultat. (...) Selbstverteidigung als 'letzter Ausweg' ist keine Selbstverteidigung." Zusammenfassend stellen Yaron Brook und Alex Epstein fest, dass die Theorie des gerechten Krieges die Anwendung der Moral des Altruismus auf den Krieg ist.
Im Fall einer Agression, argumentieren Brook und Epstein, hätten die USA das Recht, alles zu tun, was notwendig sei, um die Bedrohung zu beenden. Aufgrund der Bedeutung der Zivilbevölkerung bei der Initiierung von Gewalt sei sie ein "moralisch legitimes Ziel" bei der Vergeltung der Opfernation:

"Das heißt, wenn es möglich ist, unschuldige Inidviduen - zum Beispiel Dissidenten, Freiheitskämpfer und Kinder - ohne militärischen Kosten zu isolieren, dann sollten sie nicht getötet werden; es ist ungerecht und gegen das rationale Eigeninteresse gerichtet, sinnlos die Unschuldigen zu töten; es ist gut, wenn es mehr rationale, proamerikanische Menschen auf der Welt gibt. Rationale, selbstsüchtige Soldaten wünschen nicht die geistlose Zerstörung irgendeiner Person, geschweige von Unschuldigen; sie sind nur bereit zu töten, weil sie die Freiheit wünschen und sie sich bewusst sind, dass dies erfordert, die Gewalt nur gegen jene einzusetzen, die sie initiieren. Insoweit die Unschuldigen jedoch nicht insoliert werden können bei der Erreichung unserer militärischer Ziele, wäre die Schonung dieser Menschen gleichbedeutend mit der Aufopferung unserer eigenen Leute. Und obwohl der Verlust dieser Menschenleben ein Unglück wäre, sollten wir diese Menschen ohne Zögern töten."