Donnerstag, November 19, 2009

Das Vorbild, das kein Vorbild war

Der deutsche Fussballtorwart Robert Enke hat einen schrecklichen Freitod gewählt, um sich von seiner Depression zu befreien. Dies kann man sicherlich bedauern oder sogar betrauern, wenn man ein persönliches Verhältnis zu dem Verstorbenen hatte, nur gibt es bei aller Betroffenheit keinen Grund zu einer posthumen Heldenverehrung. Denn, wie die WELTWOCHE schreibt: "Der Kult um Enke ist offensichtlich so irrational wie seine Tat."

2 comments:

Anonym hat gesagt…

Das sehe ich überhaupt nicht so. Man sollte bedenken, das die Menschen zum einen trauern, weil er ihnen verbunden ist und wenn es nur durch die Medien ist und zweitens wird er nicht als Held verehrt oder gefeiert für seinen Freitod, sondern als großer Sportler und wie man hört guter Mensch und Mannschaftskollege. Daran gibt es wirklich überhaupt nichts auszusetzen.

Mir ist niemand bekannt der sagt Enke wäre Vorbild, weil er sich das Leben genommen hat, oder Depressionen hatte. Die Menschen sind einfach traurig was mit einem passiert ist den sie für einen großen hielten. Und nun erweist man ihm die letzte Ehre und erinnert an seine Verdienste und an seine Vorbildfunktion in einigen Bereichen. Ich kann mich nur noch einmal wiederholen, hier gibt es überhaupt nichts auszusetzen.

Wolfgang hat gesagt…

Wie gesagt: Gegen Bedauern oder Trauer ist natürlich nichts einzuwenden, nur frage ich mich, wie die Öffentlichkeit reagiert, wenn Enke nur "einfach" einen tödlichen Unfall erlitten hätte? Wäre nicht alles eine Nummer kleiner abgelaufen? Und bei aller Trauer sollte man außerhalb seines engen Familienkreises -gerade Journalisten sollten dies- auf das Irrationale seiner Tat verweisen. Dies fehlt in der öffentlichen Diskussion fast völlig, mit der lobenswerten Ausnahme der WELTWOCHE (zum Teil auch in FAS).