Samstag, Mai 30, 2009

Matthias Claudius in aller Kürze

Das schönste Lied auf dem neuen Album (Im Mondrausch) von Pe Werner gibt es gleich in zwei Versionen, die eine im Duett mit Xavier Naidoo. Es handelt sich um das Stück "Der Mond ist aufgegangen" von Johann Abraham Peter Schulz nach dem Text von Matthias Claudius. Schön von der Künstlerin ist nicht nur ihr Gesang, sondern auch die Tatsache, dass sie das Lied so früh beendet und den Hörer nicht folgendes auch noch zumutet:

4. Wir stolzen Menschenkinder
sind eitel arme Sünder
und wissen gar nicht viel;
wir spinnen Luftgespinste
und suchen viele Künste
und kommen weiter von dem Ziel.


Das Cover-Gemälde ist von Kai Bardeleben, der sich doch ein wenig Inspiration von Tamara de Lempicka (kleines Foto, rechts) geholt zu haben scheint.



Dienstag, Mai 26, 2009

Oberste Enttäuschungen

Woher kommen die Individualrechte? Wenn Sie denken: "Wenn überhaupt jemand die Antwort kennt, müßten dies Amerikas oberste Richter sein", dann liegen Sie falsch.

Bei dieser grundlegenden Frage sind die konservativen und liberalen Richter gleichermaßen in einem entscheidendem Fehler gefangen hinsichtlich von Amerikas fundamentalem Verfassungsprinzip: Individualrechte.

Der Fehler besteht darin, dass Rechte als Geschenke der Gesellschaft angesehen werden, die nach Belieben aufgehoben werden können - durch den politischen Prozess.

In Wahrheit sind die Rechte keine sozialen Geschenke, sondern politischen Prinzipien, die auf den Fakten der Realität basieren. Diese Fakten beugen sich nicht dem sogenannten Willen der Gesellschaft. Darum ist die fundamentalste Frage, die ein Richter an einem Obersten Gerichtshof beantworten müßte, die Frage, was das Recht eines Individuums auf Leben, Freiheit, Eigentum und Glück tatsächlich einschließt. Nur dann kann er festlegen, ob ein bestimmtes Gesetz oder ein staatliches Handeln diese Rechte sichert oder verletzt.

Aber Richter stellen sich diese Frage gar nicht mehr, weil sie denken, dass sie nicht objektiv zu beantworten sei.

Vollständiger Text: Thomas A. Bowden, Supreme Disappointments: Conservatives and Liberals are Both Wrong About Wrights

Montag, Mai 25, 2009

Das "Wunder" der kapitalistischen Revolution

Die kapitalistische Revolution, die an der Wende zum 19. Jahrhundert in Großbritannien initiiert wurde, brachte etwas hervor, was zu dieser Zeit, wenn auch nicht absolut konsequent, den größten Schutz der Individualrechte in der menschlichen Geschichte darstellte. Dies bedeutete, dass die legale Initiierung von Zwang durch die Regierung sich auf einem historischen Tiefpunkt befand. Das Resultat war eine Befreiung der Menschen - in einem historisch einmaligen Ausmaß-, um egoistisch zu leben - nach ihren eigenen Werten zu streben, nach ihrem eigenen Erfolg, nach ihrem eigenem Glück-, und ihr rationales Denken, praktisch ohne Restriktionen, so anzuwenden, dass dies möglich wurde.

Andrew Bernstein, Objectivism in One Lesson, S. 110

Sonntag, Mai 24, 2009

Die Regierung ist nicht schöpferisch

Die Regierung kann beschützend sein, aber nicht produktiv. Durch die Anwendung von Zwang als Vergeltung ausschließlich gegen jene, die ihn initiieren, kann sie einen sicheren Hafen für die besten Mitglieder der Menschheit schaffen - für jene, die sich dafür entscheiden, zu denken -, um dadurch ihre kreativen Fähigkeiten vor den Bestien zu beschützen. Aber die physische Beherrschung von Kriminellen und ausländischen Aggressoren durch die Regierung ist an sich nicht schöpferisch.

Andrew Bernstein, Objectivism in One Lesson, S. 113

Samstag, Mai 23, 2009

60 Jahre Bundesrepublik Deutschland

Ein Wort ändert alles:

Die Freiheit des Menschen ist unantastbar.

Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland Artikel 1 (1) Das Wort "Würde" wurde durch das Wort "Freiheit" ersetzt

Freitag, Mai 22, 2009

Sherlock Holmes, der Übermensch


Am 22. Mai 1859 wurde in Edingburgh der Schriftsteller Sir Arthur Conan Doyle geboren; Schöpfer eines unsterblichen Helden: Sherlock Holmes. Conan Doyle war im wirklichen Leben auch zu einem gewissen Grade ein Ebenbild seines literarischen Helden, wenn er auch -vor allem zum Ende seines Lebens- gewisse Facetten in seine Persönlichkeit zeigte, die ihn deutlich von dem rational denkenden Meisterdetektiv abhob. Man sollte es kaum glauben, aber von Conan Doyle stammt auch ein solches Werk wie: "Die Feen sind unter uns" - und dieses Buch sollte Sachliteratur darstellen. Also zurück zur Figur Sherlock Holmes:

Er hat ihr den messerscharfen Verstand eines modernen Naturwissenschaftlers aus dem Zeitalter des Positivismus verliehen, für den sich alle Probleme und Rätsel der Welt auf logische Denkaufgaben zurückführen und rational lösen lassen. Außerdem hat er sie mit der athletischen Gestalt eines Sportlers und der Sinnenschärfe eines Jägers ausgestattet, und der bohemienhaften Attitüde eines Künstlers, eines typischen Decadents aus dem Fin de Siecle, und sie dann in eine adlerhafte Einsamkeit desjenigen platziert, der dank seiner außerordentlichen Fähigkeiten dazu berufen ist, ganz allein, im heroischen Kampf, die Welt vor dem Bösen zu retten.


Literatur:

Sherlock Holmes Handbuch
Sherlock Holmes. Eine Werkausgabe in neun Bänden

Sonntag, Mai 17, 2009

Die Quelle unserer Werte

Die Saddam Husseins der Welt produzieren nichts; sie schnappen sich nur das, was andere produziert haben. Aber die Mutter Teresas der Welt produzieren gleichermaßen nichts; bestensfalls versuchen sie, die Produktiven davon zu überzeugen, sich um die Unproduktiven zu kümmern. Welches Charakteristikum oder welche Fähigkeit befähigt die Menschen tatsächlich,
die Werte zu produzieren, von denen ihr Leben abhängt? Ayn Rands Thema in Atlas Shrugged ist, dass die Vernunft diese Fähigkeit ist.

Andrew Bernstein, Objectivism in One Lesson, S. 24

Mittwoch, Mai 13, 2009

Glaube?

Die Methode der Vernunft beginnt mit der direkten Beobachtung der Natur und wird dann fortgesetzt durch die Formulierung von Fragen, die nach logischen Erklärungen für die beobachteten Fakten suchen.
Die Christen (oder allgemeiner Religiöse) vertreten die Ansicht, dass der Glaube, nicht die Vernunft, das Mittel ist, durch das der Mensch die tiefsten Wahrheiten des Lebens erkennt. Der Glaube ist die unkritische Akzeptanz von Überzeugungen, denen es nicht nur an Beweisen zu ihrer Unterstützung mangelt, sondern die ein Schlag ins Gesicht jedes rationalen Beweises sind.
Aufgrund seiner Abkehr von der Realität kann der Glaube nur zu einer Destruktion im menschlichen Leben führen. Eine Paraphrase von Jesus sagt, dass man "mit genug Glauben Berge versetzen kann." Aber tatsächlich ist sämtlicher Glaube auf der Welt nicht in der Lage, ein Körnchen Sand auf einem Berg einen Millimeter zu bewegen. Aber mit Dynamit, d. h. mit Technologie, Wissenschaft und Vernunft, kann man Berge bewegen.

Andrew Bernstein, Objectivism in One Lesson, S. 34 und 35

Dienstag, Mai 12, 2009

Achtung, Wikipedia!

Gestern berichtete ich über das große Interesse an Ayn Rand auf Wikipedia. So erfreulich dieses Interesse sicherlich ist, so sollte man bei Wikipedia allerdings eine gehörige Portion Vorsicht walten lassen, denn die Texte haben nicht immer die Qualität, die sie eigentlich haben sollten. James S. Valliant hat sich den Artikel zum Thema "Objektivismus" (mittlerweile überarbeitet und verbessert) einmal angesehen und hat dort in der Sektion "Ethik" doch zahlreiche Ungenauigkeiten aufspüren können.

Montag, Mai 11, 2009

Wikirand: Ayn Rand vs. John Maynard Keynes

In der Krise sind wir ja angeblich alle zu Keynesianern geworden, aber offenbar doch nicht alle: Die Besucher, die die Site von Wikipedia ansteuerten, waren deutlich mehr an Ayn Rand interessiert als an dem Ökonomen Keynes (Jim Woods nennt ihn den Obama-Nixon-Guru): 463 127 (Rand) zu 3 684 in den letzten 90 Tagen.

Sonntag, Mai 10, 2009

Anarchie?

Letzendlich ist Anarchie nicht eine Form der Freiheit, sondern seines Gegenteils: Etatismus. Sie ist eine kurze Übergangsperiode des Chaos bevor der Vorhang der vollständigen Diktatur fällt. Der tiefere Grund dafür ist, dass Anarchie die politische Institutionalisierung der Launenverehrung, des Emotionalismus und der persönlichen Version des Primats des Bewusstseins in der Metaphysik ist. Die Menschen des Geistes brauchen Schutz vor den Menschen der nackten Gewalt, und das Prinzip der Individualrechte gewährt es. Das Prinzip der Individualrechte schützt die Fähigkeit der Menschen des Geistes, ein rationales Leben zu führen. Die bedeutet, dass die Individuen, aus denen sich eine Gesellschaft zusammensetzt, eine Agentur formen müssen, die fähig ist, den Menschen Schutz zu gewähren. Weil die Rechte eines Menschen nur durch die Initiierung von physischem Zwang gegen ihn verletzt werden können, muss diese Agentur die Autorität und die Macht besitzen, die Initiatoren von Zwang aufzuhalten. Diese Agentur ist natürlich die Regierung.

Andrew Bernstein, Objectivism in One Lesson, S. 103, 105 und 106

Samstag, Mai 09, 2009

Kleine grüne Fussbälle mit Macken

Little Green Footballs ist ein politisches Blog, das von dem amerikanischen Webdesigner Charles Johnson geschrieben wird (Wikipedia). Vor dem 11. September definierte sich Johnson als Mitte-links, was man ihm heute nicht mehr nachsagen kann. Aber wofür steht dieses Blog, das einige für "weit rechts" halten. New Clarion analysiert dieses Blog, das die amerikanischen Republikaner zu "Moderaten" machen möchte, was auch impliziert, dass er sie vor "verrückten" ökonomischen Ideen warnt - aus seiner Sicht konsequent prokapitalistische Ideen. Im Kommentarteil möchte "Madmax" Geld darauf verwetten, dass Johnson demnächst das Ayn Rand Institute attackieren wird.

Freitag, Mai 08, 2009

Fades "Star Trek" im Kino

Einen wirklichen heißen Kinotipp für's Wochenende habe ich nicht anzubieten, eher eine Warnung: Star Trek - Die Zukunft hat begonnen scheint doch reichlich fade zu sein. Und philosophisch ziemlich auf dem Holzweg, wie uns Scott Holleran im Capitalism Magazine erläutert:

Finally, Star Trek urges us to abandon reason and act on faith, a bad message you can get from any TV preacher or member of Congress (and, with both advocating religious statism, it’s hard to tell them apart).

Dienstag, Mai 05, 2009

(Fast) alles über "Atlas Shrugged"

Ein Buch, das gerade zur rechten Zeit erscheint: Essays on Ayn Rand's Atlas Shrugged. 22 Aufsätze von ausgewiesenen Experten in Sachen Atlas Shrugged umfaßt dieser Sammelband, der von Dr. Robert Mayhew herausgegeben wird. Wie heißt es doch so schön? Ein "Must-Read". Ein Inhaltsverzeichnis gibt es hier. Kapitel 5 lautet: Working for Ayn Rand: Selections from Facets of Ayn Rand von
Mary Ann Sures. Das komplette Buch von Mary Ann Sures kann auch im Internet vollständig nachgelesen werden: hier. Der Autorin berichtet unter anderem, wie Ayn Rand am 20. März 1957 ihren Roman abschloss. Anwesend waren neben Rand selbst, Leonard Peikoff, Joan Blumenthal, Mary Ann Sures und Rands Ehemann, Frank O'Connor.

Sonntag, Mai 03, 2009

Die Natur des Guten

Etwas ist gut nur dann, wenn es objektiv das Leben eines Menschen fördert; böse, wenn es ihm schadet. Richtig und falsch werden bestimmt unter Bezugnahme auf die Fakten der Realität, nicht unter Bezugnahme auf ein göttliches Gebot, eine soziale Überzeugung oder einen individuellen Wunsch. Die Fakten der Realität oder, alternativ formuliert, die Gesetze der Natur –nicht der Wille oder die Laune irgendeines bewussten Wesens- sind der ultimative Schiedsrichter von moralischen Bewertungen. Ayn Rands ethische Theorie folgt logisch und konsequent aus ihrem Prinzip des Primats der Existenz in der Metaphysik. Existenz besitzt den Primat über Bewusstsein – in der Ethik wie auch in der Metaphysik- in praktischen Dingen wie auch in der Theorie – im Leben wie auch in der abstrakten Philosophie.

Andrew Bernstein in “”Objectivim in One Lesson, Kapitel 8: The Nature of the Good, S. 70/71