Montag, September 22, 2008

Die totalitäre Ideologie der "RAF"

Anläßlich der Premiere des Films "Der Baader Meinhof Komplex" scheint es notwendig zu sein, darin zu erinnern, dass nicht nur die Methoden der selbsternannten Roten Armee Fraktion (RAF) barbarisch waren (was der Film deutlich zeigt), sondern ihre Ideologie es ebenso war (was der Film nicht zeigt): anti-aufklärerisch, anti-westlich, anti-amerikanisch. Grotesk wirkt es, wenn man sich daran erinnert, dass seinerzeit in Deutschland ernsthaft darüber debattiert wurde, ob diese Terroristen als Baader-Meinhof-Bande bezeichnet werden dürfen (wie die Rechte es wollte), oder nicht doch lieber Baader-Meinhof-Gruppe (wie die Linke es wollte). Richard Herzinger wies am 18. 02. 2007 in der WELT am Sonntag zu Recht darauf hin, dass die RAF einen totalitären Irrationalismus verkörperte, gespeist aus den schlimmsten Quellen der deutschen Geschichte:

Von Anfang an hatten sie sich einer totalitären Ideologie verschrieben, die nicht etwa eine Verbesserung oder Läuterung der demokratischen Zivilisation zum Ziel hatte, sondern deren gewaltsame Vernichtung. Erst in jüngster Zeit sind Historiker auf die unheimliche Nähe der RAF zu eben jener nationalsozialistischen Ideologie aufmerksam geworden, deren Bekämpfung sie sich auf die Fahnen geschrieben hatte. Dabei hegte die linke RAF nationalistische Ressentiments, wie man sie auch bei vielen rechtsextremistischen Gruppen findet.