Samstag, Juni 14, 2008

Die Nacht der langen Messer, Teil 3

Edward Cline hat seine Aufsatzserie über Barack Obama fortgesetzt. Im Teil 3 schreibt er:

Es gibt keine substanziellen Differenzen zwischen Obamas Rhetorik und der von Hitler. Oder selbst der von Hillary Clinton und der von Hitler.


Cline bringt wieder Zitate von Ian Kershaw:

Die Menschenmassen, die 1919 und 1920 Hitler zuströmten, wurden nicht durch feinsinnige Theorien motiviert. Ihnen reichten nackte Parolen, die Wut, Ressentiments und Hass entfachten, und in den Münchner Bierkellern bekamen sie eine Vulgärversion völkischer Strömungen zu hören. (S. 181)


Ideen, jedoch, bemerkt Kershaw "waren für Hitler als Abstraktionen nicht von Interesse. Sie waren für ihn nur als Werkzeuge der Mobilisierung bedeutsam.

Während Hitler im Grunde an negative Gefühle appellierte –Zorn, Empörung und Hass-, enthielt die vorgeschlagene Therapie für die proklamierten Übel auch ein positives Element. Wie plump Hitler auch für die Wiederherstellung der Freiheit durch nationale Einheit aufrief, von der „Notwendigkeit des Zusammenarbeitens des Geistes- und Handarbeiters“ sprach, der Herstellung der gesellschaftlichen Harmonie in einer „Volksgemeinschaft“ sowie dem Schutz des „kleinen Mannes“ durch die Niederschlagung der Ausbeuter – gemessen am Applaus, muss er seinen Zuhörern attraktive Vorschläge unterbreitet haben. Und dank Hitlers Leidenschaft und Eifer gelang es ihm, denen, die bereits in diese Richtung tendierten, erfolgreich die Botschaft zu vermitteln, dass nur dieser Weg möglich sei, dass man die Wiederbelebung Deutschlands bewerkstelligen könne und werde und dass es in der Macht der gewöhnlichen Deutschen stehe, diese Wiedergeburt durch Kampf, Entsagung und Willenskraft zu erreichen. Das Ganze glich eher der Versammlung einer religiösen Erweckungsbewegung als einer normalen politischen Veranstaltung. (S. 196)