Freitag, Mai 30, 2008

Mein 2. Jahr am OAC

Wer mit dem Gedanken spielt, ein Studium am Objectivist Academic Center aufzunehmen (Bewerbungsschluss: 30. Juli!), der sollte sich den Eintrag von Dan Edge, der dort zur Zeit gerade studiert, nicht entgehen lassen. Aber auch für diejenigen, die dies nicht vorhaben, ist der Artikel recht interessant, denn er zeigt, wie gründlich und "undogmatisch" am OAC ausgebildet wird, und wie anspruchsvoll und herausfordernd ein derartiges Studium des Objektivismus sogar für fortgeschrittene Kenner von Ayn Rands Philosophie doch ist. Dan Edge ist immerhin jemand, der den Objektivismus bereits seit 12 Jahren studiert und einen Abschluss in Philosophie hat, und demnach vermutete, dass sein 2. Jahr am OAC mit dem Seminar SARPO (Seminar on Ayn Rand's Philosophy of Objectivism) ein Kinderspiel für ihn sein müsse. Doch weit gefehlt! Der Dozent Dr. Ghate legte sehr viel wert auf intensive Diskussionen, viele Beispiele und viele Fragen, um den Studenten zu zeigen, dass Ayn Rand zu ihren philosophischen Erkenntnissen nicht deduktiv gekommen ist. Bei den Diskussionen zwichen Dr. Ghate und Dan ist es dabei durchaus auch zu Meinungsverschiedenheiten gekommen, so z. B. bei der Frage, ob Kindererziehung eine produktive Tugend sei. Die Meinungsverschiedenheiten haben aber nichts an der Wertschätzung für Onkar Ghate geändert: "Ich bin ein stolzer Mann, aber ich muss zugeben, dass Ghate ein bißchen mehr über den Objektivismus weiß als ich - wenigstens für jetzt. Gebt mir noch ein paar Jahre."

8 comments:

Anonym hat gesagt…

Ich hab einmal eine Frage zum Objektivismus.

Was ist Objektivismus?

Kann man diese Frage in einem Satz beantworten? Denn wenn mich jemand das Fragt, dann komm ich etwas ins stocken. Dann fang ich meist an über individueller Selbstbestimmung und objektive Wahrheit zu sprechen.

Wenn man zwölf Jahre studiert, muss der Objektivismus doch sehr viel Inhalt haben.

Das Ziel ist dann, so wie ich es verstehe, über sogut wie jedes Thema eine objektivistische Meinung zu haben oder zu erlangen. Auch wenn man keine Erfahrung auf diesem Gebiet hat. Ist das nicht gefährlich, wenn man z.B. von einem Konflikt in einem Land hört und gleich eine objektivistische Meinung bietet, die doch völlig verkehrt ist, auch wenn man es so formuliert dass es logisch und richtig klingt.

Sobald durch verschiedene Menschengruppen ein Konflikt entsteht, ist es wichtig deren Lage und Sichtweisen zu verstehen. Nur dann ist es möglich die beste Lösung für beide Parteien zu finden. Und das, so hab ich den Eindruck, beachten Objektivisten nicht so. Die gehen dann eher mehr drauf ein welche Partei eher recht hat und bekämpfen dann die andere, weil sie z.B. religiöse motiviert ist.

Anonym hat gesagt…

Und ich bin sehr froh, dass wir ab Herbst mit Gregor aus Münster auch einen dritten Deutschen am OAC haben werden! :-)

Wolfgang hat gesagt…

@heroicdreams: Wunderbare Nachricht, aber ich glaube, ich kenne Gregor noch gar nicht! Wie kam es zum Objektivismus?
@Anonym: Zunächst einmal sollte man doch betonen, dass der Objektivismus die Philosophie von Ayn Rand ist. Inhaltlich könnte man dann erwähnen, dass der Objektivismus den Primat der Existenz in allen Bereichen der Philosophie vertritt. Es gibt eine objektive Realität unabhängig von unserem Bewusstsein, und die Aufgabe des Bewusstseins ist es, diese Realität wahrzunehmen, zu verstehen und zu verändern (sofern dies möglich ist). Ziel des Objektivismus ist es ...nun, ein glückliches und erfolgreiches Leben zu führen. Objektivisten können nicht automatisch, selbst wenn sie die Philosophie richtig verstanden haben, über alles eine Meinung haben. Beachte etwa was Ayn Rand über die Evolutionstheorie von Darwin gesagt hat: "Ich habe sie nicht studiert". "Die beste Lösung für beide Seiten zu finden" ist eine ziemlich schwammige Formulierung, sie lädt zu faulen Kompromissen ein. Vorsicht bei Kompromissen bei Essentials. Man kann Kompromisse machen: Auf der Basis der gleichen Moral.

Wolfgang hat gesagt…

Noch eine Bemerkung zu den 12 Jahren Studium des Objektivismus: Ich denke, dass man weit weniger Zeit braucht, um Vorteile aus dem Objektivismus ziehen zu können. Deshalb sollte man sich von dieser Zahl nicht abschrecken lassen. Und wie bei jeder Wissensaneignung muss man feststellen, dass die Fortschritte zu Anfang größer sind als in einer späteren Phase des Studiums.

Anonym hat gesagt…

Ich glaube, Gregor wird Dich noch per eMail kontaktieren. :)

Wolfgang hat gesagt…

Das wäre nett!

Anonym hat gesagt…

Hallo,
Das würde ich gern tun, wenn ich Deine E-Mail-Adresse hätte, lieber Wolfgang. Ich möchte anonym bleiben, weswegen ich mich noch nicht hier gemeldet habe.
Gregor aus Münster;-)

Wolfgang hat gesagt…

Hallo Gregor, bitte mailen an:
wolfgangscheide@web.de