Donnerstag, Januar 31, 2008

Gott sagte...

Ein spanisches Sprichtwort lautet: "Tu, was du willst, sagte Gott, und zahle dafür." Craig Biddle "kaut" dieses Sprichtwort philosophisch durch und hat dazu eine CD mit einer Laufzeit von 6 Stunden besprochen. Dieses Sprichwort hat eine "zutiefst objektivistische Bedeutung", erläutert die Werbung für diese CD auf dem Ayn Rand Bookstore.

Dienstag, Januar 29, 2008

Die wirkliche Alternative zur Linken

Ob Roland Koch (John Gizzi nennt Koch in der Zeitschrift Human Events "Germany's Mitt Romney") noch sehr lange hessischer Ministerpräsident sein wird, vermute ich eher nicht, aber selbst, wenn dies nicht mehr der Fall sein wird, dürfte er nach wie vor ein bedeutender Politiker der CDU sein, und vor allem ein herausragender Repräsentant des konservativen Flügels. Und bei einem derartigen politischen Schwergewicht ist es durchaus interessant, zu erfahren, aus welchen ideologischen Quellen er schöpft (DIE WELT):

Ein Konservativer", so sagt Koch nachdenklich in einer ruhigeren Minute, "der hat eben weniger an positiven, hellen Botschaften zu bieten als jemand, der mit dem historischen Materialismus winken kann. Wir haben da nur Karl Popper."


Erfreulich an dieser Aussage ist zunächst einmal, dass Koch auf einen Philosophen verweist, und nicht schnurstracks auf die Bibel. Auf der anderen Seite deutet Koch eine gewisse Theorielosigkeit des Konservatismus im Vergleich zum linken Lager an. Diese Theorielosigkeit mag für die Konservativen gelten, aber sie gilt nicht für Menschen, die sich Individualismus, Freiheit und Kapitalismus wünschen - nicht mehr, seit Ayn Rand die Tradition von Aristotels in ihrer Philosophie des Objektivismus wieder reaktiviert hat. Dorthin sollten Konservative sehen, wenn sie wirklich eine Alternative zur Linken entdecken wollen. Und was Popper angeht: "Obwohl Popper einen individualistischen Standpunkt verteidigt, differiert seine positive politische Theorie in fundamentaler Hinsicht vom Objektivismus."

Sonntag, Januar 27, 2008

Greenspans tiefer Fall

Alan Greenspan gehörte 15 Jahre zum engeren Kreis um Ayn Rand. Ein ehemaliger Kommilitone von der New York University (NYU), Robert Kavesh, berichtete von den Veränderungen, die er an seinem Freund Mitte der fünfziger Jahre bemerkte: „Er begeisterte sich wirklich für den Objektivismus. Er sprach ständig vom „Überprüfen der Prämissen“ und solchen Dingen. Wenn man Kinder hat, ist es schwer, philosophisch zu werden. Man denkt praktischer.“ Nach Ayn Rands Tod wurde Greenspan 1987 von Präsident Reagan für den Posten des Präsidenten der Notenbank nominiert und schließlich auch durch den Senat bestätigt. 1974 war Ayn Rand nebst Ehemann bei der Vereidigung von Greenspan als Vorsitzender des Wirtschaftsbeirates der Regierung Ford noch zugegen gewesen, und ihre Teilnahme an der Zeremonie kann sicherlich als Billigung dieser politischen Funktion angesehen werden. Über Greenspans Aufstieg zum einflussreichen Chef der Fed konnte Rand keine Meinung mehr abgeben, andere Objektivisten, bekannte und weniger bekannte, allerdings schon, wobei die skeptischen Nachfragen, ob Greenspan nicht seine Meinung geändert habe, immer mehr durch offene Ablehnung seiner Rolle bei der Regulierung der Wirtschaft ersetzt wurden. Bert Ely etwa formuliert ein richtiges Verdammungsurteil über Greenspan: „Ayn Rand würde sich im Grabe umdrehen, wenn sie wüsste, was aus Greenspan geworden ist. Zentralbankwesen ist zentrale Planwirtschaft. Und da haben wir den großen Objektivisten, an der Spitze dieser Organisation. Alan Greenspan hat sich wirklich für die Politik prostituiert. Auch der Wirtschaftsberater und Objektivist Richard Salsman wirft Greenspan Verrat von Prinzipien vor: „Greenspans Geschichte handelt von der schrittweisen Preisgabe von Prinzipien. Alle denken, er hat sich verkauft. Einige Leute denken, dass er tut, was er als Teil eines ziemlich lächerlichen Regimes tun kann, um unserer Sache damit Zeit zu gewinnen. Ich denke, er hat einen sehr ausgeprägten politischen Instinkt entwickelt. Irgendwo auf seinem Weg muss er sich entschieden haben, dass es ihm wichtiger ist, berühmt zu sein, als Recht zu haben. Er wollte offenbar lieber einflussreich sein.“

Samstag, Januar 26, 2008

Griechische Philosophen

„Griechische Naturphilosophen entthronen die Götter“ lautet der Titel eines Vortrages am Freitag, 1. Februar, um 20 Uhr in der Buchhandlung „bökers“ (hochdeutsch: Bücher) in Harpstedt (südlich von Bremen). Der zweite Vortrag mit Wolfgang Kinzel geht auf die Entstehung der Philosophie ein und stellt einige der bedeutendsten Naturphilosophen der alten Antike vor. Die eigentliche Philosophie als ein System auf „Neue Art zu denken“ entstand ungefähr im 6. Jahrhundert vor Christus im antiken Griechenland.
Die ersten Philosophen waren Naturwissenschaftler und versuchten, die Welt aus einem oder mehreren Prinzipien zu erklären. Sei es Thales oder Demokrit – die Naturphilosophen boten erstmals nicht-mythische und nicht-religiöse Erklärungen an. Für Thales war das Wasser der materielle Ursprung allen Seins, für Heraklit das Feuer.

Donnerstag, Januar 24, 2008

Margarine-Philosophie



Quelle: Diana Hsieh (via Tweebiscuit.net)

Mittwoch, Januar 23, 2008

Handke zitierte Spinoza

Das Interview, das die Zeitschrift Cicero mit dem Schriftsteller Peter Handke führte, lohnt nicht wirklich den Zeitaufwand, aber zum Schluß sagt Handke doch etwas -durch seinen Verweis auf Spinoza-, über das man Nachdenken sollte:

Heute halte ich mich an den Satz von Spinoza: Der vernünftige Mensch, so lang er lebt, denkt über das Leben nach. Der vernünftige Mensch spricht nicht dauernd vom Tod.


Richtig lautet das Zitat wie folgt:

Der freie Mensch denkt an nichts weniger als an den Tod;
und seine Weisheit ist ein Nachsinnen über das Leben

Montag, Januar 21, 2008

Verbrechen und Philosophie

Aufgrund einer aktuellen Anfrage zum Thema Kriminalität möchte ich noch einmal auf den Aufsatz What to to about Crime von Leonard Peikoff verweisen.
So heißt es dort: "Aber Strafe, wie schwer sie auch sein mag, ist keine genügende Antwort auf Verbrechen." Ausdrücklich wendet sich Peikoff gegen die konservative Herangehensweise an das Thema Verbrechen nach dem Motto: "Sperrt sie ein und werft den Schlüssel weg!". Ebenso wie Mitternachts-Basketball keine Lösung des Problems sei, sei es auch nicht so etwas wie lebenslänglicher Knast nach dem dritten Vergehen ("three strikes and your're out"): "Wir müssen eine Philosophie der Vernunft und Realität lehren, und eine Moral des rationalen Eigeninteresses. Nur diese Art von Philosophie wird funktionieren bei der Bekämpfung irgendeines gesellschaftlichen Übels, einschließlich des Verbrechens."

Samstag, Januar 19, 2008

Tödlicher Ökologismus

Ökologismus ist die bösartigste Form der Ethik der Selbstaufoperung, die jemals hervorgebracht wurde. Kommunisten und Nazis behaupten, dass das Individuum sich opfern muss für das Volk oder die Rasse, aber wenigstens argumentieren sie, dass es andere Menschen sind, die profitieren sollen von der Selbstaufopferung eines Individuums. Aber die Ökologisten argumentieren, dass das menschliche Leben als solches den Interessen des Nichthumanen geopfert werden muss - für die Käfer, den Schmutz und die Bakterien.

Aus einem Vortrag von Dr. Andrew Bernstein

Freitag, Januar 18, 2008

Ein Bodybuilder und Objektivist

Ein Leser weist mich auf das Buch The Wisdom of Mike Mentzer von John Little und Joanne Sharkey hin. Das Buch soll zahlreiche Hinweise auf Ayn Rand enthalten, was nachvollziehbar ist, denn der erfolgreiche Bodybuilder Mentzer war Objektivist (Mentzer was an Objectivist--the philosophy developed by Ayn Rand, and he insisted that philosophy and bodybuilding are one and the same. He said "Man, is an indivisible entity, an integrated unit of mind and body." - Wikipedia). "War" muss man leider sagen, denn Mentzer verstarb am 10.06.2001. Sein letztes Interview gibt es in Auszügen in deutscher Sprache zu lesen, wobei sich allerdings ein ziemlich grober Übersetzungsfehler eingeschlichen hat. Ich möchte die entsprechende Passage noch einmal im Original zitieren:

God is infinite, God is everywhere, God created the universe'that's an interesting one. There's no such thing as creating the universe or causing the universe to come into existence, as the universe is the ground of all causation! If there was a God, He would have to consist of some material substance and He'd have to live somewhere. Therefore, existence always existed, even in the context you just gave. If, as you said, it was proven somehow beyond a shadow of a doubt there was a rational creator and a life hereafter, yes, I would grab at the chance to be with my mother and father again.


Einen Artikel über das kurze Leben der beiden Mentzer-Brüder, die kurz hintereinander in der gleichen Wohnung verstarben, gibt es hier.

Donnerstag, Januar 17, 2008

Der Unterschied

"The difference between a winner and a loser is the willingness to play by the rules of reality."

Zitat vom Blog von Alex Epstein (Mitarbeiter des Ayn Rand Institute)

Mittwoch, Januar 16, 2008

Philosophischer Unsinn

Ergosum macht mich auf seinem Blog auf das Buch The Slightest Philosophy von Quee Nelson aufmerksam. In der Tat ist die moderne Philosophie in keinem gesunden Zustand, wenn die Philosophin in ihrem besagten Buch ihre Verteidigung der objektiven Realität unter den Begriff "naiver Realismus" stellt, weil es, offensichtlich, in bestimmten philosophischen Kreisen "naiv" ist, an die objektive Realität, und ihre direkte Wahrnehmung, zu glauben. Hier gibt es einen Auszug aus dem Buch. John Enright schreibt, dass es für ein Philosophiebuch wirklich einfach zu lesen sei, und dass es außerdem witzig sei.

Dienstag, Januar 15, 2008

Anarchismus ist keine Form von Kapitalismus

Jene, die versuchen, den Anarchismus mit dem Kapitalismus zu kombinieren, machen den Fehler, dass sie die friedliche Form der Konkurrenz im Kapitalismus -Handel, Ideen und Dollars- mit der brutalen "Dschungelform" der Konkurrenz im Anarchismus -Brutalität, Launen und Bomben- verwechseln.

Quelle: Capitalism.org

Donnerstag, Januar 10, 2008

Ein neues Buch über alte Religion

Edward Cline hat für den Blog Rule of Reason einen längeren Text über das Buch The Portable Atheist: Essential Readings for the Nonbeliever: Essential Readings for the Non-believer verfaßt. Diese Sammlung von Aufsätzen enthält auch eine Arbeit von Gerd Lüdemann mit dem Titel What Really Happened? The Rise of Primitive Christianity. Von Gerd Lüdemann erscheint im April diesen Jahres das Buch Der erfundene Jesus:

Im Neuen Testament finden sich zahlreiche Worte Jesu, die ihm erst später in den Mund gelegt wurden und die dennoch in den christlichen Kirchen bis heute als Gottes Wort gelten. Von der Jesusforschung wurden diese erfundenen Worte schnell ad acta gelegt , die Konzentration sollte auf vermeintlich echte Sprüche gelenkt werden. Mit seiner Sammlung erfundener Jesusworte thematisiert Gerd Lüdemann »unechte« Jesus-Sprüche und vermittelt zugleich einen Eindruck von der Mentalität früher Christen, die diese Worte ersonnen haben. Die Vielfalt der unechten Jesusworte zeigt deutlich, daß Jesus nach dem Kreuzestod schnell zum Mittelpunkt eines neuen Glaubens wurde. Christen haben von Beginn an von Jesus Antwort auf ihre Fragen erwartet und, wo kein geeignetes Jesus-Wort vorhanden war oder ein Ausspruch nicht mehr paßte, Worte verändert oder gar erfunden.

Mittwoch, Januar 09, 2008

Vom verwöhnten Kind zum brutalen Schläger

In Deutschland gibt es derzeit nach einigen spektakulären Straftaten von Jugendlichen (mit „Migrationshintergrund“) eine Debatte über Ursachen von und Strategien zur Bekämpfung von Jugendkriminalität. Der Kinder- und Jugendpsychologe Wolfgang Bergmann hat in der WELT einige bemerkenswerte Aussagen über verwöhnte Jugendliche gemacht, deren Eltern ihren Kindern durch eine scheinbar mitfühlende Erziehungsmethode den Weg zu unbeherrschten und unbeherrschbaren Persönlichkeit geebnet haben. Erziehung soll Kinder auf die Realität vorbereiten, „Verwöhnung“ liefert ihnen eine Pseudo-Realität, mit ernsthaften Konsequenzen für diese Kinder und auch für andere Menschen, die ihre Opfer werden könnten. Bergmann schreibt (Hervorhebung von mir):

Rätselhafter ist eine andere, offenbar rasch steigende Anzahl von jungen Gewalttätern, die aus relativ stabilen Familien kommt. In ihrer Biographie findet man regelhaft einen eigenartigen Widerspruch. Zuerst fällt auf, dass sie „verwöhnt“ wurden. Sie waren die kleinen „Prinzen“, der Mittelpunkt der Familie. Umhegt und versorgt, jeder Wunsch wurde erfüllt, wenn er nur heftig genug vorgebracht wurde. Ihre Verwöhnung ist oft maßlos. Die Realität ist aber nicht ohne Maß, sie fügt sich nicht endlos den Begierden und Bedürftigkeiten von kleinen Jungen.

Montag, Januar 07, 2008

Onkar Ghate im BBC-Radio

Onkar Ghate vom Ayn Rand Institute war im Jahr 2005 einer der Gäste in der Radiosendung Night Waves: Undercurrents der BBC. Thema der Sendung war die Ethik des Altruismus. Im Diskussionsforum objectivimsonline.com gibt es einige Auszüge aus der Sendung und ein Diskussionsteilnehmer vertritt die Auffassung, dass mit Ausnahme von Ghate alle anderen Gäste der Sendung in ekelerregender Weise dumm gewesen wären. Der Evolutionsbiologe Richard Dawkins äußerte, dass unsere Gene uns selbstsüchtig machen würden und der Altruismus ein Fehler in unseren Genen sei -eine Fehlzündung-, aber ein guter Fehler aus seiner Sicht. Onkar Ghate setzte einen Kontrapunkt und stellte fest, dass Orten wie Afrika nur ein philosophischer Wandel helfen würde.

Dienstag, Januar 01, 2008

Bilanz November/Dezember

Dieser Blog hatte im November 685 Leser und im Dezember 599 Leser. 43 Leser nahmen an der Umfrage teil. Die jüngeren Leser unter 30 Jahren stellten mit 46,51 % den Hauptanteil, gefolgt von der mittleren Altersgruppe zwischen 30 und 50, der insgesamt 30,23 % angehörten. Ein deutliches Gewicht der jüngeren Leser, aber doch nicht so deutlich, wie ich es erwartet hatte. Die Altersstruktur ist für einen derartigen Blog doch relativ ausgeglichen.