Dienstag, April 10, 2007

Dessen bin ich mir sicher

Wenn Gewissheit bedeutet, dass ich nie Unrecht habe und die Fähigkeit besitze, Entscheidungen zu treffen, ohne dass ich diese jemals bereuen muss, dann gibt es so etwas wie Gewissheit nicht.

Wenn Gewissheit bedeutet, alle notwendige Fakten zu kennen, sich auf sie zu konzentrieren und aus ihnen die logischste Schlussfolgerung zu ziehen, dann existiert Gewissheit ganz sicher.

Existiert Gewissheit? Natürlich tut sie das. Dessen bin ich mir sicher.


Quelle: Michael Hurd

Ayn Rand über Demonstrationen

Ich lese derzeit das Buch "Ayn Rand Answers: The Best of her Q&A", das für jemanden, der sich ein wenig in Rands Philosophie auskennt, ausgesprochen interessant ist. Auf den ersten Seiten stach mir vor allem eine Stelle ins Auge, die das Thema "Demonstrationen als Ausdruck der Redefreiheit" behandelt und Argumente anführt, die mir selbst bisher nie gekommen sind. Hier die besagte Stelle:

[...] Aber was ich in Frage stelle ..., ist die Interpretation von Demonstrationen und anderen Handlungen als sogenannte symbolische Rede. Wenn man die Unterscheidung zwischen Handlung und Rede verliert, dann verliert man letztendlich die Freiheit beider. Der Fall von Skokie [Anmerkung: Hier fand eine Nazi- Demonstration statt] ist eine gute Illustration dieses Prinzips. Es gibt soetwas wie "symbolische Rede" nicht. Es gibt kein Recht darauf, auf öffentlichen Straßen eine Parade zu veranstalten oder die öffentlichen Verkehrswege zu blockieren. Es gibt das Recht sich zu versammeln, ja, auf dem eigenen Grund und Boden und auf dem von Bekannten und Freunden. Aber niemand hat das "Recht" die Straßen zu verstopfen. Die Straßen sind nur zur Durchfahrt da. Den Hippies in den 1960ern hätte man verbieten müssen, sich auf städtischen Gehsteigen hinzulegen. (Sie legten sich früher quer auf die Straße und verursachten ein fürchterliches Verkehrschaos, um ihre Ansichten zur Schau zu stellen, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und ihren Protest kundig zu machen.) Wenn es ihnen gestattet war, dann sollte es auch den Nazis gestattet sein. Angemessenerweise aber hätte es beiden verboten werden müssen. Sie dürfen reden, ja. Aber sie dürfen nicht nach Lust und Laune auf öffentlichem Eigentum Maßnahmen ergreifen. [...]

(Ayn Rand Answers, ed. Robert Mayhew, New York: New American Library 2005, S. 20.)

Eine andere Frage besteht natürlich darin, inwiefern öffentliches Eigentum an den Verkehrswegen überhaupt legitim ist; aber wie gesagt, das ist eine andere Frage.

Quelle: Heroic Dreams

Der Feind der Prosperität

Die Basler Zeitung berichtet über das neue Buch des Papstes, das am 16. April unter dem Titel "Jesus von Nazareth" erscheinen soll:

In seinem ersten Buch seit Beginn seines Pontifikats beklagt Papst Benedikt XVI. eine geistige und materielle «Plünderung» Afrikas durch die reichen Staaten. Die Menschheit müsse neu lernen, was es bedeute, gut zu sein, schreibt das Oberhaupt der katholischen Kirche.


Yaron Brook, der Geschäftsführende Direktor des Ayn Rand Institute weist die Darstellung des Papstes zurück:

Entgegen den Behauptungen des Papstes ist die Dritte Welt nicht verarmt aufgrund von westlicher "Ausbeutung", sondern weil sie westliche Ideale nicht angenommen hat -eben die Ideale, die vom Christentum verworfen werden. Die Wurzel der westlichen Prosperität sind seine charakteristischen Werte Vernunft, Wissenschaft und Kapitalismus. Es ist bizarr, als Lösung für die grassierende Armut in der Dritten Welt eine Philosophie vorzuschlagen, die Armut idealisiert.