Freitag, Oktober 01, 2004

Neues vom Ayn Rand Institute

Wer immer außerhalb der USA eine objektivistische Organisation gründen möchte oder die Ideen des Objektivismus fördern möchte, sollte sich keine Unterstützung vom amerikanischen Ayn Rand Institute (ARI) erwarten, denn das Institut bleibt auf die USA fokussiert und unternimmt keine "substanziellen Anstrengungen" zur Unterstützung des Objektivismus außerhalb Nord-Amerikas. Der primäre Grund dafür, so Dr. Yaron Brook, der Executive Director des ARI, in einer Online-Diskussion, seien die fehlenden Ressourcen. Es spielen aber auch fehlende Kontrollmöglichkeiten bei Organisationen außerhalb Amerikas eine Rolle, so Brook in Beantwortung einer anderen Frage. Angesichts der Bedeutung der "Reinheit der philosophischen Botschaft" sei eine Kontrolle der Botschaft einer verbundenen Organisation unerläßlich. In dieser Fragerunde fällt allerdings auch auf, dass Brook Dogmatismus bei der Propagierung von Ideen für fehlerhaft hält, wo doch dem ARI genau dies immer nachgesagt wird. Das Budget des ARI beläuft sich derzeit auf ungefähr 4,5 Mill. Dollar, was im Vergleich zu früheren Jahren erheblich ist, aber angesichts der Größe der Mission doch eher gering, wie Yaron Brook bedauernd feststellt. Bei dem Einsatz der Mittel des ARI spielen Aufsatzwettbewerbe eine wichtige Rolle zur Förderung der Ideen des Objektivismus. In diesem Jahr hat das Institut 14 000 Aufsätze von Schülern im Rahmen des Wettbewerbs erhalten. Insgesamt wurden 50 000 Exemplare von The Fountainhead und Anthem an insgesamt über 1 000 Lehrer ausgeliefert. Und dies soll noch keineswegs das Ende der Fahnenstange darstellen. Für Personen die schon etwas intensiver mit dem Objektivismus und Ayn Rand beschäftigt haben, sind die Kurse des Objectivist Academic Center (OAC) gedacht. Hier sollen zukünftige objektivistische Intellektuelle mit der Philosophie des Objektivismus durch ein vierjähriges Studium näher vertraut gemacht werden. Bewerber müssen allerdings unter anderem ein Aufnahmeexamen bestehen. Dort werden Kenntnisse aus folgenden Büchern erwartet: The Fountainhead, Atlas Shrugged, The Virtue of Selfishness und Capitalism: The Unknown Ideal. Ausländische Studenten können sich selbstverständlich auch für das OAC bewerben. (Nähere Informationen siehe hier) "Formale Programme" zum Studium des Objektivimus werden mittlerweile an der University of Texas, an der University of Pittsburgh und an der Ashland University angeboten. Rands Werke werden auch kontinuierlich in eine Vielzahl von Sprachen übersetzt. Allerdings weist Yaron Brook daraufhin, dass die meisten dieser Übersetzungen sich nicht gut verkaufen. Dies ganz im Gegensatz zu den USA, wo der Verkauf der Bücher immer noch immens ist. In den kommenden Monaten wird auch das Internetangebot des ARI überarbeitet werden (Mittlerweile ist der Umbau der Website erfolgt). Insgesamt 1 000 Seiten stehen hier mittlerweile dem interessierten Leser zur Verfügung.